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Heute mit Helmen, Steinen und Dänen

5000! 5000 ist für mich die Zahl des Tages! Nicht wegen der fünf Brote und den zwei Fischen, mit denen, glauben wir dem Evangelisten Matthäus (Mt 14/13-21), Jesus 5000 Männer speiste (und dazu noch Frauen und Kinder, wie wir lesen können), sondern wegen der 5000 Militärhelme, die Deutschland der Ukraine liefert. Mit diesen Helmen will Deutschland einen Beitrag leisten, damit sich die Ukraine gegen einen eventuellen Angriff Russlands zur Wehr setzen kann. Der ukrainische Botschafter in Berlin soll diese Form der Unterstützung freundlich begrüßt haben, allerdings nicht ohne sie als reine „Symbolgeste“ zu bezeichnen – dies wohl vor dem Hintergrund, dass die Wehrmacht und die Waffen-SS während des 2. Weltkrieges rund fünf Millionen Zivilisten in der Ukraine getötet haben, unter ihnen etwa 1,6 Millionen ukrainische Juden.
Ein wenig mehr anstrengen können, was die Unterstützung der ukrainischen Armee angeht, hätte sich die deutsche Regierung deshalb wirklich auch. In Militärmuseen finden sich bestimmt noch ein paar Exemplare des Landwehrkreuzes, das Friedrich Wilhelm III. 1813 gestiftet hat und das mit dem Spruch „Mit Gott für König und Vaterland“ versehen war. Auch Koppelschlösser mit der Inschrift „Gott mit uns“, die in der Nachkriegszeit bei Feldjägern der Bundeswehr in Gebrauch waren, würden doch sicher den einen oder anderen der (geschätzt) 100000 an der russisch-ukrainischen Grenze aufmarschierten russischen Soldaten zur Umkehr bewegen, womit sich Deutschland einmal mehr als Friedensmacht erweisen würde.

Deutschland ist aber bekanntlich nicht nur eine Friedensmacht, sonders spätestens seit der Installierung der „Ampel“ ein Land, zu dem nahezu alle Völker der Welt mit Bewunderung aufschauen, besonders was den politischen Exportschlager der sog. „Energiewende“ angeht. Die zeitigt bekanntlich ungeahnte Ergebnisse, so z.B. dass erste Anbieter verstärkt über den Ausbau des Heizens mit Strom nachdenken, so etwa die Firma „Lichtblick“, die von e.on. das Geschäft mit Heizstromkunden übernommen hat. Der Gedankenkang von „Lichtblick“- Geschäftsführer Enno Wolf beruht auf der Annahme steigender Preise für Öl und Gas und damit einer weiteren Erhöhung der Energiekosten im Bereich des Heizens. Die Stromgewinnung aus regenerativen Quellen (Wind, Sonne) soll aber bekanntlich nach den Vorstellungen der „Ampel“ massiv ausgebaut werden und „grünen“ Strom kostengünstig machen, so dass ein Wiedereinstieg in das Heizen mit Strom bzw. der Ausbau dieser Art des Heizens preislich attraktiv werden kann, so jedenfalls „Lichtblick“. Sollte sich die Annahme von Enno Wolf als richtig herausstellen, wird das einen positiven Effekt für die Hersteller von Schamottsteinen hervorrufen, denn diese Steine dienen bekanntlich als Wärmespeicher. So hat der Umstand steigender Heizkosten auf Umwegen einen ungeahnten Nebeneffekt: Nachtspeicherheizung is coming back!

Während momentan in ausreichendem Maße Impfstoffe vorhanden sind und auch „Impfangebote“ für alle zur Verfügung stehen, sinkt in der Bevölkerung nach Angabe der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein aber die Impfbereitschaft der Bevölkerung. In NRW sind, nach offiziellen (aktuellen) Angaben, 80% der Bürgerinnen und Bürger einmal geimpft, 76,5% zweimal und 53% sogar schon dreimal. Das zeige, so die KVNO, aber eine zu große „Impflücke“. Nun könnte man natürlich auch sagen, diese Zahlen zeigten eine Impfstoffschwäche, wenn eine dritte Impfung nötig ist, um einen Impfschutz für den Geimpften und seine Kontakte in ausreichendem Maße herzustellen. Dass eine Impfmüdigkeit selbst unter denen auftritt, die nicht generell gegen das Impfen eingestellt sind, scheint mir nachvollziehbar zu sein – vor allem wenn man an die Verheißungen zurückdenkt, die mit dem Impfen bzw. den Impfstoffen seitens der Politik verbunden worden sind. Und man kann diese Zahlen auch einmal vor der laufenden Impfpflichtdebatte betrachten, die frühestens kommt, falls sie denn kommt, wenn die Omikron-Lage sich, aller Voraussicht nach, bereits entspannt hat. Es würde dann eine Impfpflicht für einen Virustyp eingeführt, den man jetzt noch nicht kennt und für den man noch keinen Wirkstoff hat.

Es sei denn, Corona ist bis dahin sowieso „tot“, was meint: wir werden weiterhin in einem bestimmten Umfang Ansteckungen haben, aber etwa auf dem Niveau einer mittleren Grippe. Das ist eine Sichtweise, die offenbar jetzt in Dänemark vorherrscht: Dort will die Regierung trotz Rekord-Fallzahlen zum 1. Februar die Corona-Restriktionen (einschließlich Maskenpflicht) weitestgehend aufheben, weil das Expertengremium der Regierung die Maßnahmen nicht mehr für sinnvoll und nötig hält. Mensch, diese Dänen, könnte man sagen! Karl Lauterbach, unser düsterer Oberprophet und Untergangswahrsager, wird das nicht verstehen, geschweige denn billigen können. Er würde, wenn er denn Shakespeare überhaupt kennt, vielleicht sagen: „Something is rotten in the state of Denmark“. (Marcellus in „Hamlet“, 1. Akt)

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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So.Jo.T.

Bei dem Thema ist ein Quiz angebracht. FRAGE: Aus welchem Jahr und zu welcher Gelegenheit wurde dies in Deutschland gesagt?
„Der Vizepräsident des Robert-Koch-Instituts, Reinhard Burger, erklärte dagegen der „taz“: „Es wäre leichtfertig, dieses Virus abzuschreiben als mildes Virus und die Hände in den Schoß zu legen.“ Deutschland müsse sich vorbereiten. Es sei wichtig, Impfstoffvorräte anzulegen und Impfungen vorzubereiten, erklärte Burger: „So schnell hat sich noch nie ein Influenzavirus ausgebreitet.“
Hilfestellung: es war nach 2000.

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Mi.Robi.