0
(0)

Heute mit Wetter, Wetter und Winter

Über das Wetter kann man immer reden. Das wusste schon die damalige Bundesbahn mit ihrem einstmaligen Slogan „Alle reden vom Wetter, wir nicht!“ Und zeigte 1966 in einer Werbekampagne eine E 10-Lok, die durch winterlichen Schnee pflügte. Dem SDS gefiel die Kampagne so gut, dass er sie 1968 parodierte, den Slogan beibehielt, die Lok und den Schnee aber durch die Köpfe von Marx, Engels und Lenin ersetzte.

Wetterphänomene als Thema und Wettermetaphorik sind in der Politik und im Journalismus sehr beliebt. So übertitelt die BILD heute einen Beitrag über Erdogan mit der Zeile Erdogan läuft Sturm wegen „Charlie Hebdo“-Karikatur. So ganz kann ich das nicht glauben, denn was ich bisher von Erdolf dem Prächtigen an Bewegungsmustern gesehen habe, glich eher einem lauen Lüftchen als einem Sturm. Nicht ohne Grund behauptet er von sich, Erfinder der Lüngsümküt und der Züütlüpü zu sein (siehe etwa hier ).



Aber was der rasende Rumpolterer kann, kann Frau Angela Dorothea Merkel, ihres Zeichens Schutzheilige aller Schutzsuchenden, natürlich schon lange und sprach während ihrer gestrigen Rede im Bundestag deshalb wieder einmal einen nicht nur großartigen, sondern historisch zu nennenden Satz gelassen aus, den wegen seiner nahezu prophetischen Bedeutung die Printmedien in Großbuchstaben oder Fettdruck setzten: DER WINTER WIRD SCHWER, ABER ER WIRD ENDEN!   Während der ADAC umgehend empfahl „Jetzt Winterreifen aufziehen!“ und alle Wetterfrösche und Wetter-Fröschinnen  von ARD und ZDF in einer Ergebenheitsadresse ihre Zustimmung zu dieser Aussage verlautbarten, hat es  aus den Reihen der Jahreszeitenleugner der AfD bösartige Zwischenrufe gegeben: „Das glaube ich nicht! Das glaube ich gerade nicht! „ (G. Auland), „Warum reden Sie über den Winter, schweigen aber vom Herbst?“ (die Störchin), „Ich glaub, ich werde blond!“ (das eiskalte blonde Gift). Von Greta war  nur das bekannte „How dare you!“ zu hören, denn ein schwerer Winter ist in ihrem Klimakonzept nicht vorgesehen! Dieser Festlegung Gretas schlossen sich die Grünen umgehend an, wogegen die FDP sich einmal mehr als unentschlossen erwies, so dass Parteichef Linder nur ein vages „Die einen sagen so, die anderen sagen so!“ vernehmen ließ. Die Bundessprecherinnen der  FFF-Hüpfperformance-Gruppen sagten vor dem Hintergrund der Merkel-Aussage auch für die kommenden Monate sämtliche Freitagsveranstaltungen ab: „Viele unserer Mithüpferinnen der Generation Schneeflocke sind sehr kälteempfindlich!“

Auch im Ausland gab es Reaktionen auf die merkelsche Winterthese. US-Präsident Trump ließ sein traditionelles „You are fake news“ vernehmen, wogegen Hundertausende Demonstranten- und innen  in  Pakistan, dem Sudan, Mali und Duisburg-Marxloh auf die Straße gingen und diese Aussage Merkels als antiislamischen Rassismus brandmarkten, weil ein schwerer Winter im Koran überhaupt nicht vorkomme und es ihn deshalb auch nicht geben könne!

Zusammenfassend bleibt also mit Oscar Wilde nur festzustellen:

„Die Welt ist eine Bühne, aber das Stück ist schlecht besetzt!“

 

 

 

 

Wie inspirierend, erhellend, unterhaltend war dieser Beitrag?

Klicke auf die "Daumen Hoch" um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Weil du diesen Beitrag inspirierend fandest...

Folge uns in sozialen Netzwerken!

Es tut uns leid, dass der Beitrag dich verärgert hat!

Was stimmt an Inhalt oder Form nicht?

Was sollten wir ergänzen, welche Sicht ist die bessere?

Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
Meine Daten entsprechend der DSGVO speichern
1 Kommentar
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Cle.Gedö.

die Dreitonner-S-Klasse hat wohl auch kaum Leistungsgewichtsvorteile zur E 10 😃

0
0