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Heute mit Tigern, Terawattstunden, Taxonomie und Tegtmeier
Willkommen im Jahr des (Wasser-)Tigers! Würde ich unseren Leserinnen und Lesern zurufen, wenn wir uns nach dem chinesischen (Tierkreiszeichen-)Kalender richten würden. Das Tigerjahr beginnt allerdings erst am 1.Februar 2022 und dauert bis zum 21.Januar 2023. Dann kommt das Jahr des Hasen! Wobei die Zuschreibungen für den Tiger, u.a. Energie, Stärke, Altruismus, Respekt, Sensibilität, auf die gegenwärtige Stimmungs- und Gesinnungslage in Deutschland eher nicht zutreffen, vor allem nicht auf die Regierenden. Da herrschen doch eher Starrsinn, Verstocktheit, Arroganz, Hochmut, kaschierte Orientierungslosigkeit und Realitätsverweigerung. Wobei es im chinesischen Tierkreiszeichen-Horoskop für diese Haltungen kein passendes Tier gibt, denn selbst die Zuschreibungen für Tiere wie Ratte oder Schwein, Affe oder Ochse sind durchgängig positiv. Und Grottenolm, Küchenschabe, Silberfisch oder Kakerlake kommen im Tierkreiszeichen halt nicht vor! Für die Veganer sei gesagt: Auch bei Pflanzen bzw. Gemüsesorten kommt nichts wirklich Passendes vor in China! Aber wir tun einfach mal so, als könnten wir Gemüse entsprechende Zuordnungen verpassen: Jedenfalls sehen wir dann solche Sorten wie etwa eine starrsinnige Salatgurke, eine unbelehrbare Runkelrübe, eine machtbesessene Stinkmorchel oder eine uneinsichtige Kirsch-Tomate.
Also los jetzt!

Wie schön wäre es doch, könnte man einfach sagen: Was die Energiewende angeht, sind die GRÜNEN eben einfach starrsinnige Salatgurken. Sie halten an ihrem Glauben fest, sie könnten ein Industrieland wie Deutschland energetisch aufstellen, indem sie die Verspargelung mit Windrädern kräftig vorantreiben. Wo der Wind doch ein ziemlich unzuverlässiger Geselle ist und auch die Sonne nicht immer das tut, was die Grünen sich wünschen. Jedenfalls sagen das die berühmten nackten Zahlen (wobei ich nicht genau weiß, warum Zahlen oft nackt sind). Windkraft, so jedenfalls die aktuellen Daten des „Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme“ (Stand 3. Januar 2022), hatte 2021 bei der Produktion von Energie den stärksten Rückgang der Erzeugungsarten, Kohle aber den größten Zuwachs. In eine Übersicht gefasst: Braunkohle legte um 16,9 Terawattstunden gegenüber 2020 zu, Steinkohle um 11 TWh, Kernenergie um 4,5 TWh und Solarenergie leicht um 0,7 TW. Auf der Verliererseite Gas mit einem Minus von 5,9 TWh und Wind (Tatta!) mit einem Minus von 16,1 TWh.
Und ganz am Rande sei noch angemerkt: Die 2021 noch aktiven sechs Kernkraftwerke lieferten in diesem Jahr mit 65,4 Terawattstunden deutlich mehr Strom als alle Solaranlagen der Republik zusammen, die es auf 48,5 Terawattstunden brachten.*

Natürlich geht auch der erste ELEVATOR im noch ganz jungen neuen Jahr nicht völlig ohne Corona. Während man in Südafrika die böse Omi Kron schon wieder tanzend auf den Straßen verabschiedet und sie nach Europa geschickt hat, die seltsamen Inselbewohner von -König Boris über eine Verkürzung des Hausarrestes für von Omi Kron Besuchte nachdenken, geistert die böse Omi hier noch tagtäglich durch die Medien und die Köpfe der uns regierenden unbelehrbaren Runkelrüben. Diese Omi Kron ist eine echte Flitzpiepen-Plage, so eine richtige trotzige Stinkmorchel. Sogar auf einer Forschungsstation in der Antarktis ist sie aufgetaucht und hat, obwohl alle Mitarbeiter der Station mindestens zweimal geimpft worden sind und zehn Tage in Quarantäne waren, bevor sie die Station aufsuchen konnten, sechzehn Forscher infiziert. Es wird gemutmaßt, dass die Antarktiker sich die Omi in Südafrika eingefangen haben, denn schlau, wie Forscher nun mal sind, haben sie dort vor ihrem Aufenthalt in der Forschungsstation einen Zwischenstopp eingelegt. Dennoch: Die Omi scheint nicht wirklich bösartig zu sein, jedenfalls milder als Uroma Delta, was Verlauf und Hospitalisierungsrate angeht. Aber die nächste böse Virus-Verwandte ist schon in Frankreich entdeckt worden, wobei der Ursprung der Variante in Kamerun liegen soll (Impfquote: 2,4%). Die neue Variante heißt bisher B.1.640.2 und soll 46 Mutationen aufweisen. Ein handhabbarer (nicht so technisch-mathematisch klingender) Name wird noch gesucht. Vielleicht wäre Opi Kron gut? Oder doch einfach Onkel Karl!

Noch schnell zur Taxonomie! Nein, es geht hier nicht um Fahrgastbeförderung oder Gehirnoperationen, sondern um Geld. Oder sagen wir lieber: um Entscheidungen zum Zwecke des Anlockens von Investoren. Zu kompliziert? Klingt nach unbelehrbarer Runkelrübe? Ein Versuch: Zahlreiche Kraftwerke (Atom-wie auch Kohlekraftwerke) stehen in den nächsten Jahren zur „Renovierung“ an. Zudem werden in Europa neue Kraftwerke (Atom- und Kohlekraftwerke) geplant, um den Energiehunger zu stillen, was (siehe oben) aber nicht allein durch Wind- und Sonnenenergie gewährleistet ist. Jedenfalls sehen das fast alle Länder so und alle Politiker – außer natürlich den grünen Salatgurken in Deutschland.
Nun sind diese Renovierungsarbeiten und Neubauten ziemlich teuer, weswegen man Investoren benötigt. Und die bekommt man durch günstige Investitionsbedingungen, z.B. dadurch, dass man Atomkraftwerke und Gaskraftwerke steuerlich interessant macht durch Anerkennung als „nachhaltige“ Energien für den Klimaschutz. Dann fließt (so die Hoffnung) vermehrt Kapital in diese Industriebereiche. Die Franzosen können ihre alten Meiler renovieren und neue bauen, die Deutschen bekommen Gaskraftwerke zugesprochen unter dem Stichwort „Brückentechnologie“ (die Brücke bis zu dem Tag, an dem 24 Stunden am Tag der Wind weht und die Windräder antreibt), die Investoren können investieren und die EU-Kommissionspräsidentin, diese uneinsichtige Kirschtomate, hat ihren „Green Deal“ gerettet. Nun halten sich nachhaltig Gerüchte, dass zwei machtbesessene Stinkmorcheln diesen Deal auf dem Dezember-Gipfel in Brüssel bereits abgesprochen haben. Aber das kann ich mir bei zwei solchen Ehrenmännern wie Macron und Scholz beim besten Willen nicht vorstellen. Und auch von der Leyen wäre für so einen Teufelspakt doch sicher nicht zu gewinnen!
Wo kämen wir denn da hin?!
Da bleibt mir letztlich nur noch zum Trost die Aussage:
Wir müssen halt die Zustände so nehmen, wie sie sind – können nicht auf Tiere oder Pflanzen verweisen, die unser Leben nach einem Horoskop bestimmen, was natürlich auch keinen Fluchttunnel aus der Wirklichkeit eröffnet – weder für uns noch für die, die uns regieren. Oder anders: Mit dem Wechsel von 21 auf 22 hat sich nichts verändert. Das neue Jahr geht weiter, wie das alte endete. Die einzige Chance, die wir haben: Das Beste daraus machen, nicht resignieren, den Mut, die Zukunft und die Hoffnung nicht verlieren, das Lachen nicht vergessen und die Masken lüften!
Oder, wie es einst Adolf Tegtmeier formulierte, :
BLEIBENSE MENSCH!

*https://www.ise.fraunhofer.de/de/presse-und-medien/news/2022/nettostromerzeugung-in-deutschland-2021-erneuerbare-energien-witterungsbedingt-schwaecher.html

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Heinz Niski

Großes Bohei und Theater- und Empörungsdonner auf der Bühne bei den Grünen, hinter den Kulissen klammheimliche Zustimmung zum Taxonomiepakt. Alle wissen, dass der Energiebedarf steigt, dass um Nordstream 2 kein Weg vorbei führt. Wahrscheinlich werden die Grünen nun zum Zwecke der Gesichtswahrung Frackinggas fördern (Ironie… hoffentlich)

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Heinz Niski

…Nach den jüngsten Äußerungen von Bundesaußenministerin Baerbock über die Pipeline Nord Stream 2 sind die europäischen Gaspreise wieder deutlich gestiegen. Und die Speicher sind weiterhin kaum gefüllt.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/gaspreise-baerbock-nord-stream-zwei-101.html?fbclid=IwAR2cmZ6LIdhedEcyZOeiu51oPduLpa5ch9sW7PKFdtCy3F4SvPPCO-tZWcE

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Heinz Niski

Keine Panik, das wird alles eingepreist in die CO2 Rückvergütungsgutscheine, die wir am Jahresende von der Ampel-Regierung bekommen werden…. da fällt so viel ab, dass du dir noch einen Solarheizpilz auf den Balkon stellen kannst.

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Ro.Bie.

Da muss aber noch die neue, monatliche Heizungablese der jubilierenden Privatunternehmen von runter…damit du auch genau weisst, wo du sparen kannst…

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Heinz Niski

Holzzahnbürste soll ja eine sehr schlechte Ökobilanz haben, es sei denn du kaust dir einen selbst geschnittenen Ast selber faserig und verbrennst ihn im eigenen Kaminofen. Wobei…. Kaminfeuer soll ja mehr Feinstaub machen, als Dieselautos.
Aber Schein ist wirkmächtiger als Sein.
Oder – gutes Gewissen – sanftes Ruhekissen. Egal was die böse reale Welt unabhängig meiner Vorstellungen macht.

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