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So sehr der Lehrer einer Gelsenkirchener Schule auch davon überzeugt ist, dass die Zeit der üblen Verbrennungsmotoren vorbei ist, will er von seinem Haus in Haltern zu seinem Arbeitsplatz kommen, hat er zum sparsamen Diesel keine Alternative. Der Kauf von ein paar Bechern Bio-Joghurt, die Wahl der Grünen und das „Zeit“-Abo geben ihm allerdings das Gefühl, ebenso zur neuen Elite dazuzugehören, wie es der Bunny-Aufkleber auf dem Ford-Capri des Jungproletariers in der von ihm verehrten Gruppe der Lebemänner tat. Nur habe ich den Eindruck, dass die Capri- und Mantafahrer jener Jahre über eine realistischere Selbsteinschätzung verfügten, wohingegen die Mitglieder der Möchtegernelite begierig den Bio-Kakao, durch den sie gezogen werden, auch noch trinken.

Spannender Deutungsversuch, warum die Chichi Stadtgesellschaft nicht nur Gelsenkirchens, immer noch den Spagat zwischen propagiertem Anspruch (gerne mit Gendersternchen) und gelebter eigener Realität schafft, ohne daran Irre zu werden.

Darauf kaufe ich mir erst einmal ein Häuschen im Buerschen Waldbogen für 300 000 Euro, um von dort Aufsätze über Wohnungspolitik und Klima zu erfinden.

 

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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D.K.

Sehr unterhaltsam und sehr wahr.

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D.K.

Gut auf den Punkt gebracht: Wasser predigen…

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