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Geier Sturzflug: „Besuchen Sie Europa“


Will Glahé: „am 30. Mai ist der Weltuntergang“



Haben Sie auch  schon lange nichts mehr von den hüpfenden Kinderklimakreuzzugsprozessionen gehört! Mit Botschaften wie „Verbietet uns endlich etwas!“ oder auch „Oma, was ist ein Schneemann?“ Irgendwie ist es still geworden in den Innenstädten am Freitag! Liegt es am Klima (kalt, regnerisch, sehr windig) oder an einer ins Haus stehenden Klassenarbeit? Überhaupt ist das ganze Klimagebrabbel etwas verstummt, auf jeden Fall überlagert von Thüringen (wir sollen ja kurz vor einem faschistischen Putsch gestanden haben!) und diesem neuen Virus, das, zumindest in China, zu einer Bedrohung in Echtzeit geworden ist.

Wir haben eben keinen Planeten B, sondern nur den einen: Und auf dem sterben Menschen an diesem Virus oder an Seuchen oder am Hunger oder im Krieg oder auf der Flucht! HOW DARE YOU! Und auch die Bezopfte taucht kaum noch in den Nachrichten auf, so dass jetzt sogar schon zur Präsentation der Schwester als Nachricht gegriffen werden muss:   eine Schwester, die irgendwo irgendwas in einem Musical trällert – natürlich in einer Hauptrolle! Und mehr zu bieten hat als nur das Asperger-Syndrom, nämlich auch noch ADHS und eine Überempfindlichkeit für Geräusche (Quelle: waz, 15.2.20:Noch ein besonderes Kind). Aber immerhin gibt es für den aktuellen Karnevalsklamauk Greta-Perücken – wahlweise mit einem Zopf oder mit zwei Zöpfen (siehe hier).

Damit das Klima-Thema nicht ganz in Vergessenheit gerät, muss man dann schon mal – Klima-Hysterie hin oder her – den ganz dicken Hammer rausholen! Und da ist auf die BILD und auf das Potsdam- Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf jeden Fall Verlass. Da haut die BILD mal eben so die Schlagzeile raus: „Anstieg des Meeresspiegels verdreifacht sich in 80 Jahren“. Und tippt noch kurz das Thema an, welche Küstenstädte dem Untergang geweiht sind (Artikel siehe hier). Liest man dann allerdings den kompletten Beitrag, wobei die meisten Menschen, das wissen wir aus der Kommunikationsforschung, sich schon mit der Hauptschlagzeile zufrieden geben,  löst sich diese dramatische Entwicklung wie folgt auf: Der Herr Professordoktor sagt: „Während wir in den vergangenen 100 Jahren einen Anstieg des Meeresspiegels um etwa 19 Zentimeter erlebt haben, könnte der Anstieg durch den Eisverlust allein der Antarktis innerhalb dieses Jahrhunderts bis zu 58 Zentimeter betragen.“ Zunächst mal:  In den vergangenen 100 Jahren ist der Meeresspiegel um etwa 19 Zentimeter angestiegen. Um etwa? Waren es jetzt 15 oder 17 oder 19 Zentimeter? Ist das nicht exakt messbar gewesen? Wie kommt diese „Etwa-Zahl“ zustande? Und dann das „könnte“- irgendwie irritierend, sehr vage, grammatisch beim Konjunktiv II, auch Irrealis genannt, zu verorten. Und „ …bis zu“. Hier eigentlich in der Bedeutung von „maximal“ – es könnte auch also weniger sein. Etwa, bis zu, könnte!  Prognose oder Glaskugel?

Aber es ist ja Wissenschaft, denn die Studie von Herrn Professordoktor  „(…) basiert auf einer bisher wohl so noch nicht dagewesenen Anzahl von Eisschildmodellierungen von 16 Modellierergruppen mit 36 Forschern aus 27 Instituten.“ Erinnert mich irgendwie an die alte sonntägliche ARD-Fernsehsendung „Internationaler Frühschoppen“ mit Werner Höfer und einer Journalistenrunde, scherzhaft auch als Runde mit  „sechs Alkoholikern aus fünf Anbaugebieten“ bezeichnet, weil die Journalisten während der Diskussion ausgiebig dem kredenzten Wein zusprachen  und sich zumeist exzessiv dem Tabakgenuss hingaben! Und es erinnert mich an den Kindergarten:  Modellierergruppen. Mit umweltfreundlicher Knetmasse, hoffentlich! Man hat also „modelliert“ – also Modelle aufgestellt, die je nach den eingespeisten Daten bzw. Parametern unterschiedliche Ergebnisse gebracht haben (könnte, bis zu!).

Nun will die BILD doch noch irgendwie aus dem könnte-bis-zu-etwa-Modelliermodus heraus und fragt danach, welche Küstenstädte denn konkret gefährdet sind. Die Antwort lautet:

Der deutsche Küstenschutz ist exzellent, aber es wird natürlich umso teurer für uns, je mehr Eis die Antarktis verliert. Trotzdem werden wir Städte wie Hamburg, New York und Kalkutta in diesem Jahrhundert sicher halten können.“

Halten wir mal fest:

a) eine in den kommenden 80 Jahren gefährdete oder von der Überflutung vernichtete Stadt nennt der Herr Professordoktor nicht

b) er weiß aber jetzt schon, dass der deutsche Küstenschutz exzellent ist, jedoch für uns teurer wird

c)das Wichtigste aber ist: unsere drei bekanntesten Küstenstädte, für die der exzellente deutsche Küstenschutz zuständig ist, sind sicher und gesichert und können „gehalten“ werden (erinnert irgendwie an ein altes Fort, das von wenigen Soldaten gegen einen Angriff von Indianern gehalten wird) : Hamburg, Kalkutta und New York können also erst mal aufatmen!

Zum kommenden Wochenende einen Flug zu buchen, um die drei Städte vor dem Untergang noch einmal zu besuchen, ist nicht nötig, hat vielmehr noch etwas Zeit!

Soviel Zeit, dass man es – auf den Spuren Gretas – sogar noch mit einem Segelboot schaffen kann!

Also: LEINEN LOS UND AHOI!

https://youtu.be/6HuDqNDMvsE

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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MaLi

So einfach geht Wegschieberitis. Euch kann‘s ja egal sein, was in 30 Jahren ist.
Schönen selbstgefälligen Sonntag noch.

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Ho.Schi.

Milliarden Tonnen Schmelzwasser drücken die einige hundert Kilometer dicke zähflüssige Erdschichten zusammen. Das ist ein Ergebniss aus den Messungen von einigen tausend Tiefseebojen.
Meeresspiegelanstieg???
Nur eine ausgewogene Energiewende schafft eine akzeptable Luftqualität!

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Mi.Mag.

.. Es gibt viele Arten der Verleugnung.
Es gibt die einfache Ignoranz, mit der die AfD wirbt.
Es gibt die verlogene Ignoranz, mit der Donald Trump dröhnt, er halte den Klimawandel für eine Erfindung, und zwar der Chinesen.
Es gibt die Pathologisierung: das Mädchen ist krank, wie Friedrich Merz es befand. Historiker bemühten die Kinderkreuzzüge des Mittelalters, um die gut informierten Forderungen der Schüler wegzuerklären, psychiatrische Laien diagnostizierten Greta Thunberg, Soziologen sorgten sich mehr als um die Atmosphäre um Dieselpendler und Ölheizungsbesitzer, die über Nacht zu Gelbwesten mutieren könnten.

Der Philosoph Wolfram Eilenberger setzte noch eins drauf:
die massenhafte Mobilisierung für eine Konsumwende sei bedrohlicher als die „völkischen Untergangsszenarien“ vom rechten Rand, und er sehe schon einen ökofaschistischen Kontroll-Staat am Horizont, der eines Tages Fleischfresser oder SUV-Fahrer „im Namen des Lebens…ausmerzen“ könnte.
Was treibt gestandene Intellektuelle zu solch schrillen, wütenden Befürchtungen angesichts ernsthafter, unironischer, gut informierter Schüler?

Ist es die unangenehme Wahrheit, dass größere Veränderungen anstehen als die der Treibstoffart, dass schon bald auf mehr verzichtet werden muss als nur auf SUVs und viel zu große Wohnungen und viel zu billige Nackensteaks, dass mehr zu Ende geht als nur das Kohlezeitalter, dass es nicht nur um nur Grenzwerte geht, sondern um die Verteidigung ganz anderer Grenzen? …“

Nebenbei, leider sind die Ozeane keine kommunizierende Röhren und es wirken in diesem System zusätzliche Kräfte, so dass der Meeresspiegelanstieg nicht überall gleich sein wird – mit der Physik kann man nicht diskutieren.
😉

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