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Als ich jünger war, trieb mich die Neugierde in ferne Länder, die schlechte oder keine Straßen hatten, selten Strom, viel Armut, gefährliche Abwesenheit einer Rechtsstaatlichkeit, die geplagt wurden von Krankheiten, die man mit geringem Aufwand hätte beseitigen können.

Heute zieht es mich mehr zu exotischen Orten wie Mohren-Apotheken, Restaurants, die Zigeuner Schnitzel anbieten, Sprach-Enklaven, die noch Neger-Küsschen schmatzen oder Mohrenköpfe schlecken.

Trotzig wird dort oft behauptet, dass die negative, rassistische Konnotation der Namen auf Unwissenheit beruhe, auf Unkenntnis der eigenen Geschichte, kurz: Ungebildete würden Geschichte so umschreiben, dass sie in ihr schwankendes, gefühliges Weltverständnis passt.

Es gilt also, vor Ort zu erforschen, warum manche Menschen der Erregung der Guten standhalten und unbeirrt an die Erkenntnisfähigkeit der Menschen glauben.

Vorbei an wegen des „überfüllten“ Stromnetzes abgestellten Windrädern, umfuhr ich gesprengte Brücken, treidelte dutzende Kilometer durch Autobahnbaustellen, die nicht einmal vorgaben, Tätigkeit vorzugaukeln, um mit dem munteren Völkchen der Neger Kontakt aufzunehmen.

Ein netter Ort, allerdings völlig menschenleer.

Gerüchte besagen, dass die alle woanders an der Schüppe waren, dass Donnerstagmittag nicht einmal in der Kirche jemand zu finden wäre.

Aber: am Ortseingang gab es ein Entschuldigungsschild. Neger wäre nämlich nicht irgendwas mit Nigger.

Es hätte auch nichts mit dem eindeutig rassistischen lateinischen Namen für dunkel, schwarz, nämlich “niger” zu tun. Es käme von dem Wort Nachen, hätte etwas mit Flüssen zu tun.

Na ja.

Dann sollen sie sich eben in Nachental umbenennen, wenn ihr Dorf nicht eines Tages von Antirassisten niedergebrannt werden soll.

Und Antirassismusbänke aufstellen.

Meine Meinung.

Als freiberuflicher Antirassimusbeauftragter.

 

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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Anit.Roll.

Ich habe viele Jahre in einer Mohren-Apotheke gearbeitet , hier in Gelsenkirchencomment image

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Ro.Bien.

Wie heißt die jetzt – und gibts die noch?

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Anit.Rol.

ich glaube, dort ist gar keine Apotheke mehr. Ückendorferstraße 84 oder 86.

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Ali-Emilia Podstawa

Bei einer Wanderung durch das – damals noch gut per Auto erreichbare – Sauerland führte der Namen des Tals bei jungen Menschen zu unmittelbarer Selbstkasteiung. Am Ortseingangsschild hielt ich spontan an und las zur Erwärmung der plötzlich entstandenen Eiseskälte, die durch 5 schwarze Buchstaben auf gelbem Grund hervorgerufen wurde, die Geschichte eines Buchhändlers vor.

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Pau.Batt.

Ich habe vor kurzem in der Nähe von Neger geheiratet (der Ort heißt “Helden”) und habe mich, als ich mein Säuerländer Mädchen kennenlernte, auch über den Namen lustig gemacht (Neger hat drei Bushaltestellen: Oberneger, Neger, Unterneger). Inzwischen besuche ich meine Schwiegereltern und fahre absolut emotionslos durch den Ort – er heißt nun mal so. Wer sich darüber aufregt, der lacht wahrscheinlich nur über Peniswitze und Dieter Nuhr.

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