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Heute mit: Nachrichten und Meldungen vom Boulevard der Nichtigkeiten und ohne Politik (endlich mal!)

Immerhin: in der deutschen PLAYBOY-Ausgabe 2011/3 (Slogan: Alles was Männern Spaß macht), dem intellektuellen Männermagazin, erschien eine Fotostrecke von ihr – geschossen von keinem geringeren als Karl Lagerfeld. In zahlreichen Kinofilmen war sie zu sehen, und im Fernsehen vergeht kaum mal ein Monat, in dem sie nicht in die bundesdeutschen Wohnzimmer eindringt, gerne auch als besserwisserische Kommissarin in der Serie „Unter anderen Umständen“, die immer dann an Qualität gewinnt, wenn sie mal in einer Szene nicht ihre Bugwelle des Schlaumeiertums vor sich herschieben kann, weil Wörner in der Szene nicht vorkommt.

Und er? Er war bekannt für seine super-skinny Maas-Anzüge, ein durchgestylter und voll gegelter vertikal Herausgeforderter, der es, wie und warum auch immer, ins Ministeramt geschafft hatte. Zunächst einmal wirkte er als Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz (2013-2018). In diese Phase fällt das Zungenbrechergesetz zur Durchsicht und Überwachung sozialer Plattformen mit dem Namen „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“. Von 2018 bis 2021 war er dann, weil Mutti Merkel es so bestimmte und er ein Alleskönner ist, wie er im Buch der Märchen und Legenden steht, Bundesminister des Auswärtigen.

Kurz und gut: Skinny Heiko und Kommissarin Natalia wurden ein Paar – und die Boulevardpresse bekam Futter. Der Minister in seinen engen Anzügen und mit der Brille, der immer so aussah wie der pickelige Strebertyp, den schon auf dem Schulhof keiner leiden konnte, und die Traktorfahrerin Wörner, ließen sich gerne ablichten.*** Mit dem Regierungswechsel nach der Bundestagswahl verlor Heiko Amt und Würden und er und Wörner wohl auch das Interesse aneinander. Jetzt gaben sie ihre Trennung bekannt. War ihre Liebe „Wahrheit oder Lüge“? ****

Ach, nicht schon wieder ein Artikel über das Elend in Gelsenkirchen, besonders in der Innenstadt samt Bahnhofstraße. Dachte ich, als ich heute morgen in einem Blatt der Funke-Mediengruppe die Schlagzeile las: „Problemzone Zentrum“. Das Thema wird im Moment in Gelsenkirchen dadurch wieder hochgekocht, dass es eine Debatte über die Verlagerung der Westfälischen Hochschule in die Stadtmitte gibt. Aber darum ging es nicht! Ich hatte nicht richtig hingeschaut: Bei der  „Problemzone Zentrum“ ging es um einen Fußballclub aus der Nähe von Lüdenscheid, was mich veranlasste, nicht wirklich in den Artikel einzusteigen. Schon alleine der Begriff „Problemzone“ ist in heutigen Zeiten problembehaftet. Da kommt man ganz schnell auf das schlüpfrige und gefährliche Terrain des „body-shaming“ – von wegen „Problemzonen“ bei Frauen.

Nach „fit for fun“ gibt es einige davon, jedenfalls nach den Ergebnissen einer – sicherlich absolut wissenschaftlichen und seriösen – Umfrage: „ 69 Prozent der Frauen fürchten sich vor einem Wabbelbauch im Taillenbereich. Auf dem zweiten Platz wurden mit 48 Prozent die Oberschenkel angegeben. Nur 39 Prozent der Frauen nannten die vielleicht vermutete Nummer eins, den Hintern, ihre größte Problemzone. Danach folgen die Hüften mit 32 Prozent und die Arme mit immerhin 28 Prozent. Für weniger Kopfzerbrechen sorgen die Brust und die Bikinizone mit jeweils 26 Prozent.“ ******

Männer haben demgegenüber keine Problemzonen, weil sie bekanntlich insgesamt das Problem sind. Jedenfalls hört man das häufiger – von Frauen! Männer haben entweder einen Wohlstandsbauch oder auf den Hüften Bonusmaterial oder insgesamt sowieso eine Strandfigur. Leider ist das Thema, wie gesagt,  kontaminiert. Ein Minenfeld im ewigen Kampf der Geschlechter und im Kampf gegen das eigene Gewicht! Deshalb fand ich es auch so erfrischend, dass der Reporter bei der Übertragung des Diskuswettbewerbs der Frauen bei der WM in Budapest nach dem Ende des Wettkampfes über die Siegerin Laulauga Tausaga, mit der niemand gerechnet hatte, sagte, sie sei die „dickste Überraschung“ der bisherigen WM. Da sage ich doch mal im besten Schulfranzösisch: „Ein Schuft, wer Böses dabei denkt!“

An den schönen René sei kurz erinnert, der seinen Final-Kampf nun verloren hat. Der „Mini-Ali“ gewann immerhin 338 seiner 355 Kämpfe, war Europameister und durfte sich sogar Weltmeister (im „Superfedergewicht“) nennen (1981). Weller hatte früh erkannt, dass das Boxen ein Teil der Unterhaltungsindustrie ist – und so trat er auch auf. Rolex, Brillanten, enge Shorts im Ring, Krone und Hermelin-Mantel als König des Seilgevierts. Und immer gut für Sprüche: „Ich bin der einzige deutsche Mann, der nackt besser aussieht als angezogen“. 1985 sagte er in einem SPIEGEL-Interview: „Ironisch gesagt: Jeder Mensch kann sich das Leben nehmen, wie er will. Der eine nimmt Tabletten, der andere erhängt sich, ein dritte boxt halt.“ Vier Jahre saß Weller im Gefängnis (Kokainhandel, Hehlerei), und er saß auch in verschiedenen Trash-Shows (Big Brother, Promi-Frauentausch). Der am 21.November 1953 geborene Weller ist vor zwei Tagen, am 22. August 2023, verstorben!

Über die Bundesliga sei nur gesagt: René Weller ist im Alter von 70 Jahren in dem Jahr gestorben , in dem die Bundesliga 60 geworden ist. Ob das ein Grund zum Jubeln ist, mag jeder angesichts des heutigen Fußballs in all seinen Schattierungen selbst entscheiden. Aber auf der Fußball-Bühne gab es und gibt es immer wieder gnadenlose Unterhaltungskünstler, die mindesten Weller-Qualitäten haben, was ihre Sprüche angeht. Einer der ganz Großen ist für mich immer noch Max Merkel. Mein liebster Merkel-Spruch ist dieser:

„Im Training habe ich mal die Alkoholiker meiner Mannschaft gegen die Antialkoholiker spielen lassen. Die Alkoholiker gewannen 7:1. Da war´s mir wurscht. Da hab I g´sagt: Sauft´s weiter!“

In diesem Sinne: René Weller: PROST!

 *** „Mein Luxus ist ein Stück Freiheit, ein Stück Anarchie, ein Stück Natur. Ich habe jetzt einen Traktor gekauft statt einer neuen Prada-Handtasche“, sagte die 44-Jährige dem Frauenmagazin Emotion laut einer Vorabmeldung.“ (Quelle: https://www.hallo-muenchen.de/stars/traktorund-zelt-lebt-natalia-woerner-zr-2460127.html)

**** Titel der Serie um Annabelle Martinelli: die erfolgreiche Anwältin der renommierten Berliner Anwaltskanzlei Quante & Ackermann, ist spezialisiert auf Sexualstrafrecht (ZDF-Serientitel, mit Natalia Wörner in der Hauptrolle als A. Martinelli).

****** https://www.fitforfun.de/abnehmen/schlankmacher/problemzonen-frauen-haben-angst-vor-taillenspeck_aid_11893.html

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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