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Im Antikriegsfilm Apocalypse Now von Coppola wird mit der „Ästhetik“ des Krieges gespielt, wenn z. B. ein Hubschrauberangriff auf ein vietnamesisches Dorf zu Klängen von Wagners Walkürenritt gezeigt wird. Coppola verarbeitet in der Szene die Luftlandung der Deutschen auf Kreta, die in der Deutschen Wochenschau von 1941 mit dem Walkürenritt vertont wurde.

Der Zuschauer kann sich nur mit Mühe dem Sog der Klänge und Bilder entziehen, die scheinbar die Gewalt verherrlichen. Als der Film in die Kinos kam, war er sehr umstritten, weil nicht jedem gelang, in diesen Spiegel der eigenen Abgründe zu blicken und neben der Sinnlosigkeit und Grausamkeit von Kriegen, neben den politischen und systemischen Selbstläufern, seine archaischen Reflexe und Mordgelüste einzuhegen.

Woke Deutsche haben es etwas einfacher, so beschäftigen sie sich mit dem Schrecken von Silvesterfeuerwerken und philosophieren über unnötigen Feinstaub, erschreckte Alte und Tiere und zeigen stolz ihre Straßen ohne Raketenreste, in denen nur vernünftige Menschen wohnen, die Brot spenden, statt Böller zu werfen.

Auf der anderen Seite akzeptieren dieselben Menschen die Verrohung und Gewaltexzesse einige Hundert Kilometer entfernt in der Ukraine. Natürlich nicht die von den Russen begangenen Kriegsverbrechen. Bei den Ukrainischen schaut man nicht hin, viele glauben sicher sogar an das Märchen, dass die angegriffenen Ukrainer heldenhafte, zivilisierte Engel sind und wollen nichts wissen über die durch und durch militarisierte, korrupte und antidemokratische Gesellschaft.

Francis Ford Coppola setzte sich künstlerisch mit dem Thema Krieg auseinander, das ukrainische Verteidigungsministerium inszeniert die Realität des Krieges, untermalt mit Walzerklängen, als Popcorn Kino mit echtem Blut und zerfetzten Körpern.

Jetzt sollten wir erst einmal einen Stuhlkreis bilden und unser Unbehagen, dass die Realität ganz anders aussieht, als wir einander über Jahrzehnte erzählten, mit wohligen Gefühlen auflösen.

Video des ukrainischen Verteidigungsministeriums, das zeigt, wie russische Soldaten in Schützengräben zerfetzt werden:

 

https://www.facebook.com/usofcom/videos/691750478987297/

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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Mi.Rob.

Knallen ist ja auch schön und vermittelt Kriegsflüchtlingen vielleicht so etwas wie Erinnerungen an die Heimat

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Mi.Rob.

Niemand behauptet, dass Integration eine Einbahnstraße ist.

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