Sie wünsche nicht mehr, dass Bastian Bielendorfer hier auftritt, er sei hier unerwünscht. So verfügte die OB, ganz Ihro kleinabsolutistische Gnaden und Hochwohlgeboren, bei einem öffentlichen Anlass. Man fühlte sich als Gelsenkirchener durch diese Äußerung, die sich durch einen Mangel an Souveränität sondergleichen negativ hervorhebt, zurückversetzt ins Jahr 1961, als Kabarettist Georg Kreisler sich an Gelsenkirchen abarbeitete mit dem Lied „Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen“, das bei der Stadtspitze Empörung auslöste, u.a. wegen der Zeilen: „ Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen! Nicht in Berlin und nicht in New York und nicht in Paris! Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen! In unserem urgemütlichen Grubengasparadies!”
Was einstmals für Empörung bei den Stadtoberen sorgte, wurde im Laufe der Zeit Kult – und wurde nachgepresst (Achtung, Schallplatte!). Man lernte, souverän damit umzugehen und selbstbewusst mit der Kritik zu spielen. Ganz ähnlich wie mit dem zunächst als Schmähbegriff verwendeten „Gelsenkirchener Barock“ – man machte eine Ausstellung zu dieser „Stilrichtung“, präsentierte Möbel und andere Gegenstände einem interessierten Publikum – und punktete! Und denken wir an die Duisburger Nachbarn und Schimanski! Verbieten wollte die Stadt weitere Drehs. Heute sind der einstige „Schmuddelkommissar“ und seine Jacke Kult. Führungen an Schauplätze der „Tatort-Filme“ mit „Schimmi“ werden organisiert!
Und jetzt wieder diese „Beleidigte-Leberwurst-Nummer“ der OB, die recht eigentlich bestätigt, was man doch vermeiden sollte, nämlich den Eindruck zu erwecken, die in vielerlei Hinsicht abgehängte Stadt ließe sich auch noch ihr Selbstbewusstsein nehmen. Nicht nur die Stadt, so nun der Eindruck, sei unterklassig, sondern auch ihr Führungspersonal!
Gewiss, Bielendorfers Kritik war nicht filigran, sondern eher grob, ein Rundumschlag, nicht fein ziseliert. Da wollte jemand mal auf die Pauke hauen, indem er seine Heimatstadt schlecht macht. Das macht Bielendorfer in seinen Bühnenprogrammen schon immer! Das kann man lustig finden oder belanglos, übertrieben oder gehässig. Aber ihn aufzuwerten, indem man das ernst nimmt und angestochen darauf reagiert, führt dazu, ihn zum Schwergewicht aufzuwerten, das er nicht ist.
Und es gibt eine ganz einfache Tatsache: Ob Bielendorfer in Gelsenkirchen erwünscht ist oder nicht, entscheidet sich nicht im Büro der OB, sondern an der Ticket-Kasse!
Die armen Bewohner aus den umliegenden Städten werden demnächst (wieder-) kommen. Weil sie sich die Mieten in Essen, Bochum und Dortmund nicht mehr leisten können. Herne erlebt das gerade schon und freut sich – GE schläft auch hier weiter, statt die Gunst der Stunde zu nutzen, für sich zu werben – und weniger Buden an windige Vermittler aus Südosteuropa zu vermieten.
Ich bin OB Welge nie persönlich begegnet, schätze sie aber nach einigen persönlichen Mail-Wechseln (nicht verfasst durch ihren PR Stab) als schlagfertigen und humorvollen Menschen. Ich hoffe, dass sie nur einen temporären Überlastungs-Blackout hatte und dass sie sehr schnell und souverän die Stadt und sich selbst aus diesem Desaster befreit. Eine miefig-piefigere borniertere Haltung ohne Selbstbewusstsein in Sachen “Bielendorfer” kann man kaum an den Tag legen. Für das Image der Stadt ist das eine Katastrophe.
ZEITDOKUMENT
Am 7.4.1978 schrieb Werner Conrad, damals Chef der lokalen WAZ, folgenden Beitrag zum Thema IMAGE der Stadt:
Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen”
Immer die Probleme mit dem Stadt-Image – oder: Wie man durch humorlose Überreaktionen ein negatives Bild noch mehr verfestigt
(-weco-). Gelsenkirchen hat schon seit längerem Probleme mit seinem Ansehen in der Welt — oder mit dem Image, wie man heute gern sagte Da wird der Kampf gegen Klischees und Vorurteile oft zum Krampf — meist mit dem genau nicht beabsichtigten EI-fekt, da8 sich das negative Bild nur noch mehr verfesllgt. So ging zum Beispiel die Stadtspitze 1961 auf die Barrikaden, als das Chanson „Gelsenkirchener Duett” herauskam. Da fand Gelsenkirchen endlich einmal Platz in einem Lied, das nichts mit Fußball zu tun hatte (dann wird Gelsenkirchen sowieso „Schalke” buchstabiert) — aber wie! Der Wiener Autor, Kabarettist und Alleinunterhalter Georg Kreisler hatte die Stadt aufs Korn genommen, um an ihrem Beispiel auch ähnliche Städte im Ruhrgebiet zu beschreiben — natürlich kabarettistisch überspitzt, natürlich auch etwas boshaft und natürlich auch die Finger in offene Klischee Wunden legend.
Als dann Topsy Küppers und Georg Kreisler am 24, Oktober 1961 (1958 war das Lied schon einmal gesendet worden — damals allerdings, so Kreisler, im 9. Programm um zwei Uhr morgens) über den Norddeutschen Rundfunk „Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen” sangen, war für Gelsenkirchen der Spaß vorbei — von Humor gar nicht zu reden, getreu der Chanson-Zeile .Wer hat den norddeutschen Ernst verbunden mit Schweizer Humor?” Die Stadt protestierte lautstark und empört — beim Intendanten des NDR, in der Presse und wo immer man das Wehklagen über die böse Verunglimpfung hören wollte, Oberstadtdirektor Hülsmann beschwerte sich beim NDR-Intendanten Dr. Walter Hilpert. Nach den humorlosen Reaktionen A la Provinz auf das „Gelsenkirchener Duett” sah sich Dr. Hilpert schließlich genötigt, in einem Schreiben an den Oberstadtdirektor bierernst erklären zu müssen: lch möchte Ihnen hiermit ausdrücklich versichern, daß es dem Norddeutschen Rundfunk und besonders dem verantwortlichen Hauptabteilungsleiter Unterhaltung ferngelegen hat, die Bürger Ihrer Stadt zu diskreditieren!
Überall Verschwörer gegen das Gelsenkirchener Image witternd, hatte man 1961 gar geargwöhnt, das Chanson sei aus persönlichen Ressentiments entstanden, weil Topsy Küppers einige Jahre zuvor in Unfrieden von den hiesigen Bühnen geschieden sei- Nachträglicher Trost Für alle Protestler: Georg Kreisler bekannte später, daß er mit dem GE-Song zum ersten Mal einen schlechten Ruf in der Bundesrepublik bekam.
Zum Glück hat die Stadt alles gut überstanden »obwohl das Lied sogar auf Kreislers Langspielplatten erschienen ist. Geblieben sind die Image-Probleme. Sie aber geht man heute natürlich ganz anders an — jung, modern, engagiert; denn
„Gelsenkirchen bietet mehr als schöne Sprüche”. Und wehe, wenn mal einer — auch nur innerhalb der Stadtmauern — Kritik laut werden läßt: den soll doch gleich der Oberbürgermeister holen!
Ganz mieser Beitrag. Der ist nicht gegendert und somit völlig wertlos.
Gibt es eine seriöse Quelle für diese (merkwürdige!) Aussage?
https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/ob-welge-bielendorfer-nicht-in-gelsenkirchen-erwuenscht-id236496241.html
Ja, die WAZ kannte ich schon, aber mit “seriös” meinte ich eine Quelle, die z.B. vor Ort war.
Basti B. (oder Beauftragte) hatten ja irgendwie angedeutet, dass es auch auf den Tonfall etc. und nicht nur auf den mitgeschriebenen Text ankommt. Vielleicht gilt sowas ja auch für OBinnen…
Nur weil eine Quelle vor Ort war, ist sie noch lange nicht seriös. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass das Triumvirat Welge – Bielendorfer – Haxenkox die gesammelte versammelte WAZ Intelligenzija hinter die Fichte geführt hat und einen neuen PR Coup durch Antiwerbung gelandet hat.
Abwarten, welche Dementis so kommen werden.
Falls die durch die Hornbach Werbung der geklauten Buchstaben inspiriert waren…. oh jehhhhh…
Übertrag aus Facebook zu dem Thema:
Redaktion HerrKules H.N.
Ich bin entsetzt darüber, dass Oberbürgermeisterin Karin Welge ein Auftrittsverbot für Bastian Bielendorfer – Lehrerkind in Gelsenkirchen fordert.
Christian Hack
Vergibt sie auch Audienzien in ihrem Palast? Und lässt schlechte Gaukler vierteilen? Dann darf sie so was evtl auch fordern.
Martin Kaysh
Ernsthaft? Habt ihr mal ne Quelle dazu?
Redaktion HerrKules H.N.
Martin Kaysh Ich schäme mich, das zu verlinken, aber bitte schön: https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/ob-welge-bielendorfer-nicht-in-gelsenkirchen-erwuenscht-id236496241.html
Franz Przechowski
Redaktion HerrKules Noch ein Grund mehr sich für die Heimatstadt zu schämen
Andreas Gilles
Das ist schon ziemlich schwach für eine OB. Es hätte Stil gehabt, wenn sie Herrn Bastian Bielendorfer – Lehrerkind zu einem Austausch eingeladen hätte.
Som Jo Tien
Andreas Gilles, wenn das stimmen sollte, was ich noch nicht glaubrn kann, waere sie aufdem Niveau von F.B. angekommen. Der sagte einst: Wem es hier nicht passt, …
Andreas Gilles
Som Jo Tien die Aussage scheint tatsächlich so gefallen zu sein. Denn der ein oder andere Zeitzeuge betont, dass diese Aussage den Hang zur Ironie hatte, als sie fiel. Frau OB sollte dazu selbst mal Stellung nehmen.
Redaktion HerrKules H.N.
Andreas Gilles wenn sie das ironisch meinte, hätte sie den WAZ Journalisten heftig überfordert. Was dann auch kein guter Leumund für die Stadt wäre. Ich hoffe, dass sie es ironisch gemeint hat, ansonsten werden wir bundesweit zum Gespött.
Michael Liedtke
Redaktion HerrKules Die WAZ scheint schon mit ihren eigenen Überschriften überfordert 🙂
“Persona non grata” haben die dazu erfunden und “Bielendorfer nicht in Gelsenkirchen erwünscht” ist auch eine klitzekleine Erweiterung des eigentlichen Zitats.
Noch mal meine Frage:
Gab es gestern einen Augen-/Ohrenzeugen zu den Aussagen im Museum? Wir haben ja von Bastian B. gelernt, dass es auch auf den Tonfall ankommt…
Redaktion HerrKules H.N.
Michael Liedtke Nur weil eine Quelle vor Ort war, ist sie noch lange nicht seriös. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass das Triumvirat Welge – Bielendorfer – Haxenkox die gesammelte versammelte WAZ Intelligenzija hinter die Fichte geführt hat und einen neuen PR Coup durch Antiwerbung gelandet hat.
Abwarten, welche Dementis so kommen werden.
Falls die durch die Hornbach Werbung der geklauten Buchstaben inspiriert waren…. oh jehhhhh…
Michael Liedtke
Klar, eine Quelle vor Ort ist nicht unbedingt seriös. Ich persönlich würde die allerdings als glaubwürdiger einschätzen als die WAZ, die im Text mehrfach unsachlich Stimmung macht, z.B. “einen Auftritt konnte die OB nicht verhindern”, also ob das von ihr gesagt/gewollt sei.
Redaktion HerrKules H.N.
der Flurfunk sagt, dass Herr Hasenkox nicht mit Frau Welge über Bielendorfer gesprochen hat und dass die WAZ möglicherweise eine Ente produziert hat. Nun heißt es abwarten….
Michael Liedtke
Gute Idee, warten wir ab, ob noch was kommt, die WAZ finde ich in letzter Zeit ohnehin etwas merkwürdig. Dabei hatte ich mir von Sinan Sat schon etwas versprochen, aber mehr als eine leichte Verbesserung sehe ich nicht…
Som Jo Tien
wie z.B. Welge-Basta: Basti-Bann!?
Michael Liedtke
Bist Du nicht ganz up to date?
Franz Przechowski
Das Verhaltensmuster, den Überbringer einer schlechten Nachricht stellvertretend für deren Ursache zur Verantwortung zu ziehen, konnte in der Geschichte häufig beobachtet werden. Beispiele hierfür finden sich auch in jahrhundertealten Mythen und Erzählungen, die bis in die Zeit der alten Griechen zurückreichen. Offenbar hat man als Gelsenkirchener Bürger Oberbügermeisterin Welges Hang zu längst vergessenen Verhaltensmustern unterschätzt. Ich frage mich ernsthaft, von welchem verblendenden Teufel sie geritten wurde.
Rowo Bienert
Franz Przechowski Ich frage mich, ob die gnä Frau mittlerweile wenigstens ihren ersten Wohnsitz hier angemeldet hat, damit sie sich überhaupt glaubhaft für IHRE Stadt so ins Zeug legen kann. Wieso fragt da nicht mal jemand nach? Das macht die Sache doch richtig interessant.
Michael Liedtke
Rowo Bienert hat sie nicht ihren (ersten) Wohnsitz in Gelsenkirchen?
Jetzt im Ernst, das liest man (nur?) auf Facebook immer wieder, ohne konkret seriöse Quellen dazu.
Rowo Bienert
Michael Liedtke Das fragte ich ja.
Michael Liedtke
Rowo Bienert Ach so. Ich hatte Dich aufgrund der Formulierung so verstanden, als ob Du voraussetzt, dass sie das nicht hat.
Rowo Bienert
Michael Liedtke Nee. Das Gerücht steht seit Jahren, dass sie weiter in Xanten ihr Domizil hat, wie auch immer angemeldet.
Michael Liedtke
Vielleicht sollte man Gerüchte nicht ständig aufwärmen, wenn an selbst keine Fakten hat…
Clemens Gedönsrath
besser das beschmutzte Nest kärchern!
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=5871548942878686&set=p.5871548942878686&type=3
Markus W. Poschmann
Das selbe krude Politikverständnis wie in Berlin.
Martin Kaysh
Mann Mann Mann Bastian. Da werde ich ja fast noch zum Fan von dir. Das ist so billig errungener Fame, Hajo Schumacher, dieser schäbige Münsteraner, lacht sich im Hintergrund kaputt.

Birgit Lucht
Sollte sich diese Aussage behaupten , wäre ich total entsetzt! Es gibt immer konträre Ansichten, die man tolerieren oder zur Kenntnis nehmen muss.
Es gibt aber auch durchaus die Möglichkeit ein Gespräch oder den Austausch zu suchen, insbesondere dann wenn man sich sehr angegriffen fühlt!
Auch verbietet es sich in gewissen Positionen spontan und emotional zu reagieren!
Daher wäre die Position einer OP, nie der richtige Job für mich!😳
Veronika Liebe
Niveau unterste Schublade!
Franz Przechowski
Meine Schlußfolgerung zu Prof. Hasenkox Erklärung = Ich singe dessen Lied, der mich bezahlt. Besonders als Kunstschaffender.
Bastian Bielendorfer – Lehrerkind ·
Ohne Worte 😂😂😂
Christian Hack
Bastian Bielendorfer – Lehrerkind wer disst bleibt draußen
Franz Przechowski
Bastian Bielendorfer – Lehrerkind Frau Welge scheint den Verstand zu verlieren
Franz Przechowski
Christian Hack Vor Bielendorfs Auftritt in der winterlichen Heilig-Kreuz-Kirche lässt Welge zur Strafe die Heizung ausschalten
Thomas Bernau
Bastian Bielendorfer – Lehrerkind #401….Wir sind das Letzte
Christian Hack
Franz Przechowski meine Oma sagte immer: mach dir warme Gedanken!
Franz Przechowski
Christian Hack jau, mache ich
Thomas Bernau
Christian Hack und hat extra wenig Parkplätze vorausschauend geplant !
Christian Hack
Franz Przechowski ansonsten gibts alle Tips hier (funktionieren angeblich auch in NRW):
https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/cleverlaend/
Dirk Niewöhner
Bastian Bielendorfer – Lehrerkind wer so böses Zeuch sacht, kommt in Keller.
In der Beschreibung binnich dabei. Die Ursachen sehe ich anders.
Redaktion HerrKules H.N.
Freudig erregt warte ich auf die Reaktionen der städtisch gepamperten Künstler. Werden sie sich solidarisch mit dem “Nestbeschmutzer” geben, oder doch lieber dem Ruf der nächsten Aufträge folgen?
Franz Przechowski
Redaktion HerrKules Au ja, was sagen die Insane Cowboys dazu?
Redaktion HerrKules H.N.
Franz Przechowski haben bestimmt ganz schlimme Kopfschmerzen. Können Krankheitsbedingt gerade keine Stellung nehmen.
Thorsten Siltmann
Wenn Frau Welge irgendwann noch die Bücherverbrennung wieder einführt, werden diese ” Künstler” die ersten sein, die mit Streichhölzer angerannt kommen…
Franz Przechowski
Schulmann! Wo bleibt Schulmann?
Nun löst sich ja alles in Wohlgefallen auf und übrig bleibt eine von der WAZ produzierte Zeitungsente, oder? https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/bielendorfer-nicht-erwuenscht-ob-karin-welge-erklaert-sich-id236506721.html
Nein, keine Zeitungsente!Welge bestreitet nicht die Äußerungen, sondern erklärt sie jetzt zum Scherz! Wozu anzumerken ist: Ein Scherz, der die Erklärung benötigt, als Scherz verstanden werden zu wollen, ist als Scherz wohl wenig gehaltvoll und eher unlustig und ungeeignet. Wir müssen uns deshalb keine Sorgen machen, dass Frau Welge ihren Posten verlässt, um als Dozentin für “Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung” an die Deutsche Witze-Akademie zu wechseln. In Zukunft werden wir Frau Welge nach Äußerungen vielmehr zunächst also vorsichtshalber fragen müssen: War das jetzt ein Scherz?
Hat sich die Wohnsitzfrage der OB zwischenzeitlich geklärt?
Ich meine mich zu erinnern, sie ginge jeden Morgen zu Fuß durch den Stadtgarten zur Arbeit (laut eines Interviews der WAZ, vermutlich zu Beginn ihrer OB-Tätgkeit).
…wohnt neben Hermandung auf der Zeppelinallee
Sehr guter Kommentar!
Ungeklärt ist immer noch, ob der WAZ Redakteur Ironie nicht erkennt, oder ob Frau Welge im Nachgang “Ironie” behauptet. Ich tendiere dazu, dass der Redakteur die Ironie gerne übersehen wollte. Aus diesem Dilemma können nur auf der Veranstaltung Anwesende helfen. Man hört, dass die WAZ Herrn Hasenkox eine Aussage zuschreibt, die er so nicht gemacht hat. Das wirft weitere Fragen auf. Z.B., ob die WAZ eine Geschäftsbeziehung zwischen Emschertainment und Bielendorfer ohne Not zerrüttet hat. Was weiter auffällt, ist die fehlende Positionierung der Künstlerkollegen und der “Kunstbeauftragten” der Parteien. Zuletzt – besonders bezeichnend für den Zustand der Stadt sind die vielen zustimmenden Postings in verschiedenen sozialen Netzen, die klar eine Zensur und ein Auftrittsverbot fordern und Hass ausbreiten über den Überbringer der schlechten Nachricht. Diese Menschen sind einer der Gründe, warum die Stadt nicht auf die Beine kommt und sich immer wieder selbst verzwergt.
“Nur Idioten sagen, was sie denken. Der Zeitgeist spricht ironisch. Jedes Wort mit Augenzwinkern, jeder Satz sarkastisch überbetont. Wir wollen auf nichts hinaus oder auf alles.
Aber was ist Ironie? Nur ein Stilmittel der Coolness für saturierte Intellektuelle? Oder Lebens- und Überlebensmittel? Gibt die Ironie uns einen Ausweg aus unserer Epoche, in der es zu viele Stimmen gibt, um noch ernsthaft der einen Wahrheit anzuhängen? Oder ist es nur bequem, sich ironisch aus der Affäre zu ziehen?” (dasneue.berlin, 7.4.2018)
Die (kleine) Affäre ist da, die Aussagen bleiben an Frau Welge kleben, auch überörtlich wird sie als diejenige gelten, die nicht souverän mit Kritik umzugehen weiß. Eine OB, die ihre Rolle nicht ausfüllt. Insofern ist es fast egal, ob die Aussagen wirklich ironisch gemeint waren oder ob der Redakteur der Waz die Ironie nicht erkannt hat.
Beide Varianten sind nicht egal, bei der WAZ Variante muss man an der Qualifikation der Lokalredaktion zweifeln, bei der Welge Variante schimmert durch die behauptete Ironie die Ideologie der Macht, der Gutsherrenart, der Anbiederei an “Volkes Stimme” durch.
Früher war alles einfacher (Ironie) – SPD Holger Börner konnte den Grünen noch Dachlatten Prügel androhen, ohne dass es Folgen für seine Karriere gehabt hätte.
Aber letztlich behaupten wir durch diese bräsige “Affaire” souverän Platz #401 – nun auch deshalb, weil wir nicht einmal einen vernünftigen Skandal mit Sex & Bestechung hinbekommen.
Nun ist das Ding nicht mehr einzufangen.
https://www.ruhrbarone.de/gelsenkirchener-ob-belegt-comedian-bielendorfer-mit-auftrittsverbot/213169/
Chronistenpflicht:
Sebastian Bielendorfer in einem 1Live Podcast über seine Sicht auf das für ihn geforderte Auftrittsverbot von OB Welge und ob es ironisch gemeint sein könnte oder nicht.
https://www1.wdr.de/mediathek/audio/1live/bratwurst-und-baklava/audio–oberbuergermeisterdingers-100.html
Meeensch Digger, mach mal cool….