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Kaum hat das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) sein neustes Drehbuch für die kommende Apokalypse vorgelegt, also das getan hat, was sein Name bereits ausdrückt, nämlich die Feststellung des Klimawandels, gibt es in Deutschland die ersten Reaktion zur Rettung des Planeten. Nicht etwa die Thematisierung der Bedeutung des Bevölkerungswachstums und des wachsenden Energiebedarfs, etwa auf dem afrikanischen Kontinent, nicht etwa eine Debatte über den Ausbau der Kohlekraftwerke in anderen Ländern, die auf fossile Energien angewiesen sind oder von denen wir Kohlestrom beziehen, wenn der Wind mal wieder nicht weht, oder eine Debatte über den Ausbau von Atomkraftwerken in anderen Ländern der EU und weltweit und die Rolle, die Atomkraftwerke zur CO2-Vermeidung spielen könnten. Nein, das sind Tabuthemen! Denn in Deutschland wird konkret gehandelt, z.B. bei VW:
In der Kantine (Oh, ich bitte um Entschuldigung!), natürlich muss es heißen: im „VWBetriebsrestaurant“ in Wolfsburg gibt es nach den Werksferien keine Currywurst mehr. Überhaupt werden Fleischgerichte dort so gut wie überhaupt nicht mehr angeboten, wegen der Nachhaltigkeit und aus Umweltschutzgründen und wegen des Klimas. Im Vor-Corona-Jahr hat die Volkswagen-Fleischerei noch 7 Millionen Currywürste (samt mehr als 550 Tonnen Ketchup) ausgeliefert. Damit soll jetzt Schluss sein! Ab sofort wird bei VW nur noch mit gutem Gewissen gegessen!
Die Imbissbuden-Besitzer im Umkreis von VW sollen angeblich seit Ankündigung des Curry-Wurst-Verzichts in der Werkskantine ganze Nächte durchgetanzt haben!

Schon lange haben wir nichts mehr vom beliebtesten Schwedenmädel seit Pippi Langstrumpf, Anita Ekberg sowie Agnetha Fältskog und Anni-Fried Lyngstad (beide ABBA) gehört, nämlich Greta. Seit der Bewegung der hüpfenden Freitags-Kinder durch Corona der Garaus gemacht wurde – denn wer will schon freitags die Schule bestreiken, wenn sie die ganze Woche geschlossen ist – ist es ruhiger um die mittlerweile 18jährige geworden, die einige Monate lang von Konferenz zu Konferenz eilte und fast so populär war wie das Billy-Regal von IKEA, von dem seit seiner Geburt im Jahre 1979 gut 80 Millionen Stück gekauft worden sind. Weltweit kauft angeblich alle 5 Sekunden auf der Welt jemand ein Billy-Regal, wogen es angeblich 11 Minuten dauert, bis sich ein Single auf parship verliebt. Doch zurück zu Greta:
Die ist jetzt in der Modewelt untergekommen oder angekommen und hat für die skandinavische Ausgabe des Modemagazins VOGUE posiert. Sogar auf dem Cover.* Da sitzt sie in einem übergroßen Trenchcoat in einem Wald und streichelt ein Pferd. Und natürlich macht sie das nicht ohne Kritik an der Modeindustrie und ohne darauf hinzuweisen, dass sie selber nur gebrauchte und geliehene Sachen trägt und sich zuletzt vor drei Jahren überhaupt ein Kleidungsstück gekauft hat, natürlich „second hand“. Ob sie vorhat, in den übergroßen Trench (gebraucht, geliehen?) noch hineinzuwachsen und ob das Pferd (gebraucht, geliehen?) mit dem hoffentlich doch wohl tiergerechten Foto-Shooting einverstanden war, hat sie nicht verraten.

Viele Branchen leiden direkt oder indirekt unter den Folgen der Corona-Maßnahmen, vor allem wegen der Lockdowns und der Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger: Tourismus, Hotelgewerbe, Kinos, Gaststätten, Kulturstätten wie Opernhäuser und Museen, Konzertveranstalter und ihre Künstler, aber auch Industriebereiche wegen corona-bedingter Lieferengpässe, etwa in der Automobilindustrie oder im Baustoffhandel. Das gilt natürlich nicht für Bereiche der Pharmaindustrie, vorneweg für Biontech/Pfizer. Alleine von April bis Juni ist der Gewinn auf 2,7 Milliarden EURO gestiegen (im letzten Jahr war in diesem Quartal noch ein Verlust zu verzeichnen). Die eingegangen Aufträge für den Covid-19-Impfstoff werden einen Umsatz von mindesten 15,9 Milliarden EURO einbringen. Kein anderes Medikament hat in der Geschichte der Pharma-Industrie ein solches Auftragsvolumen erzielt. Die Europäische Union hat weitere 900 Millionen Dosen für eine mögliche dritte Impfung geordert. Da kommt es gut, dass gerade erst der Preis für eine Dose Impfstoff von Biontech auf 19,50 EURO erhöht worden ist. Die Zahlung, die die EU für diese Lieferung zu leisten hat, können Sie gerne selbst ausrechnen! Kann es ein Zufall sein oder ist ein Omen, dass die Firmenadresse von Biontech in Mainz heißt: „An der Goldgrube 12“?

20 Jahre lang haben deutsche Truppen gemeinsam mit Nato-Partnern angeblich unsere „Sicherheit am Hindukusch“ verteidigt , so der damalige Verteidigungsminister Struck, Brunnen gebohrt, Schulen gebaut, afghanische Kräfte ausgebildet und ganz nebenbei ein wenig darauf achtgegeben, dass auch wirtschaftliche Interessen Berücksichtigung gefunden haben, so wie sie etwa in Verträgen zwischen dem „Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“ (BMZ) und afghanischen Stellen, z.B. dem afghanischen „Ministerium für Bergbau und Petroleum“, abgeschlossen worden waren. In die Lücke, die die westlichen Kräfte hinterlassen haben, stoßen nun in hohem Tempo wieder die Taliban, zu denen Peking, unterstützt von Pakistan, gute Beziehungen aufbaut. Denn Afghanistan ist nicht nur einer der größten Opiumproduzenten (eine Haupteinnahmequelle der Taliban ist Heroin), sondern in seinem Boden lagern Edelmetalle, Uran, Gas und Öl und andere wertvolle Stoffe, deren Marktwert auf gute 3 Billionen Dollar geschätzt wird. Und zudem ist Afghanistan für die chinesische Führung ein Baustein der „Neuen Seidenstraße“, dem chinesischen Projekt der Außenpolitik überhaupt, durch das China in gut 100 Ländern bereits Einfluss nimmt. Die deutsche (und internationale) militärische Mission in Afghanistan ist gescheitert, von einer stabilen Demokratie sind die Afghanen wohl weiter entfernt als je, so scheint es im Moment. Man könnte sich an den gedankenschweren Satz des eher wortkargen Vietnamveteranen John Rambo (in RAMBO III, 1988) erinnert fühlen, den er, meditierend in einem thailändischen Kloster, sagt, als er aufgefordert wird, zu einem Einsatz nach Afghanistan aufzubrechen:
„Meine Zeit ist um. Mein Krieg ist vorbei.”

Der Knaller dieses ELEVATOR kommt natürlich zum Schluss: Unser Flori Silbereisen feiert seinen 40. Geburtstag am 14. August in der Arena im Nordsternpark. Mit vielen Stars der Schlagerszene und einer Übertragung im TV in Deutschland und Österreich. Da werden Millionen Menschen sehen, welche Attraktionen Gelsenkirchen zu bieten hat. Und wenn dann auch noch Helene Fischer vorbeischaut und Helene und Flori wieder zusammenkommen als Paar, wo er doch jetzt DSDS-Juror und Kapitän geworden ist, dann ist völlig klar, wo sie heiraten müssen und werden: In der guten Stube der Stadt, natürlich in Schloss Horst. Da werden wir 1000 Feuer neu entfachen und aus tausenden von Kehlen wird zu hören sein, was Georg Kreisler einst gedichtet und vertont hat:
Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen“.

Glück Auf, Flori!**

*https://www.independent.co.uk/life-style/fashion/greta-thunberg-vogue-scandinavia-b1899336.html
**https://www.youtube.com/watch?v=xD07fVUXBrk

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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