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Heute mit WC-Ente und Anchovis

Danach haben sich Millionen von Wahlberechtigten in den USA seit Wochen gesehnt, und endlich hat sie ihr Schweigen gebrochen: Greta T. hat per Twitter eine Wahlempfehlung abgegeben und sich für die Wahl von Sleepy Joe Biden ausgesprochen. Ob Biden als Gegenleistung nun zum Besuch des Greta-Huldigung-Films aufruft, bleibt noch abzuwarten!

Angela Merkel hat sich – übrigens zum Ärger des einen oder anderen Parlamentariers – direkt an ihr Volk gewendet und nach dem Treffen mit den MinisterpräsidentInnen- und Außen in einer Ansprache gesagt: Ich bin nicht zufrieden; die Ergebnisse sind nicht hart genug, dass wir Unheil abwehren.“ Und das geht ja überhaupt nicht, denn nach unserem Grundgesetz ist es die vornehmste Aufgabe des Volkes, der Parlamentarier und der Landesregierungen dafür zu sorgen, dass die Kanzlerin „zufrieden“ ist. Ob das Unheil, was immer es auch sein möge, nur durch eine weitere Amtsperiode der Kanzlerin abzuwehren ist, hat Merkel bei ihrer Prophezeiung allerdings nicht verraten.

So ganz entschlafen sind unsere BundesparlamentarierInnen und –außen  offensichtlich doch noch nicht, denn immerhin haben einige nur rund neun Monate gebraucht um festzustellen, dass das Kabinett seit März 2020 ständig Beschlüsse fasst, ohne das Parlament, den eigentlichen Gesetzgeber, dabei einzubinden. Im März, zu Beginn der Pandemie, hatte das Parlament der Regierung zusätzliche Kompetenzen zugesprochen, nun aber erkannt, dass es überhaupt nicht mehr gefragt wird. Vielleicht regt sich jetzt ein wenig Widerspruch, weil man  sonst auf die Idee kommen könnte, unsere Demokratie funktioniert auch ganz gut ohne Parlamentsbeteiligung. Das würde weitere Überlegungen zur Verkleinerung des zahlenmäßig (nicht bedeutungsmäßig!) wachsenden Parlaments  überflüssig machen. Man sieht doch, dass es auch ohne den verschnarchten Club geht!

Immer gut drauf ist Peter Altmaier, Minister für Dies und Das, Rettung der Volkswirtschaft und Lordsiegelbewahrer der heimischen Gurkenzucht. So hat er sich jetzt Gedanken über die Zukunft der Innenstädte gemacht und vorgeschlagen, dass zur Rettung des Einzelhandels die Innenstädte zu neuen Erlebnisräumen werden  und deshalb kreative Lösungen gesucht werden  sollen. Aber Peter! Komm doch einfach mal nach Gelsenkirchen, gehe über die Bahnhofstraße und besuche den einen oder anderen speziellen Stadtteil. Da hast du Anschauungsbeispiele für Erlebnisräume noch und nöcher! Aber: Bodyguards nicht vergessen!

Tränen der Nostalgie soll angeblich der Vorstand der Ruhrgebiets-SPD vergossen haben, als das Robert-Koch-Institut seine aktuelle Corona-Karte vorgelegt hat.  Dort ist nämlich das ganze Revier als Risiko-Region ausgewiesen, und auf der Karte zieht sich ein „durchgehender roter Streifen von  Aachen bis Bielefeld.“ (WAZ, 21.10.20, S.1) So war es halt früher mal im Revier: Die SPD hat einen Besenstiel aufgestellt und der wurde gewählt! Und heute? Da  ist das Revier für die SPD ein einziges Risikogebiet!

Ach ja! Und dann hat sich ein „Bildungsforscher“ namens Klaus Spenlen zu Wort gemeldet und meinte, uns mitteilen zu müssen: „Ich würde das Thema Meinungsfreiheit nicht ausgerechnet anhand von Mohammed-Karikaturen behandeln.“ Natürlich nicht, Spenlen, das, also Selbstzensur,  ist dein gutes Recht! Man kann das Thema z.B. unverfänglich  anhand der Frage diskutieren, ob Vegetarier bei der Toilettenreinigung eine WC-Ente benutzen dürfen oder ob in Königsberger Klopse auf jeden Fall Anchovis gehören?! Aber hier geht es um das gute Recht, das Thema genau anhand der Karikaturen zu behandeln und nicht dafür geköpft zu werden! Und dieses  Recht gilt es eindeutig zu verteidigen! Anstatt herum zu lamentieren! Setzen, 6, Spenlen!

 

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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