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Heute mit: Robert und den Gaganauten und dem Cheffe Tayfun Keltek

Wir haben hier im „HerrKules“ Robert Habecks Rede zum Terror der Hamas und der verschwiemelten, teilweise auf Antisemitismus beruhenden Nicht-Solidarität der Linken und bürgerlichen Intellektuellen mit Israel ausdrücklich gewürdigt. Das hindert uns jedoch nicht daran festzustellen, dass Habecks Redeweise generell darin besteht, uns seine grüne Sülze als 5-Sterne-Menü zu offerieren. Er verfolgt dabei die Strategie, „Leerwörter“ mit einer simulierten Bedeutungskraft aufzupumpen und uns mit Wortketten und Satzkaskaden aus seiner sprachlichen Vernebelungsdüse in einen Zustand geistiger Entleerung zu versetzen, in dem wir selbst der größten Banalität und dem flachsten Gedankengang noch philosophische Tiefenschärfe unterstellen.

Habeck ist mittlerweile der personifizierte Abstieg – die Krise der GRÜNEN und der Ampel-Koalition manifestiert sich am deutlichsten bei ihm und durch ihn. Bei Baerbock ist das anders: da wusste man schon seit dem Wahlkampf (Interviews, vom Markt genommenes Buch etc.), welche Geistesgröße spricht, deren wesentliches Merkmal die Selbstüberschätzung ist. Dass sie Außenministerin werden durfte, ist ausschließlich der Absicht geschuldet, der Welt einmal zu zeigen, dass in Deutschland auch Angehörige des sprachlich-intellektuellen Prekariats Aufstiegschancen haben. Außerdem fallen im Ausland ihre sprachlichen Unzulänglichkeiten nicht auf – wenn sie nicht gerade Englisch radebrecht. Zudem muss, nur als ein Beispiel, ein  durchschnittlich gut ausgebildeter Bewohner der Fidschi-Insel nicht wissen, dass das deutsche Wort „eben“ am Ende ohne den stimmhaften, alveolären Stoppkonsonanten „d“ auskommt (eben-d), den die Plapperpuppe kaum einmal vergisst!

Habeck scheint ein anderes Kaliber zu sein. Scheint! Ist er aber nicht – so wird es täglich deutlicher. Er spielt die Rolle des Philosophen in Kombination mit der Rolle des „Politkers modernen Typs“. Ist er aber nicht! Wer geglaubt hat, Habeck würde auf dem Karlsruhe Parteitag ein Wort der Selbstkritik fallen lassen, was die „Luftbuchungen“ angeht, die das Verfassungsgericht als verfassungswidrig eingestuft hat, der sah sich getäuscht. Der Unmut ist ihm körperlich anzumerken, der Unmut darüber, dass das Verfassungsgericht ihm in die Parade gefahren ist und all seine schöne „Projekte“ nun auf der Kippe stehen. Deswegen hat er sich in seiner Parteitagsrede auch nicht mit seinem Fehlverhalten auseinandergesetzt, sondern mit der Schuldenbremse, die nicht mehr „zeitgemäß“ ist, so der Minister. Was will der Weltökonom stattdessen?  Eine „grün-goldene Investitionsregel“,*** die nichts anderes ist  als das Einfallstor dafür, alle als „grün“ eingestuften Projekte und Maßnahmen auch schuldenfinanziert durchführen zu wollen. Nun klingt diese Formulierung nicht nur gaga, sie ist es auch. Aber die Gaganauten im Saal spendeten für diese sprachliche Hanswurstiade ordentlich Beifall.

Aber irgendwie muss Habeck das Gefühl gehabt haben, mit dieser Formulierung ziemlich ins Klo gegriffen zu haben. Auf der Webseite der GRÜNEN, die eine Zusammenfassung des Parteitags und der Reden prominenter Grüner bietet, ist die Formulierung der Rede geändert. Dort lesen wir über die entsprechende Stelle in der Rede:

Die Schuldenbremse müsse, so Habeck, um eine “grüne Investitionsregel” ergänzt werden: Die Ausgaben blieben grundlegend gedeckelt, lohnenswerte Investitionen in unsere Infrastruktur hingegen würden ermöglicht. ***** Wohin ist das grüne GOLD verschwunden, die ideologisch gesteuerte Bestimmung? Es verbirgt sich hier im Attribut „lohnenswert“ – und was „lohnenswert“ ist, bestimmen die GRÜNEN, die auch gleich noch die Infrastruktur in Besitz nehmen (unsere Infrastruktur).

Habeck ist im Moment auf dem Weg ein trauriger Clown zu werden, der noch nicht einmal mit Größe scheitern kann, obwohl er groß scheitert! Schuld? Es sind die anderen: Die Richter am Verfassungsgericht, die Hamas, Putin, Trump und die anderen Unruhestifter auf der Welt, vielleicht auch ein wenig die FDP, natürlich die CDU und all die anderen, die die Zeichen nicht erkannt haben! Sie nehmen Robert das Spielzeug weg: die große Transformation, die Rettung des Weltklimas, den grünen Planeten und die grün-goldene Investitionsregel! Armer Robert!

Wie man sprachliche Eiertänze aufführt, demonstriert auch Tayfun Keltek, der „Chef des Landesintegrationsrates“ in einem Interview mit der WAZ (4.12.23,Papierausgabe/Seite Rhein-Ruhr)

Der „Cheffe“ stolpert gleich sprachlich ins Haus, denn er möchte den Begriff „Migranten“, den Matthias Korfmann von der Redaktion konsequent verwendet, gerne durch den Begriff „Menschen mit internationaler Familiengeschichte“ ersetzt sehen und weist darauf hin, dass sich „viele von ihnen“ jetzt „ins Private“ zurückziehen. Das betrifft vor allem Migranten „muslimischen Glaubens“, die sich bedroht sehen. Dass seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel auf deutschen Straßen wieder verbal und körperlich vermehrt Juden angegriffen werden, ihnen der Tod gewünscht wird, zur Vernichtung der Juden und Israels aufgerufen wird, vor allem von Anhängern des Islam, ist ihm keine klaren Worte wert. Da wiegelt er mit Zahlen aus dem Jahr 2021 ab. Bezeichnend ist, dass es immer wieder der WAZ-Redakteur ist, der Probleme der Integration ansprechen muss, der Chef des Landesintegrationsrates aber nur die Platte der mangelnden Integrationsbereitschaft der deutschen Gesellschaft abspielt: „Und viele von denen, die sich emotional von Deutschland verabschieden und ins Extreme abdriften, tun dies aus einem Gefühl fehlender Wertschätzung heraus.“

Da wissen wir es mal wieder, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger! Weil wir nicht genug Wertschätzung zeigen, rufen jetzt Menschen, die sich emotional von uns abwenden, das Kalifat aus, wollen Juden ins Gas schicken oder ins Meer treiben, wollen Israel vernichten und die Juden auslöschen. Seltsam dabei ist nur, dass das in der weitaus großen Mehrzahl Menschen sind, die dem Islam anhängen. Aus der großen japanischen Gemeinde in Düsseldorf habe ich solche Töne noch nicht gehört! Mir ist auch noch kein Italiener, Spanier, Grieche oder Portugiese, um mal ein paar Gruppen mit Einwanderungsgeschichte zu nennen, begegnet, der „Tod den Juden“ gerufen hat! Aber das ist natürlich eine deutsche Sichtweise oder die Sichtweise eines Menschen mit „internationaler Familiengeschichte“!

Das Interview in der WAZ ist ein Lehrstück! Es ist lohnenswert zu lesen, weil Tayfun Keltek, ohne es zu wollen, ein Musterbeispiel dafür ist, warum Integration vor allem in Bezug auf Menschen, die dem Islam anhängen, so schwer ist. Und scheitert!

  ***https://www.youtube.com/watch?v=AXu7YW5uTDM

(ab 11 Minuten/40 Sekunden)

***** (Fettdruck durch mich, BM)

https://www.gruene.de/artikel/unser-parteitag-in-karlsruhe-machen-was-zaehlt

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Heinz Niski

„Schuldenbremse“ ist ein verwirrendes Thema. Der Versuch einer Annäherung durch „Die Neuen Zwanziger“ ab Minute 47:02:

https://www.youtube.com/watch?v=9jd6NCtWMq8&t=3s

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Fra.Prez.

Allein der erste Absatz ist eine wortgewaltige Kaskade, die den salbadernden Luftikus Robert mit Schirm und Hut hinwegfegt. Kaum habe ich mich wieder eingekriegt, schon stürzt mich die „Plapperpuppe“ als Baerbocksche Zuschreibung in den nächsten Anfall von Atemnot. Einfach köstlich! Ernüchternd holt mich „Menschen mit internationaler Familiengeschichte“ und das Geblubber eines ebenfalls windigen Tayfun Keltek zurück in den grauen Gelsenkirchener Abend. Jau, ey – diese Knaller gibt es ja auch noch. Dank an B.M. für den tollen Text

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Ali-Emilia Podstawa

Bei Anne Will (und konnte nie) beklagte sich der überforderte Minister gestern über seinen Job. „Wir sind umzingelt von Wirklichkeit. Der ganze Tag ist bedrängt von akuten Problemen, die sofort gelöst werden müssen.“ Mir kamen beim Zusehen die Tränen – vor Lachen. Diese böse Wirklichkeit ist einfach nichts für Robert und die Seinen.

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Be.Voi.

Danke für das Wort Hanswurstiade.comment image

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Ro.Bien.

Was ist eigentlich mit den Gelsener Grünen? Haben sie sich abgewählt? Kein Laut! Warten sie auf den Befreiungschlag durch Terry, die gerad – nur kein Neid – fürs Nixtun bei der EU wieder einen zweiten Aufschlag dieses Jahr bekommt? Wie wärs mit Spenden für die arme Geburtststadt?

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