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Though this be madness, yet there is method in it (Shakespeare, Hamlet, II/2)

Jetzt mal ehrlich. Kann man das anders als bekloppt nennen, dass die (H)Ampel-Koalition ein Gesetz nach dem anderen erlässt, die in der Konsequenz ihres Zusammenwirkens viele Menschen finanziell überfordern werden, für die die entsprechenden Vorbedingungen überhaupt nicht geschaffen worden sind, die zudem ökologisch höchst zweifelhaft und zumeist auch noch handwerklich schlecht gemacht sind, ganz abgesehen von der Frage, ob sie vor dem Bundesverfassungsgericht Bestand haben werden.
Nicht anders ist es bei den zahlreichen Vorschlägen, die uns im Tagestakt um die Ohren gehauen werden, die aber von den Konsequenzen und von ihren Voraussetzungen her überhaupt nicht durchdacht sind. Etwa der Vorschlag von Frau Ministerin Faeser zum Messerverbot in Bus und Bahn. Frau Faeser, die immer so missmutig dreinschaut wie eine frustrierte und verbitterte Concierge in einem Pariser Wohnhaus nördlich der Avenue de Clichy (17. Arrondissement /Batignolles-Monceau). Was übrigens ursächlich damit zusammenhängt, dass Frau Faeser schon morgens mit der Befürchtung aufwacht, sie sei von Reichsbürgern umzingelt worden, die sie entführen wollen, sich dann aber doch anders entscheiden („Die Concierge nehmen wir nicht mit!“), weswegen sie – zu ihrem Bedauern – doch wieder mit ihrem Ehemann Eyke Grüning frühstücken muss!
Der Vorschlag von Frau Faeser: Ein echte Lachnummer! Wer das fordert, der soll doch auch bitte gleich sagen, wie er – oder in diesem Falle sie dafür sorgen will, dass das Verbot durchgesetzt wird. Und lieber unsinnige Vergleiche lassen: „Wer mit dem Flugzeug reist, darf ja auch kein Messer mitnehmen“, so die Innen-Nancy. Ja, Frau Faeser! Schon ´mal geflogen und die Sicherheitskontrollen durchlaufen – nach langem Anstehen in der Warteschlange vor der Abfertigung? Noch im Kopf alles klar? Dann wissen Sie ja, dass eine recht überschaubare Anzahl von Menschen in einem Flugzeug sitzt. Und alle mussten sich vorher beim Ticketkauf per Dokument ausweisen. Nun, ich bin in meinem Leben bisher ganz selten geflogen, weiß aber trotzdem, dass man beim Flugverkehr zumeist von A nach B reist, ohne dass, wie bei Bahn und Bus, alle paar Minuten ein Zwischenhalt kommt und einige der Mitreisenden aussteigen und andere wiederum einsteigen. Bei einer Flugreise habe ich das noch nicht erlebt, und es würde auch, soweit ich weiß, luftfahrttechnisch (und physikalisch) einige Schwierigkeiten machen.
Und weil sie wissen, dass ihre Idee im Grunde in die Mülltonne gekloppt werden kann (aber bitte in die Restmülltonne, nicht in die gelbe!), schieben sie nach, die Länder sollen für mehr Personal sorgen. Gut, ich habe weder etwas gegen das Messerverbot noch gegen die Einstellung von Personal! Aber zur Kenntnis nehmen sollte man schon (unabhängig von der Kassenlage), dass es das entsprechende Personal nicht gibt. Passend dazu ist, dass etwa das Innenministerium NRW mitgeteilt hat, dass die Polizei ihr Bewerberziel (3000 Neueinstellungen pro Jahr) deutlich verfehlt hat. Aber wenn Sie rufen, Madame Concierge, dann strömen die Bewerber von nah und fern sicher in hellen Scharen herbei. Zumal sie gesagt haben: „Gewalttäter können mit Messern Furchtbares anrichten.“ Ja, natürlich. Aber auch ohne Messer – etwa mit einer Axt und einer Machete (Augsburg, 21.3.2020). Und „Furchtbares anrichten“ kann man auch beim Kochen, selbst ohne Messer: „65 Gäste erkrankt: Frankfurter Restaurant geschlossen“ (FAZ, 25.4.2022). Und „Furchtbares anrichten“, nämlich geistige Verwirrung stiften, kann man auch durch dumme Vorschläge!

Deshalb: 100 Punkte auf der 100-GAGA-Punkte-Skala und 50 Punkte Verblödungszulage!
Mein Vorschlag: Nancy Faeser arbeitet für sechs bis acht Monate unentgeltlich als Concierge in einer Immobilie des „Königreichs Deutschland“ und führt die Korrespondenz des Königs Peter Fitzek, der den Staat in der Lutherstadt Wittenberg gegründet hat. N. Faeser hat täglich schriftlich der HerrKules-Redaktion Bericht über ihr Vorgehen, ihre Eindrücke und Erfahrungen zu erstatten. (Körperliche) Nähe zu König Peter oder Angehörigen des Hofstaates ist ausdrücklich NICHT erlaubt!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Ali-Emilia Podstawa

Frau Innenminister hat das Thema Gefahren durch Messer im ÖPNV behandelt und eine Lösung präsentiert. Oder nicht?

Nächstes Thema: Die Kommunen sehen sich nicht in der Lage, genügend Wohnraum für neue Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen und haben angemerkt, dass der von Frau Innenminister zugesagte Bundeszuschuss für die Versorgung der Neuankömmlinge nicht ausreichen wird. Außerdem fehle überall Wohnraum.
Frau Innenminister fragte daraufhin die Kommunen zurück, woher sie das wissen wollen, dass das Geld nicht ausreichen wird. Es sei doch erst April und das Jahr sei noch lang. – Man könne rechnen, lautete die Antwort.
Das kann gar nicht sein, meinte Frau Innenminister, denn es sei ja noch nicht einmal eine Obergrenze geplant. Obergrenzen gingen ja gar nicht. Man nehme die Hälfte aller Flüchtlinge in der EU auf aber – ja was aber? Jetzt lass uns erst mal abwarten, wieviele Flüchtlinge nicht kommen, und außerdem seien es vor allem Probleme von nicht mit SPD-Beteiligung regierten Bundesländern. Was hat sie also damit am Hut? Flüchtlinge zu versorgen sei Ländersache und konkret die Aufgabe der Kommunen. Wo ist also das Problem? Da ist überhaupt kein Problem.

Wenn Frau Innenminister erst mal so richtig mit dem Wahlkampf für sich startet, um Landesfürstin Hessens zu werden, dann wird sie noch mehr Probleme per Sprechakt lösen. Tja, wo echte Könnerinnenministerinnen am Werk sind, da werden die Probleme angepackt und klimagerecht überwunden.

Wenn sich der Name einer Politikerin wie ein Waffensystem der USS Enterprise anhört, dann kann man neue fantastische Welten in den unendlichen Weiten der Politik erwarten. Die Frau liefert täglich. Scotty, beam me up!

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Last edited 1 Jahr zuvor by Ali-Emilia Podstawa
Fra.Bara.

Vielleicht hat das Berliner „Weil-nicht-sein- kann-was-nicht-sein-darf-Virus“ mittlerweile auch bei Frau Faeser zugeschlagen.

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