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Man muss die neoliberale Marktradikalität Prof. Dr. Riecks nicht mögen, man sollte auch nur den selber gefälschten Umfragen und Statistiken glauben, dennoch scheinen mir Roland Schatz und Christian Rieck ein spürbares Phänomen zu beleuchten, welches bislang in die Schmuddelecke von Verschwörern, beinharten DDRlern oder AfD Anhängern geschoben wurde.

Man traut sich nicht mehr so wie früher, seine Meinung zu sagen.

Auf HerrKules haben wir teils amüsiert, teils staunend zur Kenntnis genommen, dass unsere nach wie vor vorhandene Meinungsfreudigkeit, unsere Lust an der kommentierenden Begleitung lokaler und überregionaler Ereignisse, von vielen als störend, als formal, stilistisch, inhaltlich, politisch nicht kompatibel, mit ihrer (Wohlfühl)Haltung gesehen wird.

Weshalb die einen uns sperren wegen Misogynie, die anderen wegen Linksradikalismus, Marktradikalismus, Putinismus, AfDismus. Mal sind wir zu systemkonform, mal zu anarchoclownesk, hier und da werden wir psychopathologisiert, mal als Hofschranzen der FDP, der Linken verachtet, aber letztlich immer als verlorene alte weiße Männer…..

Wenn wir uns so anschauen, was die jungen, bunten Diversen an Betrachtungen und Reflexionen über Dies & Das, über Gott & die Welt zum Austausch anbieten, müssen wir lange suchen.

Bestimmt, weil wir keinen Zugang zu den Medien haben, auf denen sie virtuell leben.

Aus einigen Jahrzehnten Erfahrung können wir bestätigen, dass die Zurückhaltung bei Meinungsäußerungen gestiegen ist, vor allem auch bei früher eher Meinungsfreudigen, die nun unter geschlüpft sind im warmen Nest des kommunalen Arbeitgebers, oder als „Freelancer“ aufpassen müssen, keinen Auftraggeber zu vergraulen. Da wird dann auch schon mal im vorauseilenden Gehorsam gegendert, bis die Schwarte kracht.

 

Erstmalig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland traut sich eine Mehrheit der Deutschen nicht mehr, die eigene Meinung offen zu sagen. Die einzigen, bei denen dies kein Problem ist, sind Grüne und SPD-Anhänger. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie.

Die Studie gibt es hier: www.mediatenor.de

 

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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Ro.Bien.

Naja. Die Meinung über öffentliche und wohltätige Arbeitgeber hat zu keiner Zeit jemand öffentlich kundgetan. Außer im Flurfunk. Ich behaupte sogar: Früher noch weniger. Heute kann man sich jedenfalls in bestimmten Beritten als Arbeitnehmer* die Stellen aussuchen und so wird einfach wieder gekündigt. Endlich mal was Positives.
Ein weiteres Glanzstück von Mobbing, Rauswurf und Skandal, Vertuschen und Verschweigen innerhalb der Sozialindustrie, läuft gerade in einem Altenheim in Bochum Der Geschäftsführer wurde von heute auf morgen geschasst. Die Lokalpresse wird intern bemüht, um den Skandal aufzudecken. Der Kommisarische GF erzählt: „Das gehört nicht in die Öffentlichkeit.“ Eine Woche später ein zweiter Artikel vom legendären WAZ-Redakteur Stahl – ein Jahrhundert für Buntes zuständig – mit denselben Fürsprechern für den Geschassten, die ihren Namen nicht preis geben wollen. Übrigens alles Arbeitnehmer kurz vor Rente. Auch der Redakteur. Köstlich.

https://archive.ph/zL9Iz

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Ali-Emilia Podstawa

Das wöchentlich erscheinende Rieck’sche Wort zum Samstag sei jedem angeraten, der es liebt – abseits von Plattitüden, Dogmen und Bauchgefühl – zu aktuellen und gesellschaftlich relevanten Themen Denkanstöße zu bekommen. Das Stichwort „neoliberal“ passt übrigens ganz und gar nicht als Beschreibung dieses YouTube-Kanals. Vielmehr geht es häufig darum, Wirkmechanismen zu beschreiben und anschließend mögliche Auswirkungen von staatlichem, wirtschaftlichem und gesellschaftlichem Handeln anhand der Spieltheorie zu analysieren. Wenig „das ist so“ und viel „wenn, dann“. Ein YouTuber mit Professorentitel, der sein Publikum nicht einseitig manipulativ zulabert, sondern zum eigenen Nachdenken animiert und auf das Feedback seines Publikums eingeht.

https://www.youtube.com/@ProfRieck

Für mich eine Inspirationsquelle für Strategien, um jenseits des Herzinfarkts im alltäglichen Wahnsinn mit diesem umzugehen. In diesem Sinne: Frohes Fest!

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