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In meiner Hood (neudeutsches Wort für Nachbarschaft, Kiez) gibt es zurzeit einen Anstieg der hartgesottenen Trinkerszene, der Obdachlosen, ab und an Jugendliche, die alkoholisch vorglühen, Tänzchen und Bewegungsabläufe einstudieren, um dann groß in ihrer Peer Group (neudeutsches Wort für Gleichaltrige, Familienersatz) aufzutreten.

Die einen pinkeln nach wie vor in Ecken, manche koten, angenehmer sind die, die ihre künstlichen Fingernägel deponieren oder würzigen Duft mit ihren Cannabiszigaretten verbreiten.

Nadeln habe ich bisher nicht gefunden, das Geldinstitut neben mir hat seit zwei Wochen einen Security-Dienst beschäftigt, um unter sich lassende Obdachlose aus dem Geschäftsraum fernzuhalten.

Alles in allem Zeichen einer taumelnden Stadtgesellschaft, die immer schneller auseinanderdriftet.

Heute habe ich zum ersten Mal eine obdachlose Dame aus dem Hausflur hinausbegleitet. Sie schlief dort, ging friedlich, nachdem ich sie weckte.

Ich bin mit Helden wie Robin Hood, Prinz Eisenherz, Jesus, François Villon, Winnetou usw. sozialisiert worden, Vaganten, Außenseiter, Antibürgerliche, auf der Seite der Schwachen etc.

Das ist schon sehr merkwürdig, dass ich dann dennoch einer Schwachen den Weg weise aus meiner kleinen heilen Welt in einem Mehrparteien Mietshaus.

Passt nicht zu meinem Anspruch, mein Leben anständig & gut & gerecht zu führen.

Befeuert aber die fatalistisch-melancholische Stimmung, dass wir alle grandios scheitern und uns bescheiden müssen.

Der Rest….. es gibt nicht gutes, außer man tut es. Leider nicht immer, leider nur ab und an.

 

 

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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Fra.Prez.

Meine Güte! Der morgentliche Redaktion HerrKules short read offenbart mir knallhart, wie weit ich hinter dem moon lebe. War doch der Begriff “Hood” bis soeben für mich mit der gesunkenen “HMS Hood” besetzt und nicht mit Nachbarschaft. Die armen Seemänner der Hood dürften sich im nassen Grab umdrehen. “Peer” ist auch so´n Ding. Gestern Abend bin ich noch in der Gewissheit zu Bett, “Peer” sei der Markenname einer Zigarette für bundesrepublikanische Spiesser mit Stollenwand aus den 70er gewesen. Die Erganzung “Peer 100” als Hinweis auf die Länge machte auch nix besser. Ich rauchte “WINDSOR”, um mein elitäres Selbstbild zu ergänzen. Nun zu den Verdammten, den Pinkelnden, Trinkenden, was weiß ich für arme Seelen, denen B.M. oder H.N. im Hausflur das Frühstück auf die Treppe stellen. Hier strahlt doch bald ein helles, schier göttliches Licht, was die Wunden der Stadt heilen wird. Somit auch die armen Tröpfe, Verwunschenen und Gescheiterten der Hood. Die Wundheilerin vom Emscherbruch weist mit hellem Licht bei der Hand Gottes Geschöpfe und ihre Peers aus den Hoods den Pfad in eine bessere Zukunft. Es dauert nur noch wenige Dekaden.

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Bernd Matzkowski
  • Hood’ ist eine Abkürzung für das englische Wort neighbourhood, was auf Deutsch so viel wie Nachbarschaft oder Viertel heißt.
  • Häufig verwendet wird das Wort neben der Jugendsprache auch in amerikanischem Hip-Hopund Rap.
  • Wenn in einem Songtext aber von der ‘Hood’ gesprochen wird, ist damit nicht etwa ein freundliches Vorstadtviertel gemeint, sondern ein Stadtviertel in einer Großstadt, in dem die Menschen in teilweise schlechten Bedingungen leben.
  • Wird ‘Hood’ in der Jugendsprache verwendet, beschreibt es hingegen meist die Gegend, in der man mit seinen Freunden abhängt und an dem man auch gerne wohnt.
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Fra.Prez.

Wie schon erwähnt: Hood bedeutete für mich etwas anderes

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So.Jo.Tien.

Dazu fällt mir ein, dass der Paritätische sich immer noch nicht wie vereinbart bei mir gemeldet hat, um in einem Interview meine Fragen zum Gelsenkirchener Projekt zur Bekämpfung von Obdachlosigkeit gerade von Frauen zu beantworten. Trotz zweimaligen Nachfragens und zweimaligen Versprechens. Das ist wirklich enttäuschend. Der Paritätische scheint auch nicht mehr verlässlich. Wem kann man noch trauen. In einer Studie gaben 70 % der Befragten an, dass sie kein Vertrauen mehr in Politik und Politiker hätten. Sieht so aus, als müsste man das Misstrauen auf die Dritten (Träger der Wohlfahrtsverbände) erweitern. Ich bin jedenfalls dort angekommen.
Bei der AWO hat bei mir dem Jugendamtskandal 2015 wegen der Beteiligung der AWO, und meinen Recherchen zu deren kriminellen Handeln in den 80iger Jahren das Misstrauen eingesetzt, als ich las, dass ein neuer Geschäftsführer aus Dortmund kommen musste, um das Vertrauen in die örtliche AWO zu heilen – so weit das machbar ist, wenn in einer Einrichtung Millionen an Geldern in private Taschen landeten, die für Bedürftige gedacht sind. Die Realität hat die AWO wieder auf den Boden des üblichen Roten Filzes zurückgeführt. Der Heilsbringer aus Dortmund konnte nur temporär helfen. Nicht heilen.

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