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Stadt Gelsenkirchen

z.Hd. Frau Oberbürgermeisterin K. Welge

Hans-Sachs-Haus

Ebertstr.11

 

Antrag nach § 24 GO NRW (Anregungen und Beschwerden)

——–Sperrung eines Bereichs der Innenstadt für den privaten Autoverkehr —

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin!

In Ihrer Videobotschaft zur Amtsübernahme (1.11.2020) haben Sie u.a. ausgeführt, dass Sie auf die Unterstützung durch die Bürgerschaft in Form „der einen oder anderen Idee“ angewiesen sind. Dazu wollen wir gerne unseren Beitrag leisten und senden Ihnen neben unseren Wünschen für eine glückliche Amtsführung unseren Antrag nach § 24 GO zu. Wir gehen dabei davon aus, dass einer Debatte bzw. einer Beschlussfassung in den entsprechenden Gremien der Stadt eine von der Verwaltung initiierte Beteiligung der Bevölkerung vorausgeht!

Mit freundlichem Gruß

Bernd Matzkowski & Heinz Niski

 


Quelle: OpenStreetMap


© OpenStreetMap-Mitwirkende
Unsere Dokumentation ist unter der “Creative-Commons“-Lizenz „Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen“ 2.0 (CC BY-SA 2.0) verfügbar. Quelle: OpenStreetMap


Antrag nach § 24 GO NRW (Anregungen und Beschwerden)

——–Sperrung eines Bereichs der Innenstadt für den privaten Autoverkehr ——–

Die gesamte Verkehrspolitik, auch die der innerstädtischen Verkehrsführung, ist bisher generell auf den Vorrang des Autoverkehrs ausgerichtet gewesen. Diese Betrachtungsweise ist unter verschiedenen Gesichtspunkten (Umwelt, Gesundheit, Nachhaltigkeit, Verkehrswende) nicht mehr zeitgemäß. Kleinteilige Ansätze, wie z.B. einzelne verbreiterte Fahrradspuren (etwa Bismarckstraße), stellen oft nur Scheinlösungen dar, die letztlich den Vorrang des Autoverkehrs nicht aufheben und auch nicht zu einer Entlastung der Innenstadtbereiche und einer Attraktivitätssteigerung führen. Deshalb stellen wir folgenden Antrag:

1. Die Innenstadt von Gelsenkirchen wird im Geviert Florastraße bis zur Kreuzung mit der Ringstraße, Ringstraße bis zur Hiberniastraße, Hiberniastraße bis Husemannstraße und Husemannstraße bis Florastraße für den (privaten) Autoverkehr gesperrt. Ausgenommen von dieser Sperrung sind:

Anlieferungen zu bestimmten Zeiten

Krankenfahrten

die Zufahrt für Anlieger

Linienverkehr

Einsatzfahrzeuge u.ä.

 

2. Auf außerhalb dieser Zone liegenden Großflächen, etwa dem Gelände ehemaliger Schalker Verein, werden kostenlose Parkplätze zur Verfügung gestellt. Die Einrichtung eines (kostenlosen) Shuttleverkehrs Richtung (autofreier) Innenstadtzone wird verwaltungsseitig geprüft.

3. Die Verwaltung wird beauftragt eine Konzeption dieser Art (autofreie Zone) für den Innenstadtbereich von Buer zu entwickeln.

Begründung:

In etlichen Städten gibt es bereits Modellversuche, den Autoverkehr im Innenstadtbereich zu minimieren, zu beschränken oder ganz zu verbannen. Diese Versuche bzw. Planungen oder Modellansätze dazu gibt es auch in größeren Städten, so aktuell etwa in WIEN (siehe hierzu die LINKS unten). Der Antrag wird wie folgt begründet:

a) In etlichen der im Antrag genannten Bereich liegenden Straßen kommt es durch den Autoverkehr zu Staus, Gedränge, Behinderungen von Fußgängern und Radfahreren, Missachtung von Halteverboten, Überschreitungen von Parkzeiten, Parken in zweiter Reihe und anderem Fehlverhalten. Dies geht nicht nur zu Lasten der Anwohner in diesen Straßen (Lärm, Luftverschmutzung), sondern verstärkt auch die Gefährdung von anderen Verkehrsteilnehmern, besonders Fahrradfahren und Fußgängern.

Dem kann nur durch ein konsequentes Einfahrverbot in diesen Bereich entgegengewirkt werden.

b) Durch die Suche nach Parkplätzen im genannten Bereich kommt es nicht nur zu einem vermehrten Ausstoß von Schadstoffen durch Kraftfahrzeuge und ein zusätzliches Lärmaufkommen, sondern zu einer Minderung der Attraktivität dieses Bereichs für Fußgänger, die sich etwa zum Einkauf in die Innenstadt begeben. Das von Autos unbedrängte Aufsuchen des Innenstadtbereichs könnte die Attraktivität der Innenstadt erhöhen, wenn das Einfahrverbot von zusätzlichen Maßnahmen begleitet würde, die die Aufenthaltsqualität erhöhen können: etwa bisherige Parkplätze begrünen und/oder als innerstädtische Spielflächen gestalten, für Kunstaktionen freigeben, etwa für Aktionen/Gestaltungswettbewerbe mit Kindertagesstätten, Schulen usw.

Eine autofreie Innenstadt kann vielfältige wirtschaftliche und soziale Vorteile mit sich bringen. Neue Investitionen in die städtische Infrastruktur können die regionale Wirtschaft stärken und eine Belebung des Einzelhandels käme langfristig den Steuereinnahmen zugute. Die Lebensqualität und der Gesundheitszustand der Bevölkerung könnten sich deutlich verbessern, während Städte auch für Touristen noch attraktiver würden. Ein innovatives Mobilitätskonzept könnte in vielen Städten für steigende Besucherzahlen sorgen und wäre so ein Motor für die heimische Gastronomie- und Hotelbranche.“

Die im Antrag genannten Maßnahmen sollten auch damit verbunden werden, dass das Konzept seitens der Stadt offensiv „vermarktet“ wird (Gelsenkirchen: die Innenstadt mit Aufenthaltsqualität)

c) Die vorgeschlagene Maßnahme ist als Bestandteil einer Konzeption für Gelsenkirchen als Stadt nachhaltiger, klimafreundlicher und sozialer Gestaltung und innovativer Mobilität zu sehen. Meint: die vorgeschlagene Maßnahme versteht sich als erster Schritt, Gelsenkirchen aus der „Imagefalle“ zu holen.

Gelsenkirchen nimmt mit diesem Schritt zumindest regional eine Vorreiterrolle ein, weil die Stadt mit einem solchen Konzept die bisherigen verkehrsplanerischen Konzepte als überholt markiert und ihnen eine Alternative gegenüberstellt.

#geinnenstadtautofrei


Antragsteller:

Bernd Matzkowski, Heinz Niski


City Konzept Wien 1   City Konzept Wien 2



Antrag auf WeAct


Antrag auf Change.org


Zwischenfazit


 

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Ax.Str.

Super! Haargenau in meinem Interesse!

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Herr Schulz

Absurde Idee! Ich bin froh dass die jungen Leute ihre BMW und Mercedes die Weberstraße hin und her fahren lassen. Wird das geschlossen suchen sie sich eine andere Poser Strecke. Das kann niemand wollen.

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Knut

Prima Idee. Gerade unterschrieben und auf Facebook geteilt.

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So.Jo.Ti.

Eine Verständnisfrage. Die Einreichung der Petition auf change und WeAct hat zur Folge, dass die Petition an die Stadt übermittelt wird, oder wie erhält die Stadt davon Kenntnis, dass sie sich damit im Rat überhaupt beschäftigen kann?

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So.Jo.Ti.

Das würde aber das Einzelhandelskonzept der Stadt deutlich tangieren. O.k., es müsste nach fünf Jahren ohnehin neu geschrieben werden. Unter anderem auch, weil die Kaufkraftziffer von 2014 iHv. 90,6 bei 1,2 Mrd. € Kaufkraft wohl schon lange nicht mehr stimmt.
https://www.gelsenkirchen.de/de/infrastruktur/stadtplanung/gesamtstaedtische_konzepte/einzelhandelskonzept.aspx

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Lutz Heidemann

Ich unterstütze die Ziele für die Stadtzentren Alt-GE und Buer. Zusätzlich denke ich aus meiner Perspektive aber auch an Forderungen wie: mehr Stadtbild- und Denkmalschutz und: Wie kann man mehr an soziale Dynamik anstreben? Wie kann man erreichen, dass die Stadt für kreative Bewohner und Zuwanderer attraktiv wird?
Dr. Lutz Heidemann, ehem. Stadtplaner, jetzt Bau- und Städtebauhistoriker

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Ax.Str.

Zum letzten Punkt zumindest gibt es ja seit einigen Jahren die Kreativ- und Galeriemeile an der Bochumer Straße in GE-Ückendorf.

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So.Jo.Ti.

Die alte Situation mit großen Kaufhäusern ist passé. Das macht die Schließung von Karstadt in Buer und Kaufhof in Essen deutlich. Die Digitalisierung wird durch Corona und Lockdowns befördert.
Der Neuerungsprozess wird sich stützen auf:
1. Kommunale Einzelhandelskonzepte
2. Regionale Einzelhandelskonzepte
3. Inhalte aus Gutachten
4. Situation offensichtlich
5. Aussagen aus Bauleitplänen
6. Sonstige Grundlagen.

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Verfasser der Redaktion bekannt

Dank und Glückwunsch für Ihren Bürgerantrag. Ich bin sehr gespannt, ob und wie die Kommunalpolitik darauf reagiert.
Auf diese Weise könnten auch Räume entstehen, die „street art“-Angebote im soziokulturellen Sinne ermöglichen. Es wäre jedenfalls ein guter Einstieg in die Politik der neuen kommunalen Wahlperiode für Gelsenkirchen, um die Bürgerinnen und Bürger für das Zusammenleben in „ihrer Stadt“ zu gewinnen und damit an der Gestaltung mitzuwirken.

Denn ich erlebe inzwischen als Fußgänger, wie das Fahrradfahren zunehmend die Bürgersteige nutzt und dabei dank seiner „technischen Gewalt“die Fußgänger be- und verdrängt und mit den E-Bikes sogar ein Instrument erhält, mit dem sich die „Macht des Stärkeren“ praktizieren lässt, wie ich es selbst auf den Bürgersteigen erlebe.. Aber auch der ruhende Verkehr, also die parkenden Fahrzeugen an den Straßenrändern neben den Bürgersteigen werden besonders dann zum Problem, wenn die Bürgersteige als Radwege für beide Richtungen benutzt werden. Ebenso wird selbst die Bahnhofstraße als Fußgängerzone verbotenerweise von Radfahrern als Slalomstrecke benutzt.

Das Propagieren der Fahrradmobilität und damit verbundene Zunahme des Fahrradverkehrs bedarf deshalb dringend einer Neuordnung. Ich kann deshalb Ihren Bürgerantrag mit Nachdruck unterstützen, bevor der Mobilverkehr im „Gemeinwesen Stadt Gelsenkirchen“ außer Kontrolle gerät. Der mobile Verkehr ist zwar kein Virus, aber er breitet sich immer stärker aus und gefährdet damit die Umwelt und das menschliche Zusammenleben gleichermaßen. Es gibt also einiges zu tun.

Deshalb noch einmal Dank Ihre Initiative und für das Gelingen.
ein schlichtes solidarisches „Glückauf“

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Cle.Gedö.

grandioser, ja glorreicher @Verfasser der Redaktion bekannt! Endlich erklärt mal jemand den Unterschied zwischen dem mobilen Verkehr und Autos ❤ 😃

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Verfasser der Redaktion bekannt

Eigentlich ein cooler Vorschlag, allerdings ist er noch nicht ganz wasserdicht.

Das Gelände Schalker Verein ist teils schon bebaut mit Einfamilienhäusern, die Grundstücke ohne Bebauung sind bereits verkauft.
Die Ringstraße und die Husemannstraße (und das ist ein Skandal) sind die einzigen befahrbaren Bestandteile einer Nord-Süd-Verbindung. Die B227 wird ja von der Kurt-Schumacher-Straße weggeführt. Es gibt also keine sinnvolle Durchquerung des Stadtbereichs, ohne die Bismarckstraße komplett zu überlasten. Da gibt es zudem noch immer die Bahnschranke. Eine geschlossene Schranke kann unter Umständen auch für Staus auf der Gewerkenstraße sorgen. Auch eine fantastische Verkehrssituation.

Eine Ergänzung meinerseits wäre:
Der gesamte Innenstadtbereich wird autofrei. Innerhalb (!) des Straßenrings Ringstraße, Florastraße, Overwegstraße, Husemannstraße, Hiberniastraße und wieder Ringstraße.

Die vierspurigen Straßen Ringstraße, Overwegstraße, und Husemannstraße werden zweispurig und sind nur noch in EINE Richtung befahrbar. Um die Innenstadt würde also eine Art Ring aus einer Einbahnstraße führen.
Das lässt den Verkehr dann an diesen Stellen flüssiger laufen und es kommt zu weniger Stillstand. Die »inneren« Spuren sind zu bevorzugen für diejenigen, die jeweils Ziele im Innenstadtbereich anfahren müssen.

Diesen Plan sollte man vielleicht auch im Hinterkopf behalten, wenn eine Verkehrsberuhigung der Innenstadt grundsätzlich abgelehnt wird!!

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Ax.Str.

Zur Ergänzung:
Auch ’ne sehr gute Idee, wenn auch etwas aufwändiger.

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Heinz Niski

Barcelooooooooona……………….

Verkehrsberuhigte Zonen sind auch bei Anwohnern und Ladeninhabern sehr beliebt, so berichtet der Spiegel:

„Ja, anfänglich gab es viele Zweifel, besonders von Ladenbesitzern und Anwohnern“, sagt Xavi Matilla, 44, Chefarchitekt der Stadtverwaltung Barcelona. Aus seinem Büro am Rande von Poblenou hat er einen guten Blick auf den Superblock. Inzwischen wollten alle am liebsten im Inneren einer Superilla leben: „Wir haben Petitionen aus ganz Barcelona, das ist jetzt sehr beliebt“.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/verkehrswende-in-barcelona-auf-superinseln-haben-fahrraeder-und-fussgaenger-vorrang-a-2c5f7774-7fb5-4965-9ed2-afe85010f7c5?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

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Dirk Niewöhner

HerrKules
Ich bin Ladenbesitzer in Buer und Altstadt. Und ich unterstütze den Vorschlag!

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Bernd Matzkowski

Die heutige Ausgabe der WAZ (Lokalausgabe GE) stellt in einem Artikel die Vorstellungen der Fraktionsspitze der GRÜNEN zur kommenden Ratsarbeit vor. Nachdem nun klar ist, dass die GRÜNEN wohl in die Oppostion gehen müssen, da SPD und CDU sich auf eine „Große Koalition“ verständigt haben, gehen die GRÜNEN mit ihren Vorstellungen im Bereich Verkehr/Mobilität über das eigene Wahlprogramm hinaus. Im WAZ-Artikel heißt es dazu:

Mehr Radikalität beim Thema Autoverkehr in Gelsenkirchen

Neben der Transparenz will die Öko-Partei ihren Schwerpunkt auf die Themen Klimaschutz und Mobilität legen – und das stellenweise ruhig noch größer gedacht als im Wahlprogramm. „Beim Thema Autoverkehr lohnt es sich, radikaler zu denken“, sagt Adrianna Gorczyk mit Blick auf einen jüngst öffentlich gemachten Antrag des ehemaligen Grünen-Politikers Bernd Matzkowski, der eine autofreie Innenstadt in Gelsenkirchen fordert. „Wir müssen den Autoverkehr in Gelsenkirchen neu denken“, fordert Gorczyk.

Dazu zwei Anmerkungen:

1. Wir freuen uns über jede Unterstützung unseres Antrags
2. Der Antrag ist von zwei Bürgern gestellt, nämich von Heinz Niski und mir.

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So.Jo.Ti.

Ich bin gespannt wie die Verwaltung den Antrag behandeln wird. Angesichts der städtischen Information auf der Webseite – Anregungen und Beschwerden gemäß § 24 GO NRW – wonach es sich „Bei nachfolgenden Beispielen handelt es sich nicht um Anregungen und Beschwerden nach § 24 GO NRW: Beanstandung von Verfahrensrichtlinien“, was in der landesgesetzlichen Regelung keine Entsprechung findet, würde es mich nicht wundern, wenn die Verwaltung beispielsweise hier den Antrag mit der Begründung ablehnt: Ein Antrag „ist unzulässig bei Angelegenheiten, die im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens oder eines förmlichen Verwaltungsverfahrens mit Öffentlichkeitsbeteiligung zu entscheiden sind“.
https://www.gelsenkirchen.de/de/rathaus/buergerbeteiligung/anregungen_und_beschwerden_nach__24_go/index.aspx

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Bernd Matzkowski

Ich bin gespannt,welche Parteien den Antrag unterstützen werden. Oder mit welchen politischen Argumenten auch nicht. Eine verwaltungs- bzw gemeindeordnungsrechtliche Argumentation ist im Moment nicht mein Problem.
Aber noch viel entscheidender ist doch, ob eine Debatte größerer Art über Verkehr, Mobilität etc. zustandekommt.

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Bernd Matzkowski

Mit dem unten stehenden Anschreiben haben wir den Fraktionen im Rat der Stadt unseren Antrag samt Anschreiben an Frau OB Welge und Zusatzmaterial zukommen lassen

An die Fraktionen von SPD, CDU, AfD, B90/Die Grünen, FDP, Die Linke im Rat der Stadt Gelsenkirchen

Betreff: Autofreie Zone Innenstadt

Sehr geehrte Damen und Herren,
sicherlich haben Sie der Tagespresse bereits entnommen, dass wir als Bürger der Stadt Gelsenkirchen einen Antrag nach § 24 GO NRW gestellt haben mit der Absicht, einen Teil der Innenstadt von Gelsenkirchen für den Autoverkehr zu sperren (Ausnahmen etwa Anwohner, Lieferanten, Krankenfahrten etc.) und ebenso einen ähnlichen Vorschlag für den Innenstadtbereich von Buer durch die Verwaltung entwickeln zu lassen.

In unserem Anschreiben an die neue Oberbürgermeisterin Frau Welge haben wir zudem betont, dass eventuellen Entscheidungen im Rat oder seinen Gremien eine möglichst offene und breite Diskussion mit allen Betroffenen (Anwohner, Geschäftsleute, Lieferanten etc.) und allen interessierten Bürgern vorausgehen soll.
Mit Schreiben vom 3.11.20 hat uns die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass für die Bearbeitung des Antrags die Referate Verkehr und Öffentliche Sicherheit und Ordnung zuständig sind.
Wir würden uns freuen, wenn Sie den Mitgliedern Ihrer Fraktion, deren Ausschüsse sich thematisch dem Antrag zuordnen lassen, die mitgesandten Informationen (Anschreiben, Antrag, Ergänzungsinformationen) zukommen lassen würden.
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und hoffen auf eine zukunftsorientierte, sachgerechte und konstruktive Diskussion, an der bereits jetzt zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Stadt, auch mit eigenen Vorschlägen, mit Kritik und Anregungen auf verschiedenen Plattformen (z.B. Gelsenkirchener Geschichten, facebook, HerrKules) teilnehmen.
Mit freundlichem Gruß
Heinz Niski Bernd Matzkowski

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Heinz Niski

Antwort auf eine Liste von Fragen vom Martin H.:

Hallo Martin,

die Herausgeber / presserechtlich Verantwortlichen von http://www.herrkules.de, unter anderem mich, findest du unter dem „Impressum“, Infos zu den Autoren unter den Beiträgen. Der Antrag und die Petition ist eine Initiative von Bernd Matzkowski und mir.

Jeder Bürger hat das Recht, Anregungen oder Beschwerden nach § 24 der Gemeindeordnung des Landes NRW schriftlich an den Rat oder die Bezirksvertretung der Stadt zu richten. Unsere Anregung wird aktuell vom Referat Verkehr und Öffentliche Sicherheit und Ordnung bearbeitet.

Darüber hinaus haben wir uns an die einzelnen Ratsfraktionen der Parteien gewandt, in der Hoffnung, dass diese unseren Antrag im Rat unterstützen.

Die Petition auf WeAct ist nur eine zusätzliche Unterstützung, ein Stimmungsbild und Versuch, die Bürger für das Thema zu sensibilisieren.

Der angedachte Shuttleservice ist nur eine von vielen Möglichkeiten und könnte ausgestaltet sein als Zubringer von weiter entfernt liegenden Parkplätzen oder als „Hop-On Hop-Off“ Citybus innerhalb der autofreien Zone oder beides.

Am Rande der autofreien Zone gibt es fußläufig so viele Parkhausmöglichkeiten, dass sich ein Zubringer von entfernteren Parkplätzen fast erledigt. Die Frage ob E-Autos klimafreundlicher sind, wie viel Abgase durch Citybusse eingespart werden, möchte ich an dieser Stelle außen vor lassen. Mir geht es um eine andere, neue Qualität von Nutzung des öffentlichen Raumes, die sich durch mehr Fläche, mehr Ruhe, ergeben würde.

Die Kosten für die Errichtung und den laufenden Betrieb der Parkhäuser und Citybusse müssten auf viele Schultern verteilt werden, Stadt, Land, Bund, Private, einen „Finanzierungsplan“ kann man erst dann erarbeiten, wenn man ein Konzept entwickelt hat. Soll es nur um die Sperrung von einigen Straßen gehen, soll es darum gehen eine Innenstadt neu zu erfinden und lebenswert und fit für die nächsten 2-3 Generationen zu machen. Richtet man sich an den Bedürfnissen der jetzt eher ärmeren Bevölkerung aus, an den Bedürfnissen der Neubürger (türkisch-syrisch-rumänisch) oder plant man langfristige Veränderungen und und und.

Ich persönlich fände die Idee sehr reizvoll, die Weberstraße vom Grillo Gymnasium bis hinter den Bahnhof als parallele Bahnhofstraße mit gehobeneren Geschäften, Restaurants, Dienstleistern, Kultur- Kunstanbietern, Kneipen, Bars aus dem Türkisch-Arabischen Raum auszubauen. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn die Seitenstraßen mit Zeugnissen der Sinti-Roma Tätigkeiten und Kultur belebt werden würden.

Wenn es dann noch auf der Bahnhofstraße neue Geschäfte, Läden, Gewerbe, Dienstleister, Kultur- Kunstangebote jenseits der Ein-Euro-Kultur gäbe, wäre ein Anfang gemacht. Dass das alles korrespondieren muss mit den ökonomischen Möglichkeiten der Bürger, ist klar.

Hauptverkehrsstraßen werden nicht gesperrt. Nur die Zufahrten in den Stadtkern selber sollen eingeschränkt sein. Umwege entstehen deshalb nicht.

Wir haben unsere Anregung unabhängig vom Ausgang der Pandemie öffentlich gemacht, weil die strukturellen Probleme letztlich die gleichen bleiben werden und die Umgestaltung sicher eher 10 – 20 Jahre braucht.

Einen schlechten Ruf oder ein schlechtes Image wird man in der Regel nicht mehr los. Gelsenkirchen hat sich diesen schlechten Ruf hart erarbeitet und muss deshalb noch härter daran arbeiten, den in den nächsten 50 bis 100 Jahren in einen positiven zu verwandeln. Hinweise auf das schönste Grün, das weißeste Musiktheater, den größten Herzensmeister aller Fußballsportvereine der Welt, bringen nichts, wenn das Umfeld nicht stimmt.

Die Politiker Standardfloskel ist dann, dass es hier rau aber herzlich zugeht, dass Gelsenkirchen nichts für Weicheier wäre, dass man hier einen langen Atem bräuchte, um eigentlich zu sagen, dass man vor allem attraktiv ist für Armutsflüchtlinge, für Verlorene der Globalisierung.

Mit dem vorhandenen Potential neue, gemeinsame Ziele zu definieren und langsam, aber stetig QUALITATIV zu steigern, das würde ein Image ändern. Die Gentrifizierung der Bochumer Straße ist so ein Versuch, dort wird allerdings das Rad nicht neu erfunden, sondern nur nachgespielt, was die Unis auf dem Lehrplan haben.

Eine coole neue Innenstadt, durchaus auch mit ein paar Hipstern dazwischen, hauptsächlich aber mit normalen kleinen Leuten wie du und ich oder Mehmet & Aische, Avesta & Masut, Björn & Magdalena, Vayolka & Boldo hätte Strahlkraft über das Ruhrgebiet hinaus.

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Martin H.

Danke Heinz für die ausführliche Auskunft 🙂 Das mit den Hauptverkehrsstraßen habe ich dann falsch verstanden, hatte das auf dem Map-Bild nicht so ganz sehen können.
Werde über deine Punkte und deine Idee mal etwas genauer nachdenken 🙂

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Thorsten O.

Welcher Partei gehörst du an?

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Heinz Niski

Keiner.

Und du? Bist du Nichtwähler? Verschwörungsmystiker? Katholisch?

Welche Ideen zur Verbesserung der Innenstadtsituation hast du?

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Thorsten O.

Blöde Antwort.
Dazu sage ich jetzt nichts.

Warst Du wählen*?(nachträglich bearbeitet)

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Heinz Niski

Seit 1972 habe ich die Sozialversicherungswahlen meistens verpennt, die Spardabank Vertreterwahl habe ich mal ausgelassen, mal durch Würfeln entschieden. An Kommunal- Landttags- Bundestags- Europaparlamentswahlen habe ich immer teil genommen. Manchmal habe ich Pest gewählt, manchmal Cholera, manchmal taktisch, manchmal klug, manchmal überzeugt, manchmal aus Reflex. Meine Schuhgröße ist 45. Und deine?

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Sophia Z.

Ich gucke mir das hier immer mal wieder an und finde manche Vorschläge ja auch ganz nett. Ich bin auch absolut damit einverstanden, dass sich etwas ändern sollte. Nur habe ich ein Problem, das mir in letzter Zeit tatsächlich übel aufstößt, nachdem ich dank Corona öfter zuhause bin. Ich lese hier ständig etwas davon, dass Autos vermieden werden soll. Super Idee. Unpassend an dieser Idee ist zweierlei: zum einen sehe ich diejenigen, die am lautesten rufen, ständig mit – zugegeben sehr schönen – aber vor allem unglaublich stinkenden alten Autos durch die Straßen fahren und macht die Forderung sehr unglaubwürdig. Zum anderen ist die Forderung nicht durchdacht. In der Innenstadt befinden sich nicht nur Geschäfte sondern auch das Verwaltungsgericht und Behörden. Wie stellen Sie sich vor, dass dort die Anfahrt geregelt werden soll? Das funktioniert nicht.
Die großen Probleme sind hier Armut und Arbeitslosigkeit. Mit Ihren Vorschlägen helfen Sie niemandem, der arbeitet und Arbeitsplätze schaffen könnte.

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Heinz Niski

@Sophia Z. danke für die Hinweise. Wenn Sie im Ruhr Park Bochum shoppen wollen, kommen Sie locker auf mehr als 500 Meter Fußweg vom Auto bis zum Geschäft. Viele Leute schaffen das. Die schaffen auch ihre Einkäufe vom Laden zum Auto zu bringen. Für die Innenstadt wären es je nach Parkhaus maximal 200 Meter. Anspruchsvollere Lösungen muss man natürlich für alte, schwache, gehbehinderte Menschen suchen. Da bin ich sehr optimistisch, dass es technische Möglichkeiten gibt, z.B. die dreirädrigen Elektro Scooter, Shuttle Kleinbusse usw.

Meines Wissens fährt Herr Matzkowski einen Autogashybrid, ich einen hässlichen neuen Dacia. Stinkt nicht. Aber vielleicht meinten Sie jemand anderen?

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Sophia Z.

Haben Sie im Ruhrpark ein Gericht gesehen? Wäre mir neu

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Heinz Niski

Technisch gesehen bleibt es gleich, ob ein Autofahrer ein Gericht, ein Kaufhaus, eine Behörde, ein Bordell, ein Theater, ein Fitness-Studio erreichen will. Irgendwann muss er aussteigen und weiter zu Fuß, im Rollstuhl, mit Rollschuhen, Flügeln, Springstöcken. Oder er lässt sich tragen.

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Sophia Z.

Technisch ist es eben nicht gleich und erst recht nicht dasselbe. Ob ich zu viel einkaufe und es dann tragen muss, ist nun einmal nicht dasselbe als wenn die Justiz und die Behörden nicht auf den elektronischen Rechtsverkehr umgestellt haben. Denn wenn ich einkaufen gehe, ist es meine Entscheidung, was ich trage, aber wenn mir das zu tragende auferlegt wird, ist es nicht meine Entscheidung und dennoch mein Rücken und meine Arme, die danach weh tun

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Heinz Niski

@Sophia Z.
Vermutlich wollen Sie eine Lösung für das Problem, so nah wie möglich mit dem Auto an den Einkaufswagen z.B. eines Supermarktes in der Innenstadt zu kommen. Dafür müssen selbstverständlich im Interesse der Geschäftsleute und der Kunden Lösungen gefunden werden.

Bei Real in Wattenscheid hat mich immer fasziniert, dass die Kunden bereit waren ihre sehr vollen und schweren Einkaufkörbe bis zu 200 Meter bis zum Auto zu schieben. Was im Ruhr Center Bochum geht, bei Real Wattenscheid ging, geht in Gelsenkirchen nicht?

Wer auf den Mond fliegen konnte, hat genug Erfindungsreichtum, um kluge, von Kunden und Geschäftsleuten gleichermaßen akzeptierte Lösungen für das Problem der letzten 200 Meter zu finden. Einiges wurde schon angerissen, vielleicht sollten Sie bedenken, dass es bei unserem Vorschlag nicht um eine unangekündigte nächtliche Straßensperre geht, sondern um einen längeren Diskussionsprozess aller Beteiligten und dass eine Umsetzung nicht nur einige Jahre dauern würde, sondern eher 10-20 Jahre. In dieser Zeit lassen sich entsprechend konzipierte Parkhäuser an den Rändern bauen, z.B. für all die Menschen, die in der Innenstadt arbeiten und nur mit Glück einen der jetzt schon überteuerten Parkplätze finden. Es lassen sich bis dahin ganz sicher auch neue Formen eines Shuttle Transportes auch für schweres Einkaufsgepäck finden, für Menschen mit Gehbehinderung. Ich bin sogar ganz sicher, dass die MamaPapaSchulTaxis der Vergangenheit angehören würden, wenn die Kinder in der Innenstadt wieder auf eigenen Füßen ohne Eltern zur Schule gehen könnten. Das hilft auch fürs spätere Leben.

Vor dem Jobcenter gibt es einen kleinen Parkplatz. Der könnte erweitert, vergrößert werden, weiter benutzt werden, wenn die Straßenführung entsprechend gestaltet wäre, damit nur aus der Overwegstraße eingefahren werden kann und vom Parkhaus nur zur Overwegstraße wieder hinaus. Von dort ist es ein Katzensprung zum Gericht, Hans Sachs Haus, Jobcenter. Vermutlich wären sogar Sie glücklich mit dieser Lösung, oder?

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Bernd Matzkowski

hier ein Beitrag zum Thema Einkaufsstadt/Innenstadt:

https://t3n.de/news/einkaufsstadt-stirbt-einzelhandel-corona-zukunft-1330478/

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Martin H.

Heinz N.
Aus dem verlinkten t3n Artikel:
„Ich liebe es, einzukaufen, und ich bin überzeugt davon, dass ein guter Einzelhändler in die Innenstadt gehört und diese auch bereichern kann.“

Der Artikel ist also von einem Autor geschrieben, der der ganzen Sache alles andere als neutral gegenüber steht.

„Statt drei Dutzend Mal Textilien lieber nur ein Dutzend Läden, dafür aber kleine Boutiquen und spezialisierter Fachhandel.“

Wenn jemand etwas Spezielles kaufen möchte, sagen wir einen PC-Monitor mit bestimmten Eigenschaften, dann ist es natürlich ein Glücksspiel, diesen in der Innenstadt zu kaufen:
– Minimale Auswahl an Produkten
– Verkäufer kann unmöglich alle Pro und Contra Eigenschaften (neben den Tech-Daten) aller seiner Produkte kennen
– Man bekommt höchstens eine einzige Meinung des Verkäufers und nicht mehrere, um sich ein genauerres Bild zu machen
– der Artikel ist in aller Regel teurer, da der Verkäufer natürlich Mietfläche, Strom, Mitarbeiter etc bezahlen muss.

Die Frage ist also: Wieso sollte jemand noch in der Innenstadt einen Fachhandel aufmachen?
Klar gibt es noch ein paar Leute der älteren Generation, die mit der modernen Technik nicht so viel zu tun haben wollen. Aber die Generation stirbt ja bald weg. Das bedeutet, diese Kaufkraft verschwindet immer mehr.

Eine Innenstadt kann wirklich schön sein, aber Fachhandel in der Innenstadt? Oder auch Textilien-Läden? So etwas wird logischer Weise immer weniger werden. Viele große und kleine Ketten verschlafen diesen Moment nur leider, weshalb diese Ketten dann immer öfters schließen müssen.

Cafès, Eisdielen, Restaurants, Freizeit-Centren, Grünflächen, Spielplätze, usw, das alles passt aber super gut in eine Innenstadt.

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Heinz Niski

Qualitativ hochwertige Einzelhandelsläden gibt es z.B. in der Hauptstraße mit Leder Jungmann, der Fahrradladen dort ist dank Mitgliedschaft in einer Einkaufkooperative wettbewerbsfähig, in der Arminstraße eine Boutique etc. – also da geht durchaus in Nischenbereichen einiges, auch in Gelsenkirchen.

Das angesprochene Problem der eingeschränkten Auswahl, des Verlustes der Berater- und Vermittlerfunktion der Verkäufer sehe ich ähnlich. Im Onlinehandel wird sich irgendwann die Kultur des „Bestellen – Einmal Tragen – Zurück Schicken“ wandeln, dann werden die Karten neu gemischt. Vielleicht geht dann wieder vor Ort etwas, wenn dann noch die Ladenmieten nicht mehr im Mondpreisbereich sind, wer weiß. Mittelfristig wird Gelsenkirchen aber wohl noch einige Zeit im Bereich „Grundbedarf“ und Ein Euro Läden dümpeln.

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axe. stro.

ich lasse mich gerne in der Gelsenkirchener Innenstadt von Fachpersonal beraten und es hat auch schon mehrfach gut geklappt, egal ob Schuhe, Oberbekleidung, selbst Unterwäsche, oder auch Elektronik, Computer-Hard- und Software, Haushaltsartikel, Bücher, Papierwaren, usw. usf.

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Cle. Gedö.

schon jetzt sind ja in Fußgängerzonen nur Lieferverkehr zu festen Zeiten und Sonderverkehr (Behindertentransport, Straßenreinigung etc.) erlaubt, man fragt sich aber was das nutzt, wenn sich viele ungeniert nicht dran stören und es so gut wie nie überwacht und sanktioniert wird

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Su.va.Su

Schön wäre es , wenn leerstehende Ladenlokale in der Adventszeit an Künstler, und Weihnachtsmarktbetreiber kostenlos zur Verfügung gestellt würden.
Dann käme vielleicht doch noch etwas Weihnachtsstimmung auf.

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Bernd Matzkowski

Sowohl hier auf Herrkules als auch auf anderen Plattformen (z.B. Gelsenkirchener Geschichten) gibt es mittlerweile eine Menge konstruktiver Anregungen und Vorschläge zu unserem Antrag, in dem es im Grunde um mehr geht als um eine rein verkehrstechnische Fragestellung, sondern um das Thema „Wie soll die Innenstadt in den kommenden 20-30 Jahren aussehen?“
Teilweise gibt es in dem Kontext Fragestellungen, die zu beantworten wir nicht in der Lage sind, etwa Fragen zu Verkehrströmen, alternativer Mobilität u.ä. Diese Fragen müssen von Experten auf diesem Gebiet beantwortet werden und in den Diskussionsprozess einfließen.
Daneben gibt es immer wieder Rückmeldungen zum Antrag selber, so dass wir uns entschlossen haben, den Kern des Antrags noch einmal kompakt darzustellen, was hiermit geschieht:

EINE INNENSTADT MIT ZUKUNFT: Informationen zu unserem Antrag nach § 24 GO NRW (Anregungen und Beschwerden) mit dem Ziel einer Aufwertung der Innenstadt durch eine Teilsperrung für den Autoverkehr zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität

Die Innenstadt von Gelsenkirchen wird im Geviert Florastraße bis zur Kreuzung mit der Ringstraße, Ringstraße bis zur Hiberniastraße, Hiberniastraße bis Husemannstraße und Husemannstraße bis Florastraße für Fußgänger, Radfahrer und andere nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer aufgewertet. Die Aufenthaltsqualität soll angehoben werden. Dies geschieht in einem ersten Schritt durch ein Einfahrverbot für den (privaten) Autoverkehr in dieses Quartier. Ausgenommen von dieser Sperrung sollen u.a. sein:
Anlieferungen zu bestimmten Zeiten und Krankenfahrten
sowie die Zufahrt für Anlieger und Linienverkehr, Einsatzfahrzeuge u.ä.

UNSER ZIEL: Eine Innenstadt mit mehr Aufenthaltsqualität, besserer Luft, Bummeln und Lustwandeln, Fußgängern, die sich ohne störenden Autoverkehr durch die Stadt bewegen können, eine Stadt mit Pausen zum Atemholen und attraktivem „Ambiente“, Leben, Wohnen und Arbeiten in entspannter Umgebung

UNSER PLAN: Entwicklung eines innerstädtischen Aufenthaltsquartiers ohne Autoposer, Kämpfe um Parkplätze, Gefährdung von Fußgängern durch die Beschränkung der Zufahrterlaubnis.

VORAUSSETZUNGEN UND KONSEQUENZEN (Auswahl !!!)
Zufahrtserlaubnis für Fahrzeuge bis zum und auf den markierten Bereich umgebenden Ring von Straßen samt seinen Parkplätzen/Parkhäusern , von denen aus der Innenstadtbereich auf kurzem Wege fußläufig erreichbar ist.
Attraktivitätssteigerung für die Nutzung der Parkhäuser über Ticket-Bonussysteme in Kooperation von Stadt, Geschäftsleuten, Restaurantbetreibern etc. E-Ladestationen für kostenloses E-Parken in den Parkhäusern und Ausbau der Parksysteme für Fahrräder.
Aufenthaltsoasen: Begrünung, Sitzflächen, Spielflächen
Ausgewiesene Wege für Radfahrer in Nord-Süd – und Ost-West-Richtung bei gleichzeitigem generellem Vorrecht für Fußgänger, Rollstuhlfahrer und andere Menschen mit Mobilitätseinschränkung.

DER WEG DAHIN: Konstruktive Einbeziehung von Bürgerideen, offene Debatte, Aushalten von Widersprüchen, konstruktiver Dialog, Abkehr von Überideologisierung und parteipolitischen Hahnenkämpfen.
UND:
Ihr engagierter Einsatz für eine Innenstadt der Zukunft !

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