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Oskar Kanehl (1888-1929)

AUTO

Wir fressen das Land.

Wie Windswut

fliegt es durch unsern Rachen.

Unsre Köpfe reißen vom Leib.

Uiii uiii

Der Motor stöhnt und heult.

Auf hundert zittert der Manometer.

Wie Raubtiere springen wir

auf unschuldige Landschaft.

Wir beißen die Wälder

im Nacken

und schleudern sie im Maule.

Wir schmeißen die Städte

wie Spielzeug hinter uns.

Und Schmutz von den Hufen

galoppierender Pferde

spritzt von unsern Rädern die Welt.

Unsre Augen überfliegen den Wagenflug.

Wir werden größenwahnsinnig.

Zum Lachen ist alles so hässlich klein.

Hinter uns schlagen die Chausseebäume

zusammen.

Hinter uns

fällt die Erde ein.

Vor uns, vor uns

springt immer neues Land heran,

uiii, uiii

das wir fressen.

 

 

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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