5
(3)

Unter Rückgriff auf das antik-römische Symbol der Fasces ***haben sich die (historischen) italienischen Radikalen von der Sorte „Mussolini“ Faschisten genannt. Mussolini? War doch der…genau: Typ Hitler mit Paradeuniform, aber dicker und mit mehr Orden und häufig mit ner lustigen Kappe. Der Diktator wurde am 28. April 1945 nebst seiner Geliebten Clara Petacci von Partisanen erschossen, ihre Leichname wurden in Mailand (mit dem Kopf nach unten) aufgehängt und öffentlich ausgestellt. Immerhin mehr Showeffekt als ein Häufchen Asche im Garten der Reichskanzlei, das mal der GRÖFAZ war!

Heutige sogenannte Post-Faschisten sind aber nicht Mitarbeiter der italienischen Brief-und Paketbehörde, die Mussolini treu ergeben sind und ihm nachtrauern, sondern sozusagen faschistische Spätgeborene, jedenfalls wenn man unseren Medien nachfolgt. Nimmt man die Begrifflichkeit ernst, die bei uns (erst) seit einem guten Jahr in Umlauf ist, wird sie auf die „Fratelli d´Italia“ angewendet. Das ist wiederum kein neues italienisches Nudelgericht, sondern der Name der Partei von Frau Meloni, ihres Zeichens seit der letzten Wahl Chefin von ganz Italien. Was hat man diese Frau und ihre Partei nicht als (Post- )Faschisten beschimpft, damit der Begriff Faschismus sich irgendwie abschreckend in den Kleidern italienischer Wählerinnen und Wähler festsetzt. Wobei der Begriff bedeuten soll, dass die Parteigänger einerseits Erben der Faschisten von früher sind, aber andererseits auch in der demokratischen Ordnung angekommen sind. Im Grunde genommen sind sie also Mischwesen, so eine Art politischer Pegasus, ein Pferd mit Flügeln. Oder wie man früher sagte: Kein Mensch, kein Tier – Panzergrenadier! Der Begriff wird analog zum Begriff Rechtspopulismus oder Rechtextremismus verwendet, klingt aber schlimmer. Und hat die Italiener nicht davon abhalten können, die Fratelli zu wählen, so dass sie mit Meloni nun die Staatschefin stellen.

Und unser Scholz, der alte Grinsekater mit ausgeprägter Vorliebe für Erinnerungslücken, trifft sich also mit Frau Meloni, gibt der „Post-Faschistin“ sogar stilvoll die Hand, hat ihr auch zur Wahl gratuliert und ihr keine Blumen vor die Füße geworfen – Post-Faschismus hin oder her. Warum? Da muss doch eine Regelung mit den Flüchtlingen gefunden werden, von denen Italien einige zurücknehmen soll! Das ist eben der Unterschied: in der Kommune ist jede Zusammenarbeit mit der AfD eine Todsünde, aber auf Regierungsebene – da muss man halt paktieren und nehmen, was einem vor die Flinte kommt. Das ist im Staatsinteresse! Selbst wenn es diese (angeblich) verfluchten Post-Faschisten sind! Da muss man halt den Bückling machen!

Wegen des Staatsinteresses hält sich die „Ministerin für feministische Äußerlichkeiten, Frisur und Styling“ auch bei ganz schlimmen Fingern auf – bei den Republikanern. In Texas! Einem Trump -Land! Dabei wollte Baerbock doch die Kobolde nach Mittelerde schicken, hat aber jetzt versucht, den ultra-konservativen Gouverneur Greg Abbott zu feminisieren und einige Barrel Öl oder eine Tankladung Gas für die Heimat zu akquirieren. Gerne auch teures US-LNG, das übers Meer verschifft werden soll. Die Förderung von LNG ist bei uns natürlich verboten – wegen der Natur! Nicht aber das Kaufen in den USA und das anschließende Verschiffen von einem Kontinent zum anderen bis in die Naturregion bei Rügen.

So ist das mit den Aufrechten: Der eine führt sich selbst rektal bei Scheichs für ein wenig Energie als Zäpfchen ein, der andere trifft sich mit (vermeintlichen) Post-Faschistinnen bei Tee und Gebäck, die Dritte macht den Kotau vor Erzkonservativen, um ins Geschäft zu kommen. Multi-flexible Politik muss man das wohl nennen. Moral ist eben keine Handelsware, für Moral kann man nichts kaufen. Wusste schon Brecht: Erst kommt die Energie, dann kommt die Moral (oder so ähnlich!)

So viel kann ich gar nicht essen, wie ich wegen dieser Doppelmoral und Verlogenheit kotzen möchte!

* hollow (Adj.): hohl, leer, dumpf, bedeutungslos

*** „Die Fasces ist ein Bündel aus mehreren hölzernen Ruten, in denen ein Beil steckt. In der Antike war es das Amtssymbol der höchsten Machthaber bei den Etruskern und später im Römischen Reich. Die Fasces wurden diesen von ihren Amtsdienern, den Liktoren, vorangetragen, und werden daher auch Liktorenbündel genannt.“ (Quelle:  Wikipedia )

Wie inspirierend, erhellend, unterhaltend war dieser Beitrag?

Klicke auf die "Daumen Hoch" um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 5 / 5. Anzahl Bewertungen: 3

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Weil du diesen Beitrag inspirierend fandest...

Folge uns in sozialen Netzwerken!

Es tut uns leid, dass der Beitrag dich verärgert hat!

Was stimmt an Inhalt oder Form nicht?

Was sollten wir ergänzen, welche Sicht ist die bessere?

Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
Meine Daten entsprechend der DSGVO speichern
1 Kommentar
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Pet.Teut.

Chapeau ! Wieder ein Lesegenuss – und dabei Realsatire, die schmerzhafte Abgründe nicht ausblendet.

0
0