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Though this be madness, yet there is method in it (Shakespeare, Hamlet, II/2)

Ach herrjeh, A-Ef-De oder auch: Man, wat kuckse – Panik inne Buxe?

Ganz ehrlich: so langsam komme ich mir verdummbeutelt vor, verkaspert, auf die Schüppe genommen. So als sei ich im „Allgemeinen deutschen Verein der Dorftrottel“ mindestens Kassierer oder sogar Vorsitzender   oder als sei ich soeben mit der Maximalpunktzahl zum Volltrottel des Jahres gewählt worden.

Erst serviert man mir seitens der mit reichlich öffentlichen Geldern finanzierten regierungsnahen Schreiberlinge von „Correctiv“ die Märchenerzählung vom „Geheimplan gegen Deutschland“, dass mir das Gruseln über den Rücken läuft. Nicht aus Angst vor diesem angeblichen Plan, der sich mittlerweile rundum als miese Story entpuppt hat, sondern aus Angst vor einer Form von Kloakenjournalismus, die auch noch öffentlich gefördert wird. Dass die Correctiv-Story schon über Wochen „eingelagert“ war und erst veröffentlich worden ist, als das passende „Theaterstück“ fertig war, die Bauernproteste ihren Höhepunkt erreicht hatten und die Umfragewerte der „Ampel“ immer weiter in den Keller stürzten, mag man noch gelangweilt hinnehmen. Aber dass mehr oder weniger quer durch die gesamte Medienlandschaft, egal ob Printerzeugnisse oder Nachrichtensendung, die Correctiv-Geschichte nicht nur kritiklos „nacherzählt“, sondern sogar „weitergesponnen“ wurde, als „Correctiv“ sich von einigen „Behauptungen“ selbst längst entfernt hatte, war schon eine intellektuelle Zumutung.

Das Ziel der Kampagne einschließlich der auf der Basis des „Correctiv-Artikels“ inszenierten Demonstrationen wurde jedenfalls nicht oder nur minimal erreicht – nämlich die Schwächung der AfD in den Umfragen. Aktuell liegt die AfD mit geringen Verlusten in den Umfragen zur Bundestagswahl (je nach Institut) zwischen 16 % (Forsa) und 18,5 % (Insa), bei der Europawahl bei über 17%. In Umfragen für die Landtagswahlen steht die AfD in Sachsen bei 31%, in Thüringen bei 30 % und in Brandenburg bei 26% und liegt überall in Front (in Sachsen allerdings sehr knapp vor der CDU).

Nun sind es noch rund sieben Wochen bis zur Europawahl (9.Juni) – und da muss man, wenn es noch nutzen soll, den Anti-AfD-Ball vom innenpolitischen Feld auf das europäische Spielfeld rollen, wenn man der AfD ans Zeug flicken will. Und das geht nicht über die ausgelutschte „Nazi-Nummer“, aber  über das Thema „Geheimnisverrat“. Zum „Geheimtreffen“ in Potsdam gehört eben jetzt der „Geheimnisverrat“ in Brüssel! Deswegen ist es ganz passend, wenn eben gerade jetzt veröffentlicht wird, dass es Verstrickungen in Geldgeschäfte mit Russland und Spionage für China gibt – und ausgerechnet im Mittelpunkt der Vorwürfe die Mitarbeiter der zwei Spitzenkandidaten der AFD für die Europawahl stehen.

Wohlgemerkt: Ob diese Berichte über die Vorfälle und die entsprechenden Anschuldigungen im rechtlichen Sinne einen Wahrheitsgehalt haben und ob Straftaten vorliegen oder nicht, kann ich hier nicht beurteilen. Vielleicht sind die beschuldigten AfD-Mitarbeiter ganz schlimme Finger und wirken im Dienst fremder Mächte – das mag sein!! Ich finde allerdings den Zeitpunkt der Aufdeckung seltsam –  und vor allem die bisher Anschuldigungen dürftig. Da schreibt etwa die WAZ: „Der Krah-Mitarbeiter soll laut Generalbundesanwaltschaft wiederholt Informationen aus dem Europaparlament weitergegeben haben.“ Entschuldigung, aber das macht jeder in Brüssel akkreditierte Journalist, davon lebt diese  Zunft! Und was waren das für Informationen: Etwa zum Impfstoffdeal von Frau von der Leyen am Parlament vorbei oder zu den verschwundenen SMSen in dieser Sache? Was hat der Mann den Chinesen also Brisantes verraten? Was verbirgt sich hinter der Formulierung der Bundesanwaltschaft, die da lautet: „Im Januar 2024 gab der Beschuldigte wiederholt Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europäischen Parlament an seinen nachrichtendienstlichen Auftraggeber.“ Welche Geheimnisse enthielten die Entscheidungen im Parlament? Kann man das, was das Parlament entscheidet, nicht täglich auf Dutzenden von Portalen erfahren? Worin besteht das Geheimdienstliche daran?

Der Sinn dieser Vorwürfe ergibt sich aus den Forderungen der politischen Konkurrenten der AfD: Ohne den Aspekt der Unschuldsvermutung überhaupt nur zu thematisieren, sollen die beiden Spitzenkandidaten zur Europawahl zurücktreten, weil gegen ihre Mitarbeiter ermittelt und ein Verdacht geäußert wird. So Forderungen aus den Reihen der SPD.

Schön ist es in diesem Zusammenhang, dass es die Grünen gibt. Denn deren Vertreter macht deutlich, um was es hier eigentlich geht: „Die AfD ist längst ein relevantes Sicherheitsproblem für unser Land.“ (Konstantin von Notz, WAZ) Es geht also nicht um einzelne Spione, sondern um die gesamte AfD. Und das Sicherheitsproblem besteht hauptsächlich darin, dass die AfD mit Sicherheit etliche Mandate bei der Europawahl holt. Deshalb ist auch noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, glaubt von Notz, der mehr Anschuldigungen erwartet (oder verlangt?), wenn er sagt, „er rechne mit weiteren Fällen“.

Damit muss man wohl auch rechnen! Denn diese zwei bisherigen Fälle reichen nicht aus, verglühen rasch im nachrichtlichen Tagesgeschäft. Da muss noch was kommen, etwas Substanzielles! Anders: Etwas mit Sex & Crime! Etwa die Aufdeckung einer Liaison erotischer Art zwischen Alice Weidel und Kim-Yo-jong, der Schwester des nordkoreanischen Diktators Kim-Jong-un. Oder exklusive Bilder davon, dass Bernd Höcke mit einem lebensgroßen Adolf-Hitler-Teddybären im Bett liegt. Oder die Behauptung, Olaf Scholz habe nur auf Druck der AfD und gegen das Votum von sechs Ministern seine Zustimmung dazu geben, 24,99 Prozent der Anteile am Hamburger Hafen „Tollerort“ an den chinesischen Staatskonzern Cosco zu verkaufen. Angeblich, so könnte es kommen, soll die AfD im Besitz von Mitschnitten einiger Telefonanrufe zwischen Scholz und der Reeperbahn-Schönheit Texas-Lilly sein, bei denen Scholz zugibt, dass er doch Erinnerungen an Gespräche im Zusammenhang mit der Warburg-Bank und deren Cum-Ex-Geschäfte habe.

Und der Hammer: dass Haldenwangs Verfassungsschützer herausgefunden haben, dass sich Tino Chrupalla nach Inkrafttreten des „Selbstbestimmungsgesetzes“ am 1. November Tina nennen und als Geschlecht „Einhornstute“ eintragen lassen will.

Irgendetwas von dem Kaliber muss noch kommen, um die AfD um ein paar Bruchteile von Prozenten nach unten zu drücken.

Denn die „Ampel“ treibt mit ihrer Politik nicht nur Deutschland in den Ruin, sondern der AfD mit jedem Tage aufs Neue die Wähler zu!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Heinz Niski

Sie sind mitten unter uns. Der asiatische Gemüsehändler lächelt verdächtig und die Leute im Chinarestaurant scheinen auch etwas im Schilde zu führen. Pssst… Feind hört und liest mit, nicht nur über die Internetknoten in Frankfurt, über die Spionageprogramme auf Computern und Handys, nein auch in den Glückskeksen von Aldi sind Wanzen drin.

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Ro.Bien.
Fra.Prez.

Die kommunikative Masche, die hier gehäkelt wird, erinnert mich an die Arbeitsweise von FOX NEWS.

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