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Wenn diese Artikelserie, frei übersetzt, „bedeutungsloses Geschwätz“ heißt, dann kann man das auf die Ausführungen des Verfassers beziehen und auf die nebenseitigen Themen, die hier behandelt werden. Heute geht es aber um das Geschwätz, das uns tagtäglich aus Zeitungen, aus Funk-und Fernsehen und anderen Kommunikationskanälen ins Ohr und ins Gehirn schwappt: eine nicht enden wollende Blubberei, aber eben auch Schräges und Manipulatives. Und dummes Zeug!
Fangen wir doch mit einer Schlagzeile von gestern an: „Kampfjet-Koalition für die Ukraine steht“. Nach der Panzer-Koalition nun also die Kampfjet-Koalition. Mal abgesehen davon, dass das Wort Koalition mittlerweile verschlissen wurde oder, in Bezug auf die „Ampel“, schon fast negativ konnotiert ist, wird hier vordergründig die Festigung eines Bündnisses beschworen. Richtig müsste es aber heißen: Die Waffenspirale im Ukraine-Krieg dreht sich weiter auf eine Verschärfung des Krieges zu. Erinnern wir uns doch bitte, wie schnell ein Tabu nach dem anderen aufgegeben worden ist: nach „ausschließlich“ finanzieller und logistischer Unterstützung der Ukraine über die ersten Munitions- und Waffenlieferungen hin zum Einstieg in die Lieferung „schwerer Waffen“ bis zu Kampfpanzern. Spätestens als regierungsamtlich verkündet wurde, dass Kampfjets keine Option seien, wusste man: Lange wird es nicht mehr dauern, bis sie geliefert werden sollen. Und trotzdem wird immer noch die Phrase aufrechterhalten, wir seien nicht im Krieg! Das ist hohles und zugleich manipulatives Geschwätz! Selbstbetrug und Betrug der Öffentlichkeit, die man offensichtlich für dumm hält! Die Lieferung der Jets soll angeblich mit der Verpflichtung der Ukraine verbunden sein, mit den Flugzeugen nicht in russisches Gebiet einzudringen!
Hollow Talk!

Nächste Schlagzeile! „Einen Klima-Kanzler kann ich schwer erkennen“, so die Bundestags-Vizepräsidentin und Theologiestudium-Abbrecherin Katrin Göring-Eckardt, die aus ihren Theologie-Semestern immerhin den Gewinn gezogen hat, sich stets in einem pastoralen Ton zu äußern und die Zuhörerschaft mit blumigen Formulierungen und einem Singsang in der Vortragsweise in einen leichten Schlaf zu versetzen. Die Vize-Präsidentin ist zudem bekanntlich eine der hellsten Kerzen des gegenwärtigen politischen Bodenpersonals und ausgewiesene Energieexpertin, die uns erst vor kurzem darüber aufgeklärt hat, wie böse deutscher Atomstrom ist, der nach ihrer Aussage „die Netze verstopft“ hat, weswegen sich der grüne Strom (Wind, Sonne) nicht so frei entfalten konnte.
Auch als ausgewiesene Geschichtsexpertin hat sie sich einen Namen gemacht mit der Behauptung: „Und Dresden, das ist vor allem die Frauenkirche. Die ist wieder aufgebaut worden, nachdem die Nazis sie zerstört haben.“ Die Frauenkirche ist zwar zwei Tage nach der Bombardierung Dresdens durch alliierte Bomber (13./14.2. 1945) in sich zusammengebrochen, aber irgendwie stecken in Deutschland doch immer die Nazis dahinter! Und jetzt erkennt sie den Klima-Kanzler also nicht. Allerdings wohl nicht wegen einer ausgeprägten Sehschwäche, sondern eher wegen eines gering ausfallenden geistigen Eigentums. Nach Meinung von KGE ist ein Bundeskanzler wohl ganz persönlich und an erster Stelle für das Klima zuständig. Wahrscheinlich waren es Nazis, die die Formulierung in § 65 GG in den Text reingeschmuggelt haben, in der das Wort Klima-Kanzler nicht vorkommt:
Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung. Innerhalb dieser Richtlinien leitet jeder Bundesminister seinen Geschäftsbereich selbständig und unter eigener Verantwortung. Über Meinungsverschiedenheiten zwischen den Bundesministern entscheidet die Bundesregierung. Der Bundeskanzler leitet ihre Geschäfte nach einer von der Bundesregierung beschlossenen und vom Bundespräsidenten genehmigten Geschäftsordnung.“ Vielleicht ist es nicht zufällig, dass die Vize-Präsidentin gerade jetzt einen Klima-Kanzler so vermisst, wo der grüne Energie- und Klimaminister politischen Dreck am Schuh hat.
Was Frau Göhring-Eckardt aber so sympathisch macht, ist eben nicht nur ihre komplette Halbbildung samt tiefenentspannter Anti-Nazi-Moral, sondern ihre Tierliebe, die sie im November 2017 in die berühmt gewordenen Worte fasste: „Wir wollen, dass in den nächsten vier Jahren jede Biene und jeder Schmetterling und jeder Vogel in diesem Land weiß: Wir werden uns weiter für sie einsetzen!
Hollow Talk!

Drittes Beispiel:
Auf der Kinderseite einer bekannten Regionalzeitung der Funke-Mediengruppe ist die Schlagzeile zu finden „Alle sollen gleiche Chancen haben. Findest du das auch? Dann bist du für mehr Diversität!“ Ob man Kinder nun mit diesem suggestiven (um nicht zu sagen: manipulativen) gedanklich-sprachlichen Dreischritt für mehr „Diversität“ begeistern kann, mag dahingestellt sein. Im Text heißt es zur Erklärung des Begriffs „Diversität“ u.a.: „Wenn in einer Gruppe verschiedene Menschen zusammenarbeiten, bringen alle unterschiedliche Erfahrungen, Ideen und Talente mit. Das ist gut für die ganze Gruppe. Gemeinsam kommt man auf die besten Ideen!
Ja, das kennt man aus diversen Krimis und Gangsterfilmen wie etwa „Ocean´s 11“( 12 und 13) oder „Ronin“. Da sind immer diverse Spezialisten zugange, um ein Problem zu lösen, etwa Geld oder einen geheimnisvollen Alu-Koffer zu beschaffen. Der eine kann gut Autofahren, einer ist ein geschickter Safe-Knacker, der dritte kann gut mit Waffen umgehen und ein vierter ist vielleicht Computer-Spezialist. So sind sie alle unterschiedlich, haben verschiedene Talente, Ideen und Erfahrungen. Und sie erreichen ihr Ziel nur durch eine gute Zusammenarbeit, was gut für jeden Einzelnen und die Gruppe ist. Ich kenne Diversität und Arbeitsteilung unterschiedlicher Talente auch aus meiner Schulzeit – lange ist es her. Da hatten alle beim Fußballspielen ganz unterschiedliche Talente als Stürmer oder Verteidiger (ein Mittelfeld gab es praktisch nicht). Aber einer war immer gesetzt: Der Dicke aus der Klasse kam ins Tor. Und hat fast immer gut gehalten, so dass die Stürmer verzweifelten. Arbeitsteilung und Zusammenarbeit im Team. Einfach prima und erfolgreich für alle! Der 23. Mai, also heute, ist „Tag der Diversität“.
Hollow Talk!

*hollow (Adj.): hohl, leer, dumpf, bedeutungslos

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Fra.Prez.

Bin echt sauer darüber, dass ich selber zu keiner „Opfergruppe“ a´la Aslan gehöre. Meine Diversität beschränkt sich auf einen polnischen Nachnamen. Aber der ist heute gesellschaftlich uninteressant. Wurde ich in meiner Kindheit zu meinem Verdruß noch gelegentlich „Polake“ gerufen, so ist das heute vorbei. Nix mehr mit Wohlfühl-Opfergruppe! Hatte schon darüber nachgedacht mich beim „Bunten Haufen“ der Stadtverwaltung zu bewerben, um Unterschlupf in einer semantischen Opfergruppe zu finden. Aber dort kommuniziert man nicht mehr mit mir. Bin nicht konform genug.

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