Der grüne Kakadu
„Was ich hier so eigenthümlich finde, ist, daß alle scheinbaren Unterschiede sozusagen aufgehoben sind. Wirklichkeit geht in Spiel über – und Spiel in Wirklichkeit.“ ( Der grüne Kakadu)
Grüne Kakadus zeichnen sich insbesondere dadurch aus, dass es sie gar nicht gibt. Tauchen sie dennoch auf, sind sie eine Erfindung. Und haben sich damit erfolgreich als Theatertier beworben: Das neue Restaurant des Staatstheater Mainz am Gutenbergplatz heißt Zum grünen Kakadu. Erfunden hat diesen Arthur Schnitzler mit seiner 1898 erschienen Theatergroteske Der grüne Kakadu. Schauplatz des Stücks ist die gleichnamige Bar eines ehemaligen Theaterdirektors in Paris, Treffpunkt undurchschaubarer Gestalten mitten in der französischen Revolution. Während draußen die Bastille gestürmt wird und die Welt im Umbruch ist, befinden wir uns drinnen in einer schummrigen Halbwelt, begegnen Schauspielern und Revolutionären – und Revolutionsschauspielern. Der grüne Kakadu spielt mit Sein und Schein, niemand ist sich sicher, auf wen er da wirklich trifft und wer nur vorgibt zu sein, was er eigentlich nicht ist.“
(Quelle des Textes: https://www.zumgruenenkakadu-mainz.de/der-gruene-kakadu/) Hinweis: Die Zweizeiler, darauf sei ausdrücklich hingewiesen, beschreiben keine Vorgänge aus dem Restaurant am Staatstheater Mainz. Sollte es solche Vorgänge dort geben oder gegeben haben, so sind die Übereinstimmungen reiner Zufall.
Einen schönen Sonntag noch und eine noch schönere Woche!
In der Bar „Zum grünen Kakadu“
Im Stroboskoplicht ein Dutzend tanzender Leiber
Im eigenen Saft schwitzen Männer und Weiber
Oder was es sonst für Geschlechter gibt
Und in Ekstase den Körper verbiegt
Haut reibt sich an Haut, Gesicht an Gesicht
Tabus, Tabus? Die gibt es hier nicht
Wären sie lieber so richtig intim?
Dann können sie ein Zimmer auf dem Gang beziehen!
Zahnstocher-Ede lehnt an der Wand
Du willst bunte Träume? Ich hab sie zur Hand!
Ich hab bunte Träume, gewogen nach Gramm
Ein wenig vom Pulver und eine Reise fängt an
Eine goldene Reise, es gibt kein Tabu
In der verruchten „Bar zum grünen Kakadu“