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Große Enttäuschung am Donnerstagnachmittag, weil der Rats-TV-Stream ausfiel, nach Auskunft der Stadt wegen „technischer Schwierigkeiten“. Sollte das stimmen, ist es natürlich mal wieder eine Blamage für die Stadt, dass technische Unzulänglichkeiten die Teilnahme von Zuschauern an der Sitzung via Stream verhindert haben. Aber neben dieser peinlichen Nicht-Übertragung stehen die Enttäuschungen von Rats-TV-Fans. Jens Jablonski-Mittelstädt zeigte sich unserer Redaktion gegenüber sichtlich angefressen: „Wir sind eine kleine Rats-TV-Gruppe und treffen uns immer  im Kleingarten und  schauen gemeinsam. Kaffee, Kuchen, Knabberzeug. Und die eine oder andere Kanne Bier. Früher haben wir das am Sonntagabend zum ´Tatort´ gemacht. Aber seitdem die Krimis nur noch politische Meinungen abhandeln, all den ganzen Umweltkram, Gendern und so, grüne Propaganda halt, sind wir auf Rats-TV umgestiegen. Da sind uns auch die Leute näher, teilweise kennt man die ja von der Straße oder von Lidl und ALDI! Jedenfalls haben die uns diesen Nachmittag kaputt gemacht.

Andere Töne im St.Vincenz-Haus. Fritz Matuschak legt sich fest: „Ich kenn doch diese Pappenheimer. Das war doch Absicht. Die wollen doch heute die kleineren Gruppen in ihrem Rederecht beschneiden, weniger Redezeit und so.  Und das sollen wir nicht live erleben können. Sabotage. Ich sage: Sabotage! Verschwörung gegen die Demokratie! Was ist nur aus meiner guten alten SPD geworden. Ein Klüngelverein.“

Und Else Wittman aus dem Zimmer gegenüber ergänzt: „Aber die CDU ist auch nicht besser. Am schlimmsten sind die GRÜNEN. Dass die bei sowas mitmachen, hätte ich nicht gedacht. Die sind doch so nett! Dabei hätte ich so gerne gewusst, wie das denn nun war mit den Tassen von der Frau Welge. Würde mich schon interessieren, ob die das originale „Zwiebelmuster-Service“ hat von Hutschenreuther  oder „Wildrose“ von Villeroy & Boch. Ich glaub ja, dass die Welge mehr der Wildrose-Typ ist.“

Ganz anders Marvin Wurtler, den wir vor dem Eingang zur Redaktion treffen: „Ehrlich, ganz ehrlich! Dieses Rats-TV ist überflüssig wie ein tischtennisballgroßer Eiterpickel am Sack. Wenn ich Trash-TV schauen will, dann aber richtig, da muss die Luzi abgehen, scharfe Frauen, muskulöse Typen, Ganzkörpertapeten, und dumm wie Brot. Das hier, das ist doch Langeweile TV. Und wenn mal einer ein wenig Schwung reinbringen will, sein Hemd aufreißt und seine Brustbehaarung zeigt und Kloppe androht, dann machen sich  die Mimöschen alle fast ins Höschen und schließen den aus! Lächerlich!

So einige Meinungen unserer nicht-repräsentativen Umfrage und Meldungen bei der Redaktion.

Die Rats-Sitzung soll übrigens morgen im Rats-TV-Archiv zu sehen sein. Aber dann ist die Luft raus, die Entscheidungen sind gefällt.

Alles also nur noch halb so schön!

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Som Jo Tien

Auf dem recht gut gefüllten Balkon haben die Theaterfreunde – angefangen vom Prolog der Störung des Livestreams – eine tolle zweistündige Inszenierung gesehen. Einer der Hauptdarsteller saß ganz modern auf dem Balkon. Die Vorsitzende der VIERERBANDE genannten Intriganten erschien als Königin der BORG. Über allen erhob sich in einem Anfall übermenschlicher Güte der SPD-Frak.vors. Axel Barton als Gottvater der BORG. Eine Reise in die Geschichte führte den Zuschauern die Kinderstube der kriegerischen Kämpfe zwischen GRÜNEN-„MOTZE“ Matzkowski und SPD mittels Erzählung der NURSE aus dem Osten. Ihr Naming brachte Verständnis und Respekt beim scholastischen Flügel der KARTELLPARTEIEN hervor. Dort wurde Respekt geäußert für den FLIEGENDEN HOLLÄNDER, der nunmehr auf dem Balkon schweigend der Havarie auf der Ratsbühne ums Kap der Guten Hoffnung zusehen musste. Am Ende schien daselbst der Grosse B.B. für den epischen Schlussteil wiederauferstanden zu sein, um in Person von Gregor Stein, der mit seinem Epilog der Selbstbezichtigung gegenüber der König („Sie hätten mich wegen meines unsinnigen Vortrags spätestens bereits nach drei Sätzen unterbrechen müssen!“) den Parteisoldaten der BORG, die sich links vor dem Rathaus zur Pause einfanden, im Geleit aufkommender Zweifel über die fehlende Stringenz der Borg-Königin, die das und anderes an Ehrrührigkeit hatte durchgehen lassen. Und so beginnt mit den Zweifeln des Volks der Untergang der BORG…Fortsetzung folgt.

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