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Heute mal mit ganz vielen M-Wörtern: Meer, Merz, Meinungskorridor, Medien, Meldesystem, Meinungsfreiheit

Etwas stiller ist es seit einiger Zeit um unsere Klima-Greta geworden; ihre allseits bekannte Wutrede war wohl der Kipppunkt der Hysterie um die Bezopfte aus dem Land von Knäckebrot, Volvo, Ikea und der acht Atomreaktoren, die rund 40 % des im Land erzeugten Stroms liefern (2017). Dabei hat die kleinen Greta jetzt ein großes Problem: Weil die nächste UNO-Umwelt-Konferenz kurzfristig von Chile (amerikanischer Kontinent) nach Madrid verlegt worden ist (Europa) und zwischen den beiden Kontinenten dummerweise ein Meer liegt, sich Greta aber noch in Amerika aufhält, muss sie einen Weg übers Meer nach Europa finden. Und die Funke-Medien-Gruppe meinte, Greta zitieren zu müssen mit dem Hinweis, sie suche noch nach jemandem, der sie übers Meer nach Madrid bringt. Wie das denn?

Ist  Boris Herrmann, der sie in die USA geschippert hat – als Training für das  „ Vendée Globe Race“ 2020, bei dem die teuren Hightech Rennyachten vom französischen Les Sables-d´Olonne ohne Zwischenstopp einmal um die Welt segeln – noch von der Hinfahrt mit ihr genervt?  Und was ist mit Kapitän(in) Rackete? Ist die wegen ihrer Buch-Promotour ausgebucht und Greta gilt ihr nicht als Notfall?  Und Greta selbst: Übers Wasser laufen klappt nicht?

Aber der Schuldige für das Desaster ist immerhin schnell gefunden, nämlich: GOTT, der die Meere schuf, wie es im 1. Buch Mose  heißt:„Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besonderen Orten, daß man das Trockene sehe. Und es geschah also. Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, daß es gut war.“

Pustekuchen! Gut finden kann das doch nur jemand, dem der Klimawandel wurscht ist, denn hätte Gott da nicht rumgefingert, hätte Greta das Problem jetzt nicht, sondern könnte auf dem Landweg von den USA nach Madrid fußwandeln!

Probleme hat bekanntlich auch die CDU, deren Wahlergebnisse zwar noch nicht auf SPD-Niveau abgesunken sind, aber doch eine Krise signalisiere. Die Ursache für diese Krise? Frizze Merz meint, es läge an der derzeitigen Führung der CDU und der grottenschlechten Arbeit der GROKO, andere in der CDU meinen wiederum, Frizze Merz sei doch nur ein alter weißer Mann, der frustriert sei, weil er nicht selbst Kanzler sei oder Parteivorsitzender oder Kanzlerkandidat. Dass Merz ein alter weißer Mann ist und damit zu der in unserer Zeit am häufigsten und heftigsten diskriminierten Gruppe gehört,  lässt sich nicht leugnen. Ebenso, dass er nicht Kanzler oder Parteivorsitzender oder Kanzlerkandidat ist. Aber vielleicht ist er nicht deswegen frustriert, wenn er überhaupt frustriert ist, sondern weil er keine Yacht hat, mit der er die Bezopfte übers Meer bringen kann, um den vormaligen Fehler Gottes ein wenig auszugleichen!

Ach, was das Tragen von Zöpfen angeht: das soll nach einer einschlägigen Broschüre für Kindergärten ein Zeichen für rechte Gesinnung sein – ebenso wie das Tragen bestimmter Kleidung, ein Schäferhund, der zur Familie gehört, oder eine gewisse körperliche Fitness bei Jungen(siehe etwa hier:Groteske Kita-Broschüre: Erkennt man so Nazi-Eltern? | Berliner-Kurier.de )

Gut also, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz jetzt ein Hinweistelefon als Baustein eines Meldesystems eingerichtet hat, bei dem wir auf Bezopfte und andere rechte Übeltäter „hinweisen“   können. Auf der Seite des BfV heißt es in einer Pressemitteilung vom 28.10.2019:  „Der Präsident des BfV Thomas Haldenwang erklärt: Das BfV verstärkt seine Aktivitäten zur Aufklärung und Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus kontinuierlich weiter. Das Hinweistelefon RechtsEX  ist hierbei ein ergänzender Baustein. Es geht nicht um Denunziantentum, sondern wir wollen jede Möglichkeit nutzen, an Informationen zu gelangen.“

Die „Meldung“ von Nachbarn hat  in Deutschland bekanntlich eine gewisse Tradition – und wenn das MfS –äh, sorry! –  das BfV diese Tradition aus der NS-Zeit und der DDR nun fortsetzt, um aus den Erfahrungen mit diesen Praktiken für uns alle Nutzen zu ziehen, dann hat das natürlich nichts mit Spitzelwesen oder Denunziantentum zu tun, sondern ist, wie es auf der Seite des BfV heißt, selbstverständlich „ein Zeichen für ein gemeinschaftliches Handeln von Staat und Zivilgesellschaft – für Sicherheit und Freiheit.

Was unzweifelhaft daran erinnert, dass bei Orwell („1984“) die Haft- und Folterlager den schönen Namen „Lustlager“ tragen und das zuständige Ministerium das „Ministerium für Liebe“ ist. Ob es im BfV eine Abteilung gibt, deren Aufgabe es ist, sprachliche Umdeutungen, Euphemismen und passende Neologismen zu produzieren, bleibt das Geheimnis dieses Amtes, dessen eigentliche Aufgabe  darin besteht, die verfassungsmäßigen Bürgerrechte zu schützen.

Das neue Hinweistelefon RechtsEX könnte aber auch zu der Überlegung Anlass geben, der Meinungskorridor, dessen Existenz besonders von vielen gutmeinenden Medien bestritten wird, sei doch existent. Denn es geht schlussendlich wohl nicht (nur) darum, den Nachbarn zu melden, der eine bezopfte Tochter und eine  Frau mit eigenen Ansichten hat, sondern den nicht existenten Meinungskorridor etwas enger zu machen. Oder verwechsele ich da etwas? Darüber werde ich nachdenken! Aber jetzt stelle ich mich erst einmal ein wenig ins Fenstereck! Gleich müsste eigentlich meine Nachbarin nach Hause kommen und ich will beobachten, wie sie sich verhält. Sie hat sich nämlich kürzlich die Haare blond gefärbt – und das Fell ihres Schäferhundes auch! Und trägt seit einiger Zeit einen Button am Mantel mit dem Statement: Meinungsfreiheit!

Klingt irgendwie rechts, oder?

 

 

 

 

 

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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