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Editorial: Nach den Beiträgen über Armin Laschet und Annalena Baerbock widmen wir uns nun Olaf Scholz

Der bekannteste und beliebteste Träger des Namens Scholz war, jedenfalls für meine Generation, der Berliner Boxer Gustav Wilhelm Hermann Scholz, genannt „Bubi“ Scholz, der in den 50er und beginnenden 60er Jahren mehrfacher Deutscher Meister und Europameister war (in verschiedenen Gewichtsklassen). Aufsehen erregte er aber nicht nur durch seine Titelgewinne, sondern auch dadurch, dass er im Juli 1984 seine Ehefrau Helga, mit der er seit 1955 verheiratet war, durch die verschlossene Badezimmertür erschoss und wegen fahrlässiger Tötung zu drei Jahren Haft verurteilt wurde.
Eine solche Tat können wir Olaf Scholz nicht zutrauen; schon alleine deshalb nicht, weil wir ihn auf keinen Fall „Bubi“ nennen würden und weil er, wenn er eine solche Tat jemals beginge, sich überhaupt nicht darin erinnern könnte, irgendwie dabei gewesen zu sein. Die Tat würde er genauso abschütteln, wie er seine Rolle während des G20-Gipfels in Hamburg, seine Rolle bei den CUM-EX-Geschäften und Steuermanipulationen der Hamburger Warburg-Bank und seine Rolle und Verantwortlichkeit im WIRECARD-Skandal von sich abschütteln konnte. Irgendwie immer mittendrin – und doch nicht dabei! Diese Autosuggestivkraft von Olaf Scholz, der wohl tatsächlich glaubt, nie irgendwie verantwortlich gewesen zu sein, ist seine schärfste Waffe. Und das ist für jemanden, der einen Vornamen trägt, der in der Beliebtheitsstatistik in den 520er-Rängen auftaucht, schon eine Leistung. Von allen in Deutschland geborenen Jungen erhalten nämlich weniger als ein Promille diesen Vornamen!
Aber sein Nachname ist Programm, denn Scholz ist eine Variante von Schulz, Schulze etc., was wiederum eine Kurzform von Schultheiß ist, also der Bezeichnung für eine Art Dorfvorsteher, den es ab dem 8. Jahrhundert nachweislich gab und der entweder von den Dörflern gewählt oder vom Landesherrn bestimmt und von diesem mit der Verwaltung und der niederen Gerichtsbarkeit betraut wurde. Kein Glanz also unter dem Hüttendach, aber doch ein Sachwalter des Alltagslebens!
Und so tritt Olaf Scholz auch auf! Er hat das Charisma eines Aktendeckels aus Recycling-Pappe und die Lebendigkeit einer Hochdruckschichtpressstoffplatte. Wenn er sich zwischen Baum oder Borke entscheiden müsste, fiele seine Wahl auf das „oder“. Er ist einer dieser Mitmenschen, die dir, wenn du sie um ein Blatt Papier bittest, auf Knopfdruck einen 15-minütigen Vortrag über das Herstellungsverfahren von Büttenpapier halten können und dir zudem kostenlos einen Vorschlag für ein Wasserzeichen machen! Da gehst du überzeugt weg und glaubst, er hätte dir ein DIN-A-4-Blatt mitgegeben. Und wenn du schließlich feststellst, dass du kein Papier in der Hand, sondern nur schale Sätze im Ohr hast, wird er vergessen haben, dass du mit ihm überhaupt geredet hast. Er ist eben der „Scholzomat“!
Jedoch: Er hat im Wahlkampf und seither alles richtig gemacht. Einfach gewartet, dass die anderen beiden „Kandidaten“ Fehler machen. Und das haben sie ja auch! Und jegliches Störfeuer hat er unterbunden – von den Salonrevoluzzern und Vulgär-Linken im Parteivorstand war nichts zu sehen und zu hören! Und das bei einer Partei, die ihn als Vorsitzenden nicht wollte und sich schon nahezu selbst aufgegeben hatte. Jetzt scheint er fest im Sattel zu sitzen! Und reitet, so sollte man meinen, unaufhaltsam auf das Kanzleramt zu!
Aber aufgepasst!
Irgend so eine chinesische Weisheit aus einem Glückskeks, und die alten Chinesen haben praktisch für alles eine Weisheit in einem Glückskeks, lautet so (oder so ähnlich): Den Tiger an der Vordertür bekämpfen und dabei den Wolf durchs Fenster rein lassen oder durch den Lichtschacht oder die Dunstabzugshaube.
Aber wer könnte der Wolf sein, der den Olaf…? Das Kevin, das Saskia, das Nowabo? Oder die „Selfie-Truppe“ von FDP und GRÜNEN, die ihn in den Verhandlungen personell und inhaltlich ausquetschen wird, bis der Morgen graut?
Noch halten ihn alle für kanzlerfähig, noch sind alle des Lobes voll!

Aber aufgepasst!

Sunzi sagt:
Wer dir geschickt ins Gesicht schmeichelt, der ist genauso geschickt darin, dich hinter deinem Rücken schlecht zu machen.“

— Sunzi (chinesischer Heerführer, um 500 v. Chr.)

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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