Zweizeiler der Woche: Karl, der Kobold

Kobolde sind Hausgeister, die über das Haus und seine Bewohner wachen. Das hält sie nicht davon ab, ihre Späße mit diesen Bewohnern zu treiben, sie ein wenig zu ärgern und zu necken. Der bekannteste „deutsche“ Kobold ist der rothaarige Pumuckl (der Name ist ein Diminutiv des Namens Nepomuk), der beim Schreinermeister Eder in München lebt und (nur) für diesen sichtbar ist. Ab 1962 erschienen Pumuckls Abenteuer, verfasst von Ellis Kaut, die zunächst als Hörspiel (Bayerischer Rundfunk), später in Buchform (ab 1965) und im Fernsehen unter dem Titel „Meister Eder und sein Pumuckl“ ein großer Erfolg  wurden (ab 1982). Auch in einem Kinofilm durfte der Kobold Unsinn treiben. Einen schönen Sonntag noch und eine noch schönere Woche!

 

Der müde Kobold

Karl der Kobold macht heut Pause

Geht nicht raus, bleibt nur zu Hause

 

In der Nacht hat er noch koboldiert

Und auf den Straßen provoziert

 

Warf mit Steinen Fenster ein

Und lachte übers Zornesschrein

 

Urinierte auch in Fluren

Nannte alle Frauen Huren

 

Kehrte in einer Schenke ein

Betrank sich dort bei Bier und Wein

 

Konnte schließlich nicht mehr stehen

Und auch nicht mehr nach Hause gehen

 

Er kroch nach Haus so gegen vier

Als Häufchen Elend liegt er  hier!

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