Grundgesetz, Artikel 20/1: Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
Man kann den grundgesetzlich bestimmten Föderalismus unseres Landes nervig finden. Schon alleine die Unfähigkeit der Kultusministerien, sich sachgemäß und ohne ideologisches Brimborium zugunsten von Schülerinnen und Schülern über Bildungsgänge und Bildungsabschlüsse zu verständigen und stattdessen immer wieder in kulturpolitische Grabenkämpfe zu verfallen, ist ein Ärgernis.
Doch man sollte nicht vergessen, warum die Bundesrepublik föderal aufgebaut ist! Den Erfahrungen mit der Nazizeit und der vorausgegangenen Phase der Weimarer Republik sind die föderale Verfassung und die den Ländern zugesprochenen Befugnisse geschuldet. Das Zwei-Kammer-System von Bundestag und Bundesrat soll eine Sperre für eine zu mächtige Zentralregierung sein, die die Macht an sich reißt und in die Länder hineinregiert. Dass bestimmte Bereiche, etwa die Außenpolitik, die Finanzpolitik und die Verteidigungspolitik, dem Bund zugesprochen sind, steht dieser Ebene der Gewaltenteilung nicht entgegen, sondern ist Teil davon.
Dies sollte man als Grundlage nicht aus dem Kopf verlieren, wenn man über die neusten Anmaßungen der Kanzlerin debattiert. Sie betreffen nicht ein nebensächliches Detail, sondern eine Grundsatzfrage unseres Staatsaufbaus: Wie ist die Macht im Land verteilt, wenn es um politische Entscheidungen geht!
Diese letztlich der Nazi-Diktatur geschuldete Machtaufteilung unserer Verfassung schlägt Merkel in den Wind, wenn sie nun damit droht, die „Corona-Politik“ an sich zu reißen und die Landesparlamente zu entmachten. Hier zeigt sich einmal mehr, dass Angela Merkel eine eiskalte, rücksichtslose Machtpolitikerin ist, die es offensichtlich nicht ertragen kann, wenn ihr Chefs von Landesregierungen widersprechen und sich aus dem als untauglichen erwiesenen Lockdown-Konzept der Kanzlerin lösen wollen, der seit über einem Jahr nichts anderes eingefallen ist, als das Land lahm zu legen – bei gleichzeitigem Scheitern auf etlichen Feldern der Corona-Bekämpfung, vor allem der Impfstrategie.
Ihre „Verzeiht-Mir“ –Rede erweist sich nun als die reine Maskerade, die sie war und über die wir im Beitrag „Merkels Wendemanöver“ am 25.3.21geschrieben haben:
„Was hier in dieser Ansprache geschehen ist, ist ein Wendemanöver, kein Richtungswechsel. Merkel kehrt nur an den Ausgangspunkt zurück, steuert nicht in eine andere Richtung! Im Grunde läuft vor unseren Augen eine politische Insolvenzverschleppung ab: Eine Gescheiterte stellt sich als Gescheite dar, die selbstkritisch einen Fehler eingesteht, aber starrsinnig am falschen Kurs festhält und so tut, als existierten die undendliche Abfolge von desaströsen Entscheidungen, die Pannenserie und die katastrophalen Folgen der bisherigen Corona-Politik überhaupt nicht!“
Keine Reflexion der bisherigen Entscheidungen, keine Einbeziehung anderer Positionen, keine Demut, keine tätige Reue, kein Überdenken der eigenen Rolle, sondern – ganz im Gegenteil – der Anspruch auf nahezu alleinige Entscheidungskompetenz. Dass sie dabei den eigenen Parteivorsitzenden beschädigt und ausgerechnet in einer Talk-Show, in der eine überforderte und willfährige Moderatorin ihr huldigt, ihren Machtanspruch verkündet, nicht aber im Bundestag (!!) oder im Bundesrat (!!) , macht letztlich mehr als deutlich , dass Merkel die Landesregierungen für eine sich ungebührlich benehmende, ungezogene Kindergartengruppe hält, der sie Senge androht, wenn sie nicht gehorcht!
Dabei tragen die Länderchefs und Ländercheffinnen selbst eine Teilschuld, dann allzu lange haben sie sich wie Lämmer verhalten – ohne eigenen Kopf, ohne eigenen Willen, ohne eigene Vorstellungen. Dass sie offensichtlich, wie sich nun zeigt, doch teilweise andere Anti-Corona-Strategien favorisieren als sie, der Kanzlerin Auge in Auge gegenübersitzend, formuliert haben, erweist sich jetzt als taktisch ungeschickt und menschlich nicht überzeugend, müssen sie sich doch den Vorwurf gefallen lassen, nicht mit offenen Karten gespielt zu haben.
Merkels Anspruch zurückzuweisen ist auf der politischen Ebene nun aber ihre erste Aufgabe! Und dieser Kampf muss mit offenem Visier geführt werden! Im Sinne der demokratischen Verfassung unseres Landes ist dieser Kampf politisch ebenso wichtig wie der gesundheitliche Kampf gegen das Corona-Virus!
Die Lämmer müssen zu Wölfen werden!
Der vorletzte Absatz:“Dabei tragen die Länderchefs und Ländercheffinnen selbst eine Teilschuld, dann allzu lange haben sie sich wie Lämmer verhalten – ohne eigenen Kopf, ohne eigenen Willen, ohne eigene Vorstellungen. Dass sie offensichtlich, wie sich nun zeigt, doch teilweise andere Anti-Corona-Strategien favorisieren als sie, der Kanzlerin Auge in Auge gegenübersitzend, formuliert haben, erweist sich jetzt als taktisch ungeschickt und menschlich nicht überzeugend, müssen sie sich doch den Vorwurf gefallen lassen, nicht mit offenen Karten gespielt zu haben.“ gefällt mir ganz gut.
Aber „Lämmer zu Wölfen“ klingt mir zu stark nach 1933, AfD, oder muslimischen Faschisten.
@ax.strom: Aber „Lämmer zu Wölfen“ klingt mir zu stark nach 1933, AfD, oder muslimischen Faschisten.
mag sein, dass es so klingt, ist aber eine spielerei (in den tagen vor ostern) mit Jesaja 11/6, hier mal 11/1 -11/6 in der luther-übersetzung:
Und es wird eine Rute aufgehen von dem Stamm Isais und eine Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen,
2auf welchem wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.
3Und Wohlgeruch wird ihm sein die Furcht des HERRN. Er wird nicht richten, nach dem seine Augen sehen, noch Urteil sprechen, nach dem seine Ohren hören,
4sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande und wird mit dem Stabe seines Mundes die Erde schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten.
5Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und der Glaube der Gurt seiner Hüften.
6Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und die Parder bei den Böcken liegen. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben.
Frohe Ostern! BM
Hallo Herr Matze, leider kann ich Ihren Beitrag nicht lesen, mein automatisiertes Zensurprogramm zeigt beim Aufruf „Antisemitischer Literat, patriarchale Gewalt- und Machtphantasien, Sodomie, Sexismus“ – was zur Hölle haben Sie da geschrieben?
Könnten Sie mir das nicht in einen gendergerechten, woken Text umformulieren?
B.M. Verarschen kann ich mich alleine! Das Bibelzitat „Die Wölfe werden bei den Lämmern wohnen und die Parder bei den Böcken liegen.“ hat jawohl überhaupt keine Ähnlichkeit mit Deinem Spruch „Die Lämmer müssen zu Wölfen werden!“ .
Da jetzt einen Bezug herstellen zu wollen ist ein ziemlich lahmer Versuch, meinen Kommentar zu entkräften.
Ich bleibe dabei, das dieser Spruch mir in der Form zu stark nach 1933, AfD, oder muslimischen Faschisten klingt. Das ist ein sehr einfacher und kaum anders interpretierbarer Aufruf!
Und nach was klingt es, was Bürger zu Schafen hat werden lassen?
@Mi.Rob. Das ist einfach: Das klingt nach PeGiDa und Querdenken.
Praktisch dieses „woke“-Konzept:
Da kann man sich neorassistisch äussern und fühlt sich dabei noch toll..
@Mi.Rob. von wem reden Sie jetzt?
@Ax. Strom: Ich bleibe dabei, das dieser Spruch mir in der Form zu stark nach 1933, AfD, oder muslimischen Faschisten klingt. Das ist ein sehr einfacher und kaum anders interpretierbarer Aufruf!
Ja, es ist ein Aufruf, nämlich dazu, dass die Landesregierungen nicht mehr Schafe,die ergeben Merkel gehorchen, bleiben, sondern Wölfe werden, die die föderale Struktur unseres Landes verteidigen. Das hat mit AfD, NSDAP und Islamfaschismus nichts zu tun! Aber gut:deshalb dir zur Erbauung drei Texte mit Wölfen (und Lämmern), wenn du die Bibel als Bildgeber schon nicht akzeptierst! Viel Vernügen beim Lesen und erfassen der unterschiedlichen Akzentsetzung! Und : FROHE OSTERN!
Äsop
Wolf und Lamm
Ein Lamm war durstig und ging zum nahen Bach, um daraus zu trinken. Als es aufschaute, sah es, dass ihm gegenüber am anderen Ufer des Baches ein Wolf stand und ebenfalls Wasser schlabberte. „Was erlaubst Du dir, mir das Wasser zu trüben?“ rief ihm der Wolf zu. „Das kann nicht sein“, erwiderte das Lamm, „denn Du stehst oberhalb von mir, der Bach fließt in meine Richtung, nicht in Deine.“
„Widersprich mir nicht“, antwortete da der Wolf, „denn Du warst es, der im vorigen Jahr über mich erzählt hat, dass ich stolz und überheblich sei.“
„Auch das stimmt nicht“ antwortete das Lamm, „erstens sehe ich Dich heute zum ersten Mal und zweitens war ich im vorigen Jahr noch gar nicht geboren.“
„Dann war es Dein Bruder, der mich verleumdet hat“, erwiderte der Wolf grimmig.
„Ich habe keinen Bruder“, antwortete das Lamm verängstigt.
„Bruder, Vater, Mutter, Vetter, Onkel, wer auch immer es war, sie haben mich beleidigt.“ rief der Wolf. „Dafür musst Du mir büßen.“ Er sprang über den Bach, schnappte sich das Lamm und fraß es auf.
Gotthold Ephraim Lessing
Der Wolf und das Schaf
Der Durst trieb ein Schaf an den Fluss, eine gleiche Ursache führte auf der andern Seite einen Wolf herzu. Durch die Trennung des Wassers gesichert und durch die Sicherheit höhnisch gemacht, rief das Schaf dem Räuber hinüber: „Ich mache dir doch das Wasser nicht trübe, Herr Wolf? Sieh mich recht an, habe ich dir nicht etwa vor sechs Wochen nachgeschimpft? Wenigstens wird es mein Vater gewesen sein.“ Der Wolf verstand die Spötterei; er betrachtete die Breite des Flusses und knirschte mit den Zähnen. Es ist dein Glück, antwortete er, dass wir Wölfe gewohnt sind, mit euch Schafen Geduld zu haben, und ging mit stolzen Schritten weiter.
der folgende text im original in kleinschreibung!
Hans Magnus Enzensberger
verteidigung der wölfe gegen die lämmer
soll der geier vergißmeinnicht fressen?
was verlangt ihr vom schakal,
daß er sich häute; vom wolf? soll
er sich selber ziehen die zähne?
was gefällt euch nicht
an politruks und an päpsten,
was guckt ihr blöd aus der wäsche
auf den verlogenen bildschirm?
wer näht denn dem general
den blutstreif an seine hosen? wer
zerlegt vor dem wucherer den kapaun?
wer hängt sich stolz das blechkreuz
vor den knurrenden nabel? wer
nimmt das trinkgeld, den silberling,
den schweigepfennig? es gibt
viel bestohlene, wenig diebe; wer
applaudiert ihnen denn, wer
lechzt denn nach lüge?
seht in den spiegel: feig,
scheuend die mühsal der wahrheit,
dem lernen abgeneigt, das denken
überantwortend den wölfen,
der nasenring euer teuerster schmuck,
keine täuschung zu dumm, kein trost
zu billig, jede erpressung
ist für euch noch zu milde.
ihr lämmer, schwestern sind,
mit euch verglichen, die krähen:
ihr blendet einer den andern.
brüderlichkeit herrscht
unter den wölfen:
sie gehen in rudeln.
gelobt sei´n die räuber; ihr,
einladend zur vergewaltigung,
werft euch aufs faule bett
des gehorsams, winselnd noch
lügt ihr, zerrissen
wollt ihr werden, ihr
ändert die welt nicht mehr.
B.M. Warum willst Du jetzt mit aller Gewalt den dämlichen Vergleich mit einem friedlichen Lamm und einem agressiven (kämpferischen) Wolf schön reden?
Du schreibst doch nur weiter weil Du nicht einsehen willst, das ich recht habe und Dich der blöde Spruch ganz eindeutig rechts von der Mitte verorten kann!
Also quasselst Du und lenkst mit Whataboutismen und uralten Fabeln die überhaupt nichts widerlegen vom eigentlichen Thema ab.
Das muss ich mir nicht antun.
Tschö!
wo du mich verortest, ist mir letztlich wurscht- es ist ja schön, wenn ich dir anlass gebe, dich zu ereifern. du bist der typische rechthaber-wenn man dir antwortet (diskurs), passt es dir nicht, wenn man dir nicht antwortet, dann passt es dir auch nicht (diskursverweigerung). also:mein wunsch für ein frohes osterfest gilt, machet jut.
und antun solltest du dir nichts und niemanden.auch mich nicht!!
B.M. Jou, Mr. Pippi Langstrumpf, (macht sich die Welt wie sie ihm gefällt) Jetzt bin ich plötzlich ein „Rechthaber“, als wenn es was schlimmes wäre, Recht zu haben und auch darauf zu bestehen statt sich von hergelaufenen alten Männern mit alten Fabeln unter’n Tisch labern zu lassen.
Was ist denn daran noch „Diskurs“, wenn man hilfloserweise nur noch einen Whataboutismus nach dem anderen in den Ring wirft und hofft, dass die doofen Jungen anbeißen statt das Eingangsthema weiter zu verteidigen?
Und ein Whataboutismus ist nichts weniger als eine Antwort!
Wozu also hätte ich mir das sinnlose Gequatsche alter Herren noch länger antun sollen. Es bleibt ja doch dabei, dass alles anders gemeint war als es da steht. Das ist Zeitverschwendung ohne Erkenntnisgewinn!
Ihr seid doch zu zweit; quatscht Euch doch einfach gegenseitig voll, dann braucht Ihr bei Facebook keinen Strom für die Serverzentren zu verschwenden.
Digitale „Stille Post“ führt nun einmal nicht zu Eindeutigkeiten. Sinnloses Alt-Herren-Gequatsche scheint mir kurz vor senilem Alt-Männer-Gebrabbel zu sein, wäre ich Schneeflöckchen (ich glaube das ist auch ein verbranntes Wort) wäre ich traurig, sehr traurig.
völlig irrelevant
du hast ein kaltes Herz.
Ich weiß.