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Die kleine Formel ist der Versuch Karl Poppers, den Begriff „Dialektik“ zu fassen und die Nutzanwendung der (dialektischen) Methode zu beschreiben. Ein Problem (P1) führt zu einer vorläufigen Theorie, zu einer Arbeitshypothese (VT). Diese wird einer empirischen Überprüfung unterzogen, Fehler werden beseitigt (FE), was dazu führt, dass eine Annäherung an die Lösung des Problems erfolgt (P2).
Versuchen wir die Anwendung der Formel anhand eines aktuellen Problems. Gesetzt sind als Voraussetzung folgende Annahmen: Es gibt einen Klimawandel, der durch menschliche Aktivitäten hervorgerufen worden ist. Wesentlicher Faktor ist dabei der Ausstoß von CO2, das durch die Verbrennung fossiler Stoffe (Kohle, Öl, Gas) entsteht. (P1). Unser Problem ist beschrieben. Um den Klimawandel einzugrenzen, muss also CO2 reduziert bzw. ganz vermieden werden (VT). Um das zu erreichen, ergreifen wir unterschiedliche Maßnahmen. So etwa das von Minister Robert Habeck angekündigte Verbot des Einbaus von Öl- und Gasheizungen ab 2024 und stattdessen den Einbau (vermeintlich) klimafreundlicher Systeme, favorisiert werden Wärmepumpen.
Nun kommen wir in die Phase der empirischen Überprüfung, was bedeutet, dass wir die Welt des schönen Scheins, der Illusionen und der Wunschvorstellungen verlassen. Empirisch stellt sich das nach Aussage eines Wärmepumpenhändlers so dar: Um jährlich (ab 2024) eine halbe Million alte Heizungen auf Kohle-, Öl- oder Gas-Basis gegen die Wärmepumpensysteme, die Strom zum Betrieb benötigen, auszutauschen, gibt es weder die nötige Anzahl an Aggregaten noch das Fachpersonal, um diese Arbeit zu bewerkstelligen, so der Fachmann, der gerne Wärmepumpen verkauft (WAZ/13.3.23). Zudem hat die Ankündigung des Wirtschaftsministers dazu geführt, dass es momentan ein riesiges Wachstum bei der Nachfrage nach Gas- und Ölheizungen gibt, um diese noch vor dem Verbot 2024 einzubauen. Kurzfristig also wird der Ausstoß von CO2 sogar noch erhöht werden, da alte Systeme nicht in ausreichender Zahl ersetzt werden können, aber neue Heizsysteme auf fossiler Basis kommen, die natürlich dann noch eine lange Laufzeit haben.
Folglich: Unsere Arbeitshypothese hält der Überprüfung in der Wirklichkeit nicht stand, weil die zur Lösung des Problems ergriffenen Maßnahmen kontraproduktiv sind. Wir müssen in die Formel also jetzt das Scheitern von Robert Habecks Wunschvorstellungen einfügen, die nicht praxistauglich sind. Wir ergänzen also die Formel um RoHaWüScheiIPra. ****In der Konsequenz kommen wir somit auch nicht auf P2, sondern P1xxxl. Die Formel lautet jetzt also vollständig und bereits empirisch abgesichert:
P1 → VT → FE → RoHaWüScheiIPra → P1xxxl
Wie schrieb die WAZ heute über Robert Habeck noch? Ach ja: „Der entzauberte Minister“

***Das Schema kennzeichnet den Fortschritt der Wissenschaft: Aufgrund eines Problems P1 (…) erfolgt die Aufstellung einer zunächst rein hypothetischen Vorläufigen Theorie VT. Diese wird (z. B. empirisch) überprüft, unhaltbare Elemente werden in einer Fehlerelimination FE ausgeschieden. Das Resultat ist nicht ein absolutes Wissen, sondern ein elaborierteres Problem P2. FE setzt dabei voraus, dass logische Widersprüche vermieden werden müssen, da ansonsten eine Elimination von Theorieelementen, die im Widerspruch zu den bei der Theorieprüfung angeführten Argumenten stehen, nicht möglich ist. (Quelle: WIKIPEDIA, Dialektik; die Formel stammt von Karl Popper in: Karl Popper: Objektive Erkenntnis, campe 1992 Hamburg, S. 31)
****Robert Habecks Wünsche Scheitern In Der Praxis

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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4 Kommentare
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Ali-Emilia Podstawa

ChatGPT meint dazu:
(Kein Scherz, genau das wurde gerade ausgegeben):

Frage an ChatGPT:
P1 → VT → FE → P2. Ein Problem (P1) führt zu einer vorläufigen Theorie, zu einer Arbeitshypothese (VT). Diese wird einer empirischen Überprüfung unterzogen, Fehler werden beseitigt (FE), was dazu führt, dass eine Annäherung an die Lösung des Problems erfolgt (P2). Versuchen wir die Anwendung der Formel anhand eines aktuellen Problems. Das Problem: Hausbesitzer sollen Wärmepumpen einbauen, um CO2 zu vermeiden, aber es sind weder Wärmepumpen lieferbar noch gibt es genügend Handwerker für den Einbau.

Antwort von ChatGPT:
Okay, lassen Sie uns die Formel auf das gegebene Problem anwenden:
P1: Das Problem besteht darin, dass Hausbesitzer aufgrund von Umweltbedenken Wärmepumpen einbauen sollen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Allerdings sind weder ausreichend viele Wärmepumpen verfügbar, noch gibt es genügend Handwerker, die den Einbau vornehmen können.
VT: Eine vorläufige Theorie zur Lösung dieses Problems könnte sein, dass mehr Hersteller und Handwerker in den Markt einsteigen, um die Nachfrage nach Wärmepumpen zu befriedigen. Eine andere Theorie könnte sein, dass alternative Heizsysteme wie Solarenergie oder Biomasse verwendet werden könnten, um den Energiebedarf der Haushalte zu decken.
FE: Um diese Theorien zu überprüfen, müssen sie empirisch getestet werden. Zum Beispiel könnten Daten darüber gesammelt werden, wie viele Hersteller und Handwerker derzeit auf dem Markt tätig sind und wie viel Kapazität sie haben, um die Nachfrage zu erfüllen. Ebenso könnten die Vorteile und Nachteile alternativer Heizsysteme untersucht werden, um ihre praktische Anwendbarkeit zu bewerten.
P2: Wenn aus diesen Untersuchungen hervorgeht, dass mehr Hersteller und Handwerker benötigt werden, um die Nachfrage nach Wärmepumpen zu befriedigen, könnten Maßnahmen ergriffen werden, um mehr Unternehmen in den Markt zu locken. Wenn alternative Heizsysteme als praktikable Optionen identifiziert werden, könnten Hausbesitzer auf diese Systeme umsteigen, bis Wärmepumpen wieder verfügbar sind. Auf diese Weise könnte eine Annäherung an die Lösung des Problems erfolgen.
Insgesamt könnte die Anwendung der Formel dazu beitragen, das Problem der begrenzten Verfügbarkeit von Wärmepumpen und Handwerkern zu lösen, indem sie systematisch und wissenschaftlich angegangen wird.

Fazit:
ChatGPT scheint seit Monaten bereits im Klimakatastropenschutzministerium in Vollzeit 24/7 eingesetzt zu werden und dort die Reden des diensthabenen Ministers zu verfassen. – Dann wäre auch das geklärt.

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Heinz Niski

Ich habe heute in der FAZ gelesen, dass eigentlich Willy Brandt – Egon Bahr – Gerhardt Schröder für den Untergang der Welt und den Krieg in der Ukraine verantwortlich sind, weil sie billiges russisches Gas in die Etagenheizungen Deutschlands gepumpt haben.

https://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/russland-und-die-spd-gerhard-schroeders-langer-schatten-18743125.html

Die „Wunschvorstellungsformel“ müsste also noch ergänzt werden um eine „nachträglich die Welt Erklär-Formel“ – wahlweise mit einer 360 Grad Wende für VölkerrechtlerInnen und einer 180 Grad Wende für die „Wir wussten es immer schon, konnten es aber nicht sagen, weil Teile unseres Wissens die Bevölkerung verunsichert hätte“ Politiker.

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Di.Niew.

 dazu im Zitat mein absoluter Lieblingscartoon. Im Bild jemand beim Zähneputzen, das Radio läuft. Nachrichten: „Alle bekloppt geworden. Das Wetter….“

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Fra.Prez.

Da bin ich raus und mache Blau (…wie so oft in meiner Karriere auf dem Gauß)

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