4.8
(5)

Endlich soll auch Gelsenkirchen den Weg der Freiheit gehen. Und die Freiheit liegt – zumindest für Frauen – jenseits eines Bikini-Oberteils. Jedenfalls wenn man einer Gelsenkirchener Funktionärin der GRÜNEN Glauben schenken darf. Sie möchte gerne, dass die Ordnung in den städtischen Bädern geändert wird und der freiwillige Verzicht auf Oberteile auch für Frauen gelten darf. Denn Männer dürfen schon lange mit nacktem Oberkörper durch das Bad stolzieren, was manche Gockel auch allzu gerne tun, ob ihr Anblick dem neutralen Betrachter nun Augenschmerzen bereitet oder einen Würgereiz auslöst oder nicht. Dieses Recht soll auch den Frauen zugestanden werden. Na klar! Wenn Männer das Recht haben, ihre ganze schwindelerregende Hässlichkeit dem Badevolk zuzumuten, dann sollten das auch Frauen tun dürfen! Oder?
Was mir nicht klar ist, warum die Freiheit eigentlich nur „oben rum“ gelten soll und nicht ganzkörpermäßig? Was für die obere Hälfte des Körpers gilt, sollte doch auch für die untere Hälfte gelten – Ästhetik hin oder her. Der GRÜNEN Protagonistin geht es (laut WAZ) um die „Entsexualisierung der weiblichen Brust“. Aber wieso beschränkt sie sich auf die (weibliche) Brust und fordert nicht die Entsexualisierung des ganzen Körpers – des weiblichen wie des männlichen?
Die nackte (weibliche) Brust im Schwimmbad als Kampf für Entsexualisierung? Das ist doch ziemlich klein und kleinmütig gedacht. Ich weise nur hin auf die (von der Stadt München offiziell erlaubten) Freiflächen für Nackte im „Englischen Garten“ und an Berliner Seen sowie die zahlreichen Freizeit- und Nackt-Sport-Events: Roskilde Naked Race, World Naked Gardening Day, World Naked Bike Ride, Naked Pumpkin Run (findet zu Halloween in amerikanischen Städten statt), Tiger Streak (London), Nakukymppi (Laufveranstaltung, Finnland). Dass nicht nur die nackte Brust, sondern die Nacktheit des gesamten Körpers schon längst kein Tabu mehr ist, zeigen auch die zurückgehenden Mitgliederzahlen der FKK-Vereine, die das einstige Tabu kultiviert, aber letztlich ihre Bedeutung immer mehr verloren haben. Es gibt doch mittlerweile keinen holländischen und deutschen Nordsee-Badestrand mehr, an dem nicht teilnackt (oben ohne) oder voll-nackt gesonnt und gebadet werden kann. Baden ohne Oberteil: Kalter Kaffee! Aber ist komplette Nacktheit die Antwort auf den faulen Kompromiss der GRÜNEN? Nein, eher nicht!
Umgekehrt wird ein Schuh daraus! Die Badeordnungen der städtischen Bäder müssen reformiert werden! Aber in eine andere Richtung: Verhüllungspflicht für alle – für Männer und Frauen! Der menschliche Körper – ob Männer mit und ohne Penis und Frauen mit oder ohne Vagina und Brüsten oder Fluide aller Richtungen – alle sollten sich verhüllen müssen, um den menschlichen Körper zu entsexualisieren und uns den unästhetischen Anblick des einen oder anderen Exemplars, das die Menschheit hervorgebracht hat, zu ersparen. Der Körper als verhülltes Neutrum, auf dass der Sexualisierung Einhalt geboten werden kann! Das muss unsere Losung und die Lösung sein! Schluss mit Halbherzigkeiten! DENN:
Verhüllung bedeutet auch Offenbarung, wie wir spätestens seit der Verhüllung des Reichstagsgebäudes wissen. Und das sollte auch für Badeanstalten gelten!

*hollow (Adj.): hohl, leer, dumpf, bedeutungslos

Wie inspirierend, erhellend, unterhaltend war dieser Beitrag?

Klicke auf die "Daumen Hoch" um zu bewerten!

Durchschnittliche Bewertung 4.8 / 5. Anzahl Bewertungen: 5

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Weil du diesen Beitrag inspirierend fandest...

Folge uns in sozialen Netzwerken!

Es tut uns leid, dass der Beitrag dich verärgert hat!

Was stimmt an Inhalt oder Form nicht?

Was sollten wir ergänzen, welche Sicht ist die bessere?

Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
Meine Daten entsprechend der DSGVO speichern
10 Kommentare
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Heinz Niski

Hallo Herr Matze, man sollte schon ordentlich recherchieren, bevor man so Forderungen rauskloppt, wie Bewegungsfreiheit für alle Geschlechtsorgane. Laut preußischer Bäderverordnung von 1893, § 6, Absatz sechs, haben die Betreiber öffentlicher Bade- und Vergnügungseinrichtungen, eine Fürsorgepflicht. Diese umfasst ausdrücklich den Schutz vor Hodentorsionen durch Beintreffer anderer Gäste sowie absichtliche oder unabsichtliche Handgreiflichkeiten unterhalb des Bauchnabels. Die Trefferquote von frei hängenden Hoden und Schäften ist wesentlich höher, als wenn sie durch ein Stück Stoff in Körpernähe gebracht worden sind.
Es geht also um Schutz und nicht um Entsexualisierung.

1
0
Cle.Gedön.
Heinz Niski

Das Spannende an der Forderung von Mabel Mara Platz nach der Entsexualisierung sekundärer Geschlechtsmerkmale, ist ihr Begleitfoto im WAZ Artikel. Eine hochattraktive Frau, die sehr geschickt mit dem Bild der dämonischen Ethno-Frau spielt, blutrote Lippen, die auch die schon älter gewordene gemeine WAZ LeserIn in sexuell erregte Trance versetzt, korrespondierend mit bluttriefenden Fingernägeln, vampirhaft männervernichtend, frauenverschlingend, diverseverspeisend, dazu dezent erhitzte Wangen, die alles versprechen, nur keine fromme Helene mit Blässe und tugendbolderei. Einem mit gutem Aussehen gesegneten Menschen, fällt so manches in den Schoß, was den weniger „Schönen“ verwehrt bleibt. Da lässt es sich leicht fordern, dass man die Brüste blank zieht, ohne einen Gedanken darüber zu verlieren, dass z.B. Frauen mit unregelmäßigen Busen, die Schutzfunktion eines Oberteils durchaus schätzen.
Die extrem angestiegene Zahl von Klitoris „Schönheitsoperationen“ sagt mehr über die fantasierten notwendigen Freiheitsgrade durch Freizügigkeit und „Entsexualisierung“, als dieser scheinbar revolutionäre Schritt zur Befreiung der Frau.
Andererseits erkenne ich durchaus an, dass man nicht fordern kann, dass vorpubertäre Mädchen nicht durch ein Kopftuch sexualisiert werden dürfen, während man erwachsenen Frauen Kleidervorschriften im Wasser macht.
Ich weiß aber wie es ausgehen wird: ein Oberteil wird weiter freiwillig getragen werden, die ohne werden so sang- und klanglos wieder verschwinden, wie die Barfußläufer, die auch nur eine Saison bewiesen, dass die Menschheit ohne Schuhe besser fährt.

1
0
Ro.Bien.

Himmel die Berge. Da geht aber der Gaul der Fantasie mit dir durch…Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters.

0
0
Heinz Niski

Wohl wahr. Deshalb meine heutige Schönheit des Tages:

0
0
the-ugly-duchess-g12539f8c3_640.jpg
Ro.Bien.

comment image

0
0
Fra.Prez.

kannst Du mir diskret ihre Mobilnummer zustecken?

0
0
Fra.Prez.

Mein Gedanke gilt einer generellen Vorschrift zum Tragen (für m/w/d/+*) von Burkinis in Gelsener Badeanstalten (…schöner alter Terminus, nicht wahr?). Nicht nur um die weiblichen, vom Deibel und seinen Höllenhunden schlimm sexualisierten, Hängetitten zu schützen. Auch mir würde damit geholfen meine Genitalien zu entsexualisieren. Heute fühle ich mich überall durch die penetranten Blicke von m/w/d/+* auf meine Schlepphoden unterhalb des Bauchspeckrings, besonders gut sichtbar in der „Mark Spitz“ Badehose, voll krass gedemütigt. Ich fordere Freiheit, Gerechtigkeit und Weltfrieden in der Badeanstalt Auch in #401GE

0
0
Heinz Niski

Kompromissvorschlag: du darfst deine 4 Tage benutze Schießer U-Buxe mit Eingriff im Schwimmbad tragen, wenn du ein Armbändchen trägst, das dich als Zwischengeschlechtler mit Hang zum Busengrapschen ausweist, den du aber natürlich nicht auslebst, weil du zwanghaft während des Schwimmens an deine Steuererklärung denkst und somit zur Avantgarde einer weiteren zu befreienden Minderheit gehörst.

0
0
Last edited 11 Monate zuvor by Heinz Niski
Ro.Bien.

Ganzkörper-Burkini für Alle!!! Damit sind sowohl dem Rassismus als auch dem ästhetischen Auge auf die quantitative Gelsen-Kohorte genügend Rechnung getragen!

0
0