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Though this be madness, yet there is method in it (Shakespeare, Hamlet, II/2)

Jetzt mal ehrlich. Kann man das anders als bekloppt nennen, wenn sich eine vielköpfige Gruppe von Menschen vor einem Gelsenkirchener Krankenhaus versammelt, pöbelt und die Ärzte bezichtigt, einen dort eingelieferten schwerverletzten Autofahrer falsch behandelt zu haben und dessen „Herausgabe“ verlangt, um ihn zur „Weiterbehandlung“ in die Türkei zu transportieren. Doch wohl nicht! Und das vor dem Hintergrund, dass der Betroffene ganz offensichtlich wegen überhöhter Geschwindigkeit die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren hat und in die mittleren Leitplanken der Autobahn gerast ist und wegen seiner Raserei auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet hat. Muss man dann tatsächlich als Angehörige zuallererst einmal per Video die Ärzte anklagen und zu Versammlungen vor dem Krankenhaus aufrufen? Wie gaga muss man sein? Also 100 Punkte auf der 100-Punkte GAGA-Skala!
Mein Vorschlag: Gebt den Pöblern ihren Willen! Patient in den Eingangsbereich fahren, von den Angehörigen unterschreiben lassen, dass sie ihn in die Türkei verlegen lassen wollen (am besten in eines der vom Erbeben betroffenen Gebiete) und dafür die Verantwortung übernehmen. Krankentransport rufen und – ab dafür!

Jetzt mal ehrlich. Kann man das anders als bekloppt nennen, wenn sich Jugendliche, durch wen und warum auch immer angeleitet, in Gelsenkirchen und andernorts in Kinovorstellungen setzen, um diese gezielt zu stören: Schreien, über Sitze klettern, andere Gäste mit Popcorn bewerfen, das Kino zumüllen, Menschen, die einen Kinofilm sehen wollen, in Angst und Schrecken versetzen, so dass die Vorführung des Films unterbrochen oder sogar abgebrochen und beendet werden muss und die anderen Zuschauer teilweise unter Polizeischutz den Kinosaal verlassen müssen. Was noch fehlt, aber sicher kommt, sind die Jugendforscher, Sozialarbeiter, Medienpädagogen und Erziehungswissenschaftler, die uns den neuen „Jugendtrend“ wohlfeil erklären (Langeweile, Mediengesellschaft, neue Ausdrucksformen des Protestes gegen die Eltern, Abenteuerlust, Facebook-Likes und TikTok-Trends). Wie gaga muss man sein? 90 Punkte auf der 100-Punkte GAGA-Skala!

Mein Vorschlag: Die Kinobesucher aus dem Saal entlassen, die Krawallos im Saal belassen – für mindestens 24 Stunden, Licht ausmachen, Türen verschließen, Klimaanlage hochfahren. Und einmal pro Stunde als Verpflegung ein Dutzend Tüten oder Eimer mit Popcorn und 10 Becher Softdrinks in den Saal werfen.

Jetzt mal ehrlich. Kann man das anders als bekloppt nennen,  mit falscher Identität in ein mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnetes Restaurant eines Luxus-Hotels in Madrid zu gehen und dort aus dem Weinkeller 45 Flaschen des wertvollsten Weins zu stehlen. Für diese Beklopptheit eine Strafe von vier Jahren (Frau) und viereinhalb Jahre (Mann) Gefängnis zu bekommen, ist doch wohl in Ordnung. Aber wie bekloppt muss man sein, in dieses Restaurant zu gehen, um dann dort Wein von der Karte zu bestellen, die für alle Weine zusammen einen Preis von 1,6 Millionen EURO ausweist, wobei die teuerste gestohlene Flasche Wein aus dem Jahre 1806 (irgendein Schato Schlafittchen) mit 350 000 EURO auf der Getränkekarte steht. Wie gaga muss man sein, um einen solchen Wein zu bestellen? 120 Punkte auf der 100-Punkte GAGA-Skala!
Mein Vorschlag: Das Diebespärchen nach dem Absitzen der Strafe nach Mallorca schicken und zum Hören von Ballermann-Hits verdonnern. Und zum Biertrinken: Denn im beliebtesten Bundesland der Deutschen greift auch die Teuerung – und ein halber Liter Bier liegt in den Mallorca-Kneipen mittlerweile bei 5 EURO im normalen Preissegment!

Mund abwischen! Fertig!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Ro.Bien.

Deutschland ist eine überdachte Klapsmühle und Bier kostet in Bochum mittlerweile 4 Euro – 0,3 L. Ohne Meer und Sonne. Und das Bermuda-Dreieck ist brechend voll.

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Fra.Prez.

Lesenswerter Text

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Heinz Niski

……..die Krawallos im Saal belassen – für mindestens 24 Stunden, Licht ausmachen, Türen verschließen, Klimaanlage hochfahren. Und einmal pro Stunde als Verpflegung ein Dutzend Tüten oder Eimer mit Popcorn und 10 Becher Softdrinks in den Saal werfen.

Gebt ihnen eine bessere Chance auf Selbstverwirklichung. Gebt ihnen Handgranaten und lasst sie, statt Snacks im Kino zu werfen, in ihren Ferien in einem Schützengraben in der Ukraine, diese auf die Feinde unserer Werte werfen. Die Webseite „Visit Ukraine“ gibt hilfreiche Hinweise dazu.

https://visitukraine.today/de/blog/145/tausende-auslander-aus-der-ganzen-welt-fahr-um-fur-die-ukraine-zu-kampfen

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