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Nach diesen schwierigen eineinhalb, zwei Jahren für das ganze Land ist es schön, dass wir jetzt mal wieder 82 Millionen Bundestrainer haben und nicht 82 Millionen Virologen.“ (Leon Goretzka, Juni 2021, Pressekonferenz des DFB zum Spiel gegen Portugal)

Wer gestern das Länderspiel der DFB-Auswahl gegen die Ukraine gesehen hat, könnte, zwei Jahre nach Goretzkas Aussage, zu der Auffassung kommen, die Nationalmannschaft habe im Moment überhaupt keinen Trainer, sondern sei einfach ein Haufen unmotivierter und eher zweit- bis drittklassiger Rumpelfußballer. Als ich verspätet die Übertragung einschaltete, führte die Ukraine bereits mit 3:1. Mein erster Gedanke war: Wenn man das 1000. Spiel der Nationalmannschaft in diesen Zeiten gegen die ukrainische Mannschaft durchführt, dann hat man seitens des DFB wohl als Symbol für die Solidarität mit der Ukraine beschlossen, den Ukrainern den Sieg zu schenken – um Putin zu ärgern! Nach 10 Minuten wurde mir klar: die Mannschaft verteilt keine Geschenke, sondern sie kann es einfach nicht besser. Kein Druck nach vorne in Richtung des Strafraums des Gegners, technische Mängel bei der Ballannahme und beim Spiel von Pässen wie sie bei einem F-Jugend-Spiel der Kreisklasse C an der Tagesordnung sind, Bewegungsmuster in Zeitlupe. Kurz: seit dem blamablen Auftritt der Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2021 ist keine positive Entwicklung zu sehen: Nach Jogi-Langeweile-Fußball-Geschiebe zum Weglaufen nun Hansi-Krampf-Fußball-Mühseligkeit zum In-die-Kissen-beißen!
Der Lack des letzten WM-Titels ist ab, Deutschland ist fußballerisch abgehängt, im Sinkflug begriffen. Was nun allerdings wiederum die gegenwärtige gesellschaftliche Situation Deutschlands spiegelt. Deutschland ist auf dem Fußballplatz mittlerweile ebenso ein Land der Symbolik geworden wie in der Gesellschaft und Wirtschaft. Anspruch und Wirklichkeit klaffen auseinander. Das politische Personal ist ebenso zweitklassig wie das fußballerische. Auf dem Platz Symbole, weil man vor dem Länderspiel Arm in Arm mit der ukrainischen Mannschaft die Solidarität ausdrücken möchte. Was gut gemeint sein soll. Aber keinen guten Fußball garantiert oder gar ersetzen kann. Wie auch das aufgeladene Geschwätz der Ministerriege (Ministerinnen mitgedacht) samt den Wortschöpfungsverkrampfungen (Sondervermögen, Doppel-Wumms) gute Politik nicht ersetzen kann.
Fußballnationalmannschaft und Ampel: Passt schon!

*hollow (Adj.): hohl, leer, dumpf, bedeutungslos

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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