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Heute mit Kaiser, Kanzlerin, Karossen, Klima-Greta, Karrieren und Komikern

Karl Marx verdanken wir die Aussage: „Hegel bemerkt irgendwo, dass alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“( Werke, Band 8, „Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte“, S. 115-123 Dietz Verlag, Berlin/DDR 1972)  In unseren Tagen kann man geneigt sein, dieser These des Zauselbarts aus Trier zuzustimmen. Jedenfalls wenn man die Kraft aufbringt, der Kanzlerin überhaupt noch zuzuhören. Die bewegt sich neuerdings fast nur noch auf internationalem Parkett und dreht an den ganz großen Rädern, wogegen sie die schmutzige Alltagsarbeit gerne ihrem Annegretchen überlässt.

Und das allergrößte Rad ist im Moment das Klimarad. Deshalb hat sich die Kanzlerin während der Debatte um den Bundeshaushalt auch nicht lange mit Kleinkram aufgehalten, wie etwa der durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank bedingten Wertverluste von Sparguthaben oder Lebensversicherungen von Millionen Bürgern, was faktisch eine Form der kalten Enteignung ist, und auch nicht mit Problemen wie dem Mangel an Fachkräften im Bereich der Pflege, aber auch des Handwerks,  oder maroden Schulgebäuden, Brücken und anderen Infrastrukturelementen. Nein, Merkel widmet sich am liebsten nur noch Menschheitsaufgaben bzw. der „Menschheitsherausforderung“ Klimaschutz. Und wie Kaiser Wilhelm II. einstmals „keine Parteien mehr“ kannte, sondern nur „noch Deutsche“, (Rede im Reichstag am 14. August 1914), die konsequent in die Tragödie des Ersten Weltkriegs geführt wurden, so kennt Merkel, das ist die Farce, jetzt nur noch das Ziel, den Temperaturanstieg zu stoppen. Dem hat sich alles und haben sich alle unterzuordnen, und die Deutschen sollen nach dem Willen ihrer Kanzlerin  an der „vorderen Front“ dabei sein!

An der Front wird bekanntlich häufig scharf geschossen – und da es nur noch Klimaschützer auf der einen und Klimagegner, Klimaleugner und Klimaschädlinge auf der anderen Seite gibt, müssen die Klimaschützer immer wieder nachladen. Im Moment haben sie sich auf das Auto eingeschossen oder – anders gesagt – auf eine deutsche Schlüsselindustrie. Das Auto, in den 50er Jahren das Symbol des deutschen Wirtschaftswunders (am 5.August 1955 läuft der Millionste Käfer vom Band), ist in Kreisen der Klimaschutzbewegung zum Hassobjekt Nr. 1 aufgestiegen. Die Klimahysterie, im Zusammenhang mit dem Auto befeuert durch Sozialneid, die Folgen einer seit Jahrzehnten verfehlten Verkehrspolitik mit ihrer Vernachlässigung des öffentlichen Personenverkehrs, die Verfehlungen und Betrügereien der Autokonzerne und ihrer  Abgasmanipulationen sowie die sich überschlagende Anti-Auto-Propaganda, findet im Auto ein vielmillionenfaches Objekt des Bösen. In einem Land, das es noch nicht einmal schafft, ein Tempo-100-Limit auf Autobahnen durchzusetzen, haben  die Karossen von Geistern wie Carl Benz, Gottlieb Daimler und Ferdinand Porsche mittlerweile den Rang einer satanischen Ausgeburt der Hölle eingenommen. Der Teufel kommt im SUV!

Aber wo es einen Teufel gibt, muss es auch Engel geben.  Und der Engel aller Klima-Gläubigen, unsere putzige Klima –Greta, ist jetzt schon ein paar Tage in New York, wo sie den Mächtigen der Welt bei der Welt-Klima-Konferenz so richtig einheizen will. Aber irgendwie scheinen sich im Big Apple bisher nicht wirklich viele Jünger für Greta zu interessieren. Seit Tagen ist über sie kaum noch etwas in den Gazetten zu finden. Das hat die BILD-Zeitung doch etwas beunruhigt! Und sie hat deshalb die Frage gestellt, wie „ great die Amis Greta finden“. Die Antwort fällt dann doch etwas beschönigend-mau aus: „Die bisherige Bilanz der kämpferischen Schwedin (…) ist bei ihrem bisherigen US-Aufenthalt auch deshalb noch eher durchwachsen.“ (https://www.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/klimawandel-greta-thunberg-in-den-usa-wie-great-finden-die-amis-eigentlich-greta-64692308.bild.html)

Durchwachsen waren auch die Reaktionen auf die Ankündigung des grünen Schwaben DSCHEM, für den Fraktionsvorsitz zu kandidieren und damit Antonia Hofreiter und Katrin-Wir-bekommen-Menschen-geschenkt in die Parade zu fahren und seine eigene Karriere wieder anzuschieben! Dass Dschem seine Kandidatur zu einem Zeitpunkt ankündigt, an dem der wahlprognostische Höhenflug der Panda-Bär- und Plapperpuppen-Kobold-Partei ausgebremst scheint, ist mutig. Jedenfalls für einen Schwaben!

Die Karriere von Knödel-Barde Grönemeyer ist bisher sehr erfolgreich verlaufen. Und obwohl er es finanziell wohl nicht nötig hätte, will er sich jetzt anscheinend auch noch als Komiker bzw. als Hitler-Parodist einen Namen machen. In Wien  hat er bei einem Konzert jedenfalls  schon mal eine Art Hitler-Performance hingelegt und im typischen heiser-hysterischen Parteitags-Schrei-Tonfall zwischen zwei Liedern geäußert:

„Wenn [demokratisch gewählte] Politiker schwächeln, liegt es an uns, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat.“ (siehe z.B.  https://twitter.com/Hartes_Geld/status/1172858464344952833)

Diktieren will er also, der alte U-Boot-Fahrer und Curry-Wurst-Sänger! Aber immerhin: Gut, dass er nicht auch noch den Anschluss Österreichs ans Deutsche Reich gefordert hat!

 

 

 

 

 

 

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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