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Himmel, Hölle und Randale
Ein Street Art Rad, an dem gerne mal etwas kaputt gemacht oder von dem etwas abmontiert wird, Müll überall, zerstörte öffentliche Toiletten und Aufzüge, verdreckte Spielplätze mit kaputten Spielgeräten und mit Glasscherben oder Nägeln und Schrauben im Sandkasten, umgestoßene Blumenkübel, Randale und Krawall allerorten, beschmierte Hauswände und zerkratzte Autos, zuletzt auch eingeworfene Kirchenfenster. Die Klagen häufen sich – und mit ihnen die Fragen nach dem „Warum?“
Und schon treten die eilfertig Herzensguten auf, die zertifizierten Welterklärer, die für alles Verständnis haben, es sei denn, es passiert vor ihrer eigenen Haustür. Also die, denen immer gesellschaftliche Ursachen für dieses Verhalten einfallen: soziale Probleme, Bildungsferne, Langeweile, geschlossenes Jugendzentrum, keine Akzeptanz durch die Mehrheitsgesellschaft, nicht genug Sozialarbeiter, Rassismus. Sie tragen einen Bauchladen mit Exkulpierungsstrategien für die Täter mit sich, für deren Taten immer die „Gesellschaft“ verantwortlich ist, nie aber die Täter selber, weil die nämlich an der Gesellschaft leiden!

Eigenverantwortung?

Eine unbekannte Größe!
Wir leben alle unter einem Himmel! Aber niemand will mehr „Engel“ im Himmel sein, wie es schon die Gruppe „Rammstein“ im gleichnamigen Lied besungen hat:
Erst wenn die Wolken schlafengeh´n
Kann man uns am Himmel seh´n
Wir haben Angst und sind allein
Gott weiß, ich will kein Engel sein.“ ***
Wenn aber niemand mehr Engel sein will, was bleibt dann als Alternative?
Vielleicht findet sich die Antwort bereits in Shakespeares letztem Drama mit dem Titel „Der Sturm“: Im 1. Akt sagt der Luftgeist Ariel zu Prospero:
Hell is empty, /And all the devils are here!“

*hollow (Adj.): hohl, leer, dumpf, bedeutungslos
***https://www.youtube.com/watch?v=eSaa3vC_n2k

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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3 Kommentare
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Fra.Prez.

Ausgezeichnet geschrieben!

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Heinz Niski

Was solls, wir sind im Übergang von der „Beer Street“ zur „Gin Lane“ – Verwahrlosung ist untrennbar damit verbunden.

https://youtu.be/B6J03q3t9ao

https://de.wikibrief.org/wiki/Beer_Street_and_Gin_Lane

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Heinz Niski

Bielendorfer erklärt am Beispiel Detroit, wie ein radikaler Neustart einer Region gelingen kann. „Als die Autoindustrie weg ging, ist Detroit ähnlich wie Gelsenkirchen total verfallen. Bis man begann, komplette Gebäude für einen Euro zum Beispiel an Künstler abzugeben. Die Stadt wurde so komplett auf links gedreht.“ Rund ein Drittel der Detroiter galt als arm, als die US-Stadt 2013 mit 18 Milliarden Dollar Schulden Insolvenz anmelden musste. Heute sind 40000 Straßenlaternen erneuert, die Durchschnittszeit, die die Polizei von einem Notruf bis zur Ankunft am Einsatzort braucht, wurde von einer Stunde auf weniger als 20 Minuten gesenkt.

In Gelsenkirchen bestimmten dagegen „Ein-Euro-Shops“ und „Läden für abgelaufene Süßigkeiten“ das Bild der Innenstadt. Bielendorfer: „Die Entwicklung geht in die völlig falsche Richtung.“

https://broststiftung.ruhr/gelsenkirchen-muss-komplett-auf-links-gedreht-werden/

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