Zwischen 12 und 14 liegt die unschuldige Primzahl 13, die aber vielen Menschen als Unglückszahl gilt, obwohl, schaut man in die Unterlagen der Versicherungen, und die müssen es wissen, an den 13. Tagen der Monate nicht mehr Katastrophen oder Unglücksfälle passieren als an den anderen Tagen. Das gilt auch für die berüchtigten Freitage, die – schlimm, ganz schlimm! – auf den 13. Tag des Monats fallen. Wenn sich die Angst vor der 13 zu einer Phobie entwickelt hat, trägt sie den Namen Triskaidekaphobie, in Kombination mit dem Freitag als spezieller Ausformung heißt sie Paraskavedekatriaphobie.
Vor diesem (abergläubischen) Hintergrund werden manchmal die 13. Stockwerke in Hochhäusern gemieden (kein Halt des Fahrstuhls), wird die 13. Reihe in Flugzeugen nicht besetzt, wird auf die Zimmernummer 13 in Hotels verzichtet. Zwischen dem SGB XII und dem SGB XIV fehlt ein mit der XIII beziffertes Sozialgesetzbuch. Das Strafgesetzbuch kennt demgegenüber keine Skrupel, was die 13 angeht: Der §13 des Strafgesetzbuches benennt als zu ahnende Tat: „Begehen durch Unterlassen“. Wie es eben auch Kulturen gibt, die die 13 eher als Glückszahl sehen.
Schauen wir in den Bereich des Films und der Literatur, haben wir zwar die an die Zahl 13 geknüpften Horrorfilme, aber eben auch Filme wie „Der 13. Krieger“ (1999), in dem die Wikinger einen dreizehnten Krieger benötigen, der aus einem fremden Land kommen muss, um die menschenfressenden Wendol zu besiegen. Sie finden diesen Dreizehnten in dem arabischen Poeten Ahmad Ibn Fadlan, der als Botschafter zu den Völkern des Nordens geschickt worden ist.
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer aus Lummerland treffen auf „Die wilde 13“, wobei die Bande in Wirklichkeit nur aus 12 Mitgliedern besteht.
Das bekannteste Beispiel für das „Spiel“ mit den Zahlen 12 und 13 finden wir in unserem Kulturkreis (natürlich) im Neuen Testament. Jesus beruft 12 Jünger, zusammen mit ihm selbst sind sie also 13. Als Judas wegen seines Verrates und seines Selbstmordes ausfällt, wird er (nach der Himmelfahrt Christi) durch einen 13. Apostel ersetzt, damit die Zahl der 12 Apostel wieder vollständig ist. Die Wahl, einberufen von Petrus, fällt auf Matthias, der auf Leonardos Gemälde vom „Abendmahl“ nicht zu sehen ist, da Judas noch mit am Tisch sitzt und Jesus den Verrat erst ankündigt. Matthias, der 13. berufene Apostel, ist übrigens der Einzige aus der Apostel-Gruppe, der auf unserer Seite der Alpen begraben worden ist, nämlich in Trier. Ob der „wahre“ 13. Apostel nicht eher der nach einer Christuserscheinung zum Apostel gewordene Paulus ist („Paulusbriefe“), mögen wir dem innerkirchlichen Deutungsstreit überlassen.
Deutlich geworden ist aber vielleicht durch die wenigen Zeilen die Ambivalenz der Zahl 13. Die wird bei Eierkartons auch ausgelassen. Wir haben 10er-Packs, manchmal 12er-Packs oder kleine Kartons mit sechs Eiern. Kartons mit 13 Eiern gibt es nicht.
Deshalb heute eine Würdigung der Erlebnisse von 13 Eiern!
Eine schöne Woche noch und natürlich einen schönen Restsonntag!
13 Eier
Es waren einmal 13 Eier
Die wollten zu ner Eierfeier
Sie eierten aus dem Hühnerstall
Da kamen die ersten drei zu Fall
Die Schale barst, sie liefen leer
Winkten den anderen noch hinterher
Die blieben auch bei ROT nicht stehen
Da wars um weitere fünf geschehen
Eine Frau mit Kind im Lastenrad
Fuhr die armen Fünfe platt
Vier fielen dann in nen Gullyschacht
Beim Aufprall hat es KNACK gemacht
Nur eines war übrig noch geblieben
Das hat´s aber auf der Eier-Feier wild getrieben