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Heute mit: Raketen, Rackete und dem schönen Schein

 

Tuff, tuff mit Eisenbahn

Kommt heut aus Afghanistan

Tuf, tuff, tuff ein Taliban

Erkärt uns, was der Gottesstaat

Tuff, tuff, tuff als Vorzug hat

Doch wer ließ den Mann hier rein

Tuff, tuff und gab ihm nen Schein

Um hier frei zu agitieren

Tuff, tuff, tuff uns zu blamieren?

Keiner, niemand war´s gewesen

Tuff, tuff, tuff – tuff, tuff, tuff!

Dann warn´s bestimmt die Narrhallesen!

Anders kann ich es mir nicht vorstellen. Es müssen Narrhallesen gewesen sein, jene Bewohner des karnevalistischen Schlaraffenlandes, wo das ganze Jahr über Session ist. Und wo die Frage „Wolle mer se reinlasse?“ immer und grundsätzlich mit JA beantwortet wird. Andererseits steht auch im Raum, dass eine niederländische Behörde dem Taliban ein Schengen-Visum ausgestellt hat, damit er ungestört nach Köln reisen kann, um dort an einer Prunk-Sitzung teilzunehmen – mit dem Bart und dem Kostüm musste er ja der Knaller des Abends sein! Aber eigentlich ist auch völlig egal, ob Karnevalisten oder bekiffte Holländer den Mann aus Afghanistan haben einreisen lassen, damit er Glaubensbrüdern seine Ansichten vom islamischen Gottesstaat vorstellen konnte.  Wirklich wichtig ist in diesem Zusammenhang die Bewertung des Generalbundesanwalts, auf die das Innenministerium in Düsseldorf hingewiesen hat, nämlich dass es sich bei den Taliban, seit der Bildung einer Regierung im Jahre 2021, „nicht mehr um eine kriminelle oder terroristische Vereinigung“ handele.

Nasiehmaleinerguckmalan: Du musst nur lange genug Terror verbreiten.! Hast du erst mal eine Regierung gebildet und die Macht übernommen, bist du kein Krimineller oder Terrorist mehr!

Dann war also der als Taliban verkleidete Mann in der Kölner Moschee ein Regierungsvertreter!

Tusch, Narrhalla-Marsch, Rakete!

Apropos Rakete! Die LINKE hat auf dem politischen Transfer-Markt mal schnell zugegriffen und ein Sonderangebot im Bereich der Galionsfiguren erstanden, nämlich Carola Rackete (mit c im Nachnamen). Die Frau ist nicht nur mit einem Masterabschluss in „Naturschutzmanagement“ ausgestattet und war als „freiberufliche Ökologin“ tätig, sondern hat bekanntlich auch ein Kapitänspatent (Master unlimited STCW II/2), hat also immerhin – im Gegensatz zu vielen Spitzenkräften der GRÜNEN – einen Studienabschluss und eine Ausbildung vorzuweisen. Das schützt sie aber nicht davor, als Spitzenkandidatin der Partei DIE LINKE für die Europawahl schon leicht nach Verwesung müffelnde Floskeln aus der Grabbelkiste der Nachfolgepartei der SED herauszututen, so als ob ein Schiffshorn letzte Signale kurz vor der Havarie aussendet:

„Die Klimakrise ist eine Herausforderung ungekannten Ausmaßes. Verursacht wurde sie durch die Konkurrenz und Profitgier der fossilen Konzerne, die auch heute mit Millionen die Politik beeinflussen. Wir wollen die Verursacher zur Verantwortung ziehen und Entscheidungen für das Gemeinwohl treffen. Für die Industrie bedeutet das, fossile Konzerne zu vergesellschaften und gute, zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen.“ Sagt Frau Kapitänin auf der Webseite. *a)

Immer wieder schön, etwas über „fossile Konzerne“ zu lesen, die „vergesellschaftet“ werden müssen, damit sie nicht länger von der Profitgier getrieben werden und mit „Millionen die Politik“ beeinflussen (Millionen DDR-Mark, Reichsmark, EURO). Ich wusste schon immer, dass es ihn noch massenhaft gibt: diesen Kapitalisten mit der Zigarre im Mund und der Melone auf dem Kopf, der mit dem Geldkoffer in den Fraktionsbüros im Bundestag ein- und ausgeht – außer bei der LINKEN, die ja kein Fraktionsbüro (mehr) hat.

Man muss kein Prophet sein, um voraussagen zu können, wie es Frau Rackete ergehen wird: Sie wird ein wenig Funkenspiel versprühen und, falls sie es schafft nach Brüssel, dort in der Bedeutungslosigkeit verglühen. Das kennen wir doch von Silvester: ein schöner Schein am Himmel, der schnell erlischt.

Es ist gerade mal knapp drei Wochen her, dass wir uns an dieser Stelle mit einem anderen schönen Schein beschäftigt haben, nämlich dem von Frau Kurschus, ihres Zeichens Ratsvorsitzende der EKD, die meinte, uns mitteilen zu müssen, dass Deutschland noch nicht genug Flüchtlinge aufgenommen habe, sondern noch mehr Geflüchtete aufnehmen könne. Die  Schwester im Geiste von Frau Rackete hat nun ihren Posten niedergelegt. Und auch den des Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen. Frau Kurschus wird vorgeworfen, als Gemeindepfarrerin in Siegen einen Fall sexueller Übergriffigkeit vertuscht zu haben. Das Vertrauen in ihre Person habe Schaden genommen, teilte sie mit, sagte zugleich aber, sie sei mit sich im Reinen. Das mag sein! Vielleicht sind die Vorwürfe unberechtigt, so dass sie rehabilitiert werden muss. Aber der Heiligenschein der hyper-moralischen Instanz, den sie, die nun aus den Ämtern geflohen ist, sich in der Flüchtlingsfrage selbst aufgesetzt hat, ist ein für allemal dahin. Irgendwie hat die EKD wohl Probleme mit ihrem weiblichen Führungspersonal, das so gerne die moralische Messlatte hoch setzt. Nach Frau Käsmann, der „Bischöfin der Herzen“, die ihr Amt wegen Trunkenheit am Steuer niederlegen musste, nun also Frau Kurschus. So schnell werden aus scheinbar Heiligen Scheinheilige!

Noch schnell zu einem anderen schönen Schein, also der Regierungskoalition. Die steht vor einem haushalterischen Scherbenhaufen. Sollte eine Klage gegen den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) beim Bundesverfassungsgericht eingereicht werden und ebenfalls Erfolg haben, ist das sozusagen ein „Doppel-Wumms“ ins Gesicht der Ampel-Koalition. Die schönen Blütenträume, also all die netten Versprechungen, die man dem Wähler im Regierungsprogramm gemacht hat, werden dann endgültig pulverisiert. Denn all das, was versprochen, angekündigt und eingeleitet worden ist, war und ist nur finanzierbar über die Schattenhaushalte, die die Schuldenbremse umgehen . Schiebt das Bundesverfassungsreicht dem einen Riegel vor (Verstoß gegen die im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse), bleiben nur weitere Steuererhöhungen oder Kürzungen im Sozialbereich. Oder, was konsequent wäre: der Rücktritt der Regierung!

Es bleibt zu hoffen, dass der Winter mild wird (ein Hoch auf die Klimaerwärmung) und über die Ukraine-Pipeline weiterhin russisches Gas nach Südosteuropa fließt. Wird diese Leitung gesperrt und bekommen Länder wie etwa Österreich und die Slowakei dann kein russisches Gas mehr, muss die Bundesrepublik – wie vertraglich vereinbart – einspringen und Gas liefern, dann kann es auch bei uns eng werden mit der Gasversorgung. Es steht zu vermuten, dass, um ein entsprechendes Bild zu benutzen, den Koalitionären angesichts dieser möglichen Entwicklung jetzt schon der Arsch auf Grundeis geht.

Rakete, Tusch, Narrhalla-Marsch und ABGANG!

*a):  https://www.die-linke.de/partei/spitzenteam-zur-europawahl/carola-rackete/

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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