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SOUND

Sound ist wichtig, kann sogar zur Marke werden. Etwa beim Eurodance-Musik-Stil der 90er Jahre: synthetische Klänge (Sequenzer, Drumcomputer), 4-to-the-floor-Beat im 4/4-Takt. 120 bis 140 BPM, Basslinie, genügsame Textzeilen, aber mit „tanzbarer“ Hook-Line, die man auch bei geringen Sprachkenntnissen im Englischen gut mitsingen kann. Das nur als kurze Aufzählung von Merkmalen. Beispiele: Rhythm Is A Dancer, I Like To Move It, Feel The Heat Of The Night, Coco Jamboo und ähnlich Eingängiges.
Oder nehmen sie den Sprechsound von Brabbelbär Habeck, dem (angeblich) Frauen besonders erliegen. Dieser Habeck-Sound ist dazu geeignet, uns emotional mitzunehmen, Sprache wie ein Wohlfühlbad – eben viel aufgeschlagener Schaum aus Sprechblasen. Da klingt Banales wichtig und Unsinn bekommt den Hauch des Tiefgründigen.
Und natürlich Becker. Der Boris. Weltbekannt geworden ist der Boris durch die Becker-Faust und den Becker-Hecht auf dem Tennis-Platz, durch seine Frauengeschichten und seinen Sonderurlaub in einem englischen Knast. Und durch den Sound seiner Interviews und öffentlich verkündeten philosophischen Einsichten. Den Sound kann ich hier nicht liefern. Nur die neusten Sentenzen.
Er sei, so hat er laut FAZ /dpa bei einer Pressekonferenz gesagt, jetzt „weiser und intelligenter.“ Und dann: „Ich bin überzeugt, dass ich von meinen Fehlern gelernt habe.“ (Quelle: FAZ, dpa). Da kann man nur sagen: Respekt. Wahrscheinlich hat er im englischen Knast Kurse besucht: einen Meditationskurs bei einem chinesischen Altmeister des Zen-Buddhismus, so dass er nun die Kraft der Weisheit in sich spürt. Dann wohl auch Kurse, in denen durch Kreuzworträtsel, Gehirnjogging-Programme, Sudokus und Methoden, die auf Erkenntnissen der Neuropsychologie beruhen, das biologische Wachstum von Gehirnzellen angeregt werden soll. Leider konnte er an dem Deutschkurs „Grammatik für Anfänger“ nicht mehr teilnehmen, weil ihm ein Teil seiner Haftstrafe erlassen wurde. Sonst wüsste er nämlich, dass man nicht „von seinen Fehlern lernt“, sondern angeblich bestenfalls „durch seine Fehler“. Oder laut Volksmund: Durch Schaden wird man klug!
Das ist aber eine These, die angezweifelt werden kann. Jedenfalls im Zusammenhang mit Boris Becker. Von dem u.a. die Selbstauskunft überliefert ist: „Bei mir gehen Kopf und Füße Hand in Hand.“
Na dann!

*hollow (Adj.): hohl, leer, dumpf, bedeutungslos

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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