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Though this be madness, yet there is method in it (Shakespeare, Hamlet, II/2)

Jetzt mal ehrlich. Kann man das anders als bekloppt nennen, dass BUGA-FUZZIS in Mannheim, die auf durchgefurzten Bürostühlen sitzen und nichts anderes machen, als eine Schau zu organisieren, die letztlich eine Werbeveranstaltung für das Gärtnerhandwerk ist (ein ehrenhaftes Handwerk!), sich offensichtlich in einem Anfall von kulturellem Größenwahn für Wiedergänger der (spanischen) Inquisition halten. Und was machen diese „Kulturbewahrer“, die es im MfK der DDR beim Kampf gegen „staatsverleumdende Abweichungen“ sicher bis zum dritten und vierten Sachbearbeiter 5. Ordnung gebracht hätten, auf der BUGA deshalb:
Sie führen einen Kampf gegen „Kulturelle Aneignung“.
Aber nicht gegen den exzessiven Gebrauch idiotenfester Verpanschung der deutschen Sprache mit Versatzstücken aus ihrem Englischunterricht im 6. Schuljahr am „Klümpchen-Aufbau-Gumminasium“ auf ihrer „Webseite“, wo dann zu lesen ist: „BUGA 23: Green Talents-Festival verbindet Pop-Förderung mit einem Qualifizierungsprogramm für nachhaltiges Touring“. Das ist Kulturkampf der Sonderklasse.: Green-Talents, Touring, Pop. Oder auch bei „Anregungen für ein ressourcenschonendes Shoppingverhalten zum Lieblingsoutfit“. Wird da nicht der Hund in der Pfanne verrückt? Nein, es geht noch weiter! Mit „Hiphop/Streetdance mit dem DANDYDANCECENTER“. Also: Ghetto-Kultur der Schwarzen aus den Slums der US-amerikanischen Großstädte. Einfach mal angeeignet? Eine, besonders in der Musik, Form von Kultur, die mittlerweile Drogenkonsum, Gewalt, Sexismus gegenüber Frauen, homophobe Klischees, Autoprotzerei und Verlogenheit repräsentiert! Das ist alles in Ordnung, erste Sahne, voll crazy?Da sind die Kultur-und Sittenwächter ganz begeistert über das Programm und ihre sprachlichen Preziosen!
Aber wenn das Seniorinnenballett der AWO (die Tänzerinnen sind zwischen 59 und 85 Jahren alt) ein Programm mit dem Titel „Weltreise
mit dem Traumschiff“ präsentieren will, dann werden die Lordsiegelbewahrer des Korrekten rattig. Und warum? Weil die Damen, die ansonsten ehrenamtlich in Seniorenheimen, bei Stadtfesten oder Jubiläen auftreten, bei ihrer getanzten Weltreise Kostüm-Versatzstücke tragen, die eine „kulturelle Aneignung“ beinhalten sollen: Da tragen sie beim Halt in Mexiko doch tatsächlich Ponchos und Sombreros, bei ihrer tänzerischen Station in Japan Kimonos sowie Kostüme, die – wir reisen nach Ägypten- an Pharaonenkleidung angelehnt sind!

Jedenfalls wollte die BUGA-Leitung nicht, dass „der Eindruck entstehen könnte, es würden kulturelle und religiöse Stereotype zur Unterhaltung ausgeschlachtet werden“. Ganz schlimme Sache das! Da werden wohl Millionen und Abermillionen Mexikaner, Japanerinnen und Ägypter aller Geschlechter auf den Straßen randaliert haben, weil sie sich durch diese Kleidungsklischees diskriminiert gefühlt haben. Durch eine Gruppe weißer Damen, die mit ihren arthrotischen Gelenken in angeeigneten Kostümen über die Bühne schlurfen – oder so ähnlich!
Also: Absage der geplanten Auftritte!?

FAST UND BEINAHE!

DOCH: Die BUGA-FUZZIS ernteten jede Menge Spott und Kritik! Die AWO stand der Gruppe zur Seite, knickte nicht ein! Und die 17 weisen alten AWO-DAMEN stimmten einem „Kompromiss“ zu, der die Lächerlichkeit der BUGA-Schlümpfe zur Kenntlichkeit entstellt: Poncho bleibt, Sombrero nicht! Statt ägyptischer Pharao jetzt ägyptischer Arbeiter! Und: Statt Nebenbühne jetzt der Auftritt auf der Hauptbühne!

Diese selbstverliebten geistigen BUGA-GARTEN-ZWERGE (oh, Klischee!) sind ein Paradebeispiel für Menschen, die – von niemandem dazu legitimiert – anderen Menschen vorschreiben wollen, was „kulturelle Aneignung“ ist, dabei aber nicht in der Lage sind, ihre Webseite in einigermaßen ordentlichem Deutsch abzuliefern, ohne sich einiger Versatzstücke des „Denglischen“ zu bedienen! Warum fällt mir genau in diesem Zusammenhang ein, dass man bei einer Paprika den Hohlraum immerhin mit Hack füllen kann!?

Also: 1000-GOOFY-Punkte auf der 100-Punkte-GAGA-Skala!*****

Mein Vorschlag:
Die BUGA-Leitung nimmt an mindestens 15 Trainingsstunden der AWO-Tanzgruppe teil und finanziert den 17 Damen eine Weltreise mit dem „Traumschiff“!

******GOOFY ist hier nicht die Comic-Figur aus dem Micky-Maus-Kosmos, sondern ein aktuelles Wort der Jugendsprache mit der Bedeutung: doof, bescheuert, blödsinnig

Meine Empfehlung zum Thema „Kulturelle Aneignung“: Billy Mo mit „Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut“ (1992)

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Heinz Niski

Die woke Spießervariante von „denn sie wissen nicht, was sie tun“ – Zeitenwende. Neue Formen der Rebellion. https://de.wikipedia.org/wiki/%E2%80%A6_denn_sie_wissen_nicht,_was_sie_tun

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Mi.Rob.

Kulturelle Aneignung muss auch gelernt sein.
Wenn man gleichzeitig gegen Ungeimpfte hetzt, kann man so einen Irokesenschnitt auch durchgehen lassen. https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10222401372687148&set=p.10222401372687148&type=3

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Wo.Hein.

Sehr gut!!!!!

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Vero.Lieb

Gute Artikel, leider meist zu lang!

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