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Zeitungsleser Quelle Pixabay

WAZ Lokalredaktion Gelsenkirchen >>> 29.09.2018
Artikel „Beinahe täglich…“ (WAZ Lokalausgabe von heute)
Sehr geehrte Damen und Herren!

Als langjähriger WAZ-Abonnent hat man sich mittlerweile schon fast daran gewöhnt, dass Artikel der Lokalausgabe von Fehlern durchsetzt sind. Der Beitrag von Sinan Sat und Nikos Kimerlis stellt in diesem Zusammenhang allerdings einen neuen Höhepunkt (besser: Tiefpunkt) dar, da er voller Fehler in den Bereichen Grammatik, Sprachlogik, Ausdruck und Sachebene ist.

Den Verfassern des Beitrags möchte ich deshalb folgende Hinweise geben:

1) Fehler auf der Sachebene: Im Artikel wird im Kasten gesagt, die nächste Kriminalstatistik „ …kommt im Frühjahr 2018 heraus“. Meiner Kenntnis nach liegt das Frühjahr 2018 bereits hinter uns. Ist vielleicht 2019 gemeint?

2) Ausdruck: Ist den Autoren nicht aufgefallen, dass sowohl das Opfer des Angriffs (eine 14-Jährige) als auch der Täter „spazieren“ gehen (erster und letzter Abschnitt). Kann man einen gewaltbereiten und mit Messern bewaffneten Mann, der ein Mädchen überfällt und Polizisten angreift, einen „Spaziergänger“ nennen? Das Verb „spazieren“ ist, abgesehen von der Wiederholung, doch in diesem Zusammenhang völlig unangemessen.

3) Ausdruck/Bezug/Sprachlogik: Im ersten Abschnitt heißt es am Ende: „Bei der Durchsuchung finden die Beamten außerdem mehrere Messer.“
Das Adverb „außerdem“ (darüber hinaus, überdies) setzt voraus, dass vorher bereits etwas geschildert wird (etwa im Zusammenhang mit einer Aufzählung), an das nun sach- und sprachlogisch angeknüpft wird (im Sinne einer Fortführung). Das ist aber hier nicht der Fall. Das Wort „außerdem“ ist hier unangebracht und überflüssig.

4) Grammatik: „Während die Gewaltdelikte in der Gesamtgesellschaft den Kriminalstatistiken zufolge abnimmt, (…)“. Richtig ist hier: Gewaltdelikte…abnehmen.

5) Grammatik: „Im Prinzip wird hier täglich ein Beamter oder eine Beamtin Opfer von verbalen oder gewalttätigen Angriffen“, sagt der Polizeigewerkschafter….
Nun gut, es handelt sich hier um Zitat, so dass sich die Frage stellt, ob man korrigierend eingreift (Ersetzung von „wird“ durch „ werden“: Das Subjekt besteht aus zwei Bestandteilen). Falls es tatsächlich wortwörtlich so gesagt worden ist, hätte der Polizist sicher keine Einwände gegen eine Korrektur erhoben. Zudem: Der im „Nachklapp“ als Hauptsatz gelieferte Hinweis (er ist…) hätte geschickter eingefügt werden können.

6) Grammatik: „ Im Jahr 2011 wurden… 2017 sind es ….“. Der Wechsel von Präteritum( wurden) ins Präsens (sind) ist hier nicht angemessen, denn auch 2017 ist schon Vergangenheit. Eine „Dramatisierung“ oder „Vergegenwärtigung“ durch Präsensverwendung ist hier nicht angebracht.

7) Tippfehler/Schlampigkeit? : …gegen Anlass zur Besorgnis; richtig: geben Anlass zur Besorgnis

 

8) Sprachlogik/Ausdruck : … Straftatbestand…werde noch nicht intensiv genug von den Gerichten umgesetzt…..Gerichte setzen keinen Straftatbestand um, sie ahnden Straftaten, sie berücksichtigen Straftatbestände usw.

9) Grammatik/Tippfehler/Schlamperei? Die Zahl der Attacken ist nicht gleichzusetzen mit den Zahl der Opfer. Ohne Kommentar!

 

10) Schlamperei/Grammatik? Immerhin ist einer beiden Polizisten…(einer der beiden Polizisten)

 

Fehler passieren- mir auch. Vielleicht sogar in diesem Text. Ich bezahle aber für ein Produkt, wenn ich die WAZ kaufe. Und dann darf ich sicher auch etwas mehr Sorgfalt erwarten!

Mit freundlichem Gruß
Bernd Matzkowski

Siehe auch Beitrag „Wo bleibt das Niveau?“

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