Die geheimen Tagebücher der K.W. (7)

Liebes Tagebuch!

Da war ich doch kürzlich bei einer Jubiläumsfeier eines „Bürger-Schützen-Vereins“. Toll, was die Leute so auf die Beine stellen! Aber ich hatte dann doch ein Problem: Natürlich habe ich von Bürger:innen und Schütz:innen geschrieben in meinem post dazu. Aber wie ist es mit dem „Bürgerschaftlichen Engagement“? Hätte ich da nicht auch Bürger:innenschaftliches Engagement schreiben sollen? Und Erler:innen?
Und hätte ich bei meiner kleinen Ansprache nicht sagen sollen, dass es heute eben Bürger:innen-Schütz:innen-Verein heißen müsste. Und statt Schützenball doch Schütz:innenball? Korrekt sein, das ist auch nicht immer einfach. Auch sprachlich nicht! Und was Sprache angeht, da ist mir noch eine Peinlichkeit passiert: Ich habe doch glatt anstelle von Gesang im post Gesank geschrieben. Und so ein pensionierter Oberlehrer hat das gemerkt und schriftlich bemängelt. Jetzt habe ich gleich nicht nur den Gesank, sondern auch andere Programmteile weggestrichen, damit es nicht so auffällt.
Die Zörgiebel hat mich auch wieder genervt: Hat mir am Telefon was von ihrem top-modernen Day-To-Night-Dressingteil der Marke Orchard Moon vorgeschwärmt. Das sind so Luxus-Pyjamas, die man auch auf der Straße tragen kann und die alltagstauglich sind – also direkt damit aus dem Bett auf die Hochstraße – und kleidungsmäßig was her machen. Wenn sie meint! Vielleicht kann sie die Kerle von ihrer Knüppelgarde damit beeindrucken und dann direkt von der Party ins Bett und danach ins Büro gehen! Mein Ding ist das nicht! Ich kann nur sagen: Auf die Zörgiebel trifft voll zu, dass wir in einer Social-Media-Welt leben und dass deshalb die Inszenierung des eigenen Lebens immer wichtiger wird. Noch schlimmer ist nur noch diese Auerhahn von der SMG: Wenn die was vermarktet, dann sich selbst!
Ich muss für die kommenden Wochen mal an die Überarbeitung meiner Zeitkonten gehen, ich sehe schon einen Verabredungsmarathon auf mich zukommen. Das meiste davon ist wenig mit quality-time verbunden!
Deshalb bin ich so froh, dass es dich gibt, mein liebes Tagebuch!
Jede Minute mit dir ist voll erfüllter quality-time!
Für heute aber erst einmal:
Schlaf gut, liebes Tagebuch!
Auf bald!

Hat Ihnen der Beitrag gefallen? Dann bewerten Sie ihn – oder schreiben Sie einen Kommentar!

Weitere Texte des Autoren:

ELEVATOR´S GOING UP! (7)

Heute mit viel Weihnachten, wenig Lametta und ohne Kohle Endlich sagt ´mal jemand den Christen…

Lesen Sie weiter:

Zweizeiler der Woche: Wenn nichts ist, wie es sein soll!

Wir rechnen wie selbstverständlich damit, dass immer alles so ist, wie es sein soll. Etwa…

Lesen Sie weiter:

GESAGT UND GEMEINT (11)

Hinweis der Redaktion: Da uns der offizielle Antwortbrief von Ministerin Faeser an Frau OB Welge…

Lesen Sie weiter:

1 comment

Gustav Jung says:

Liebes Tagebuch alias/aka/ wer auch immer.

Ich möchte entschieden widersprechen, dass der/die/das? Auerhahn sich nur selber vermarktet! Nur wer sich selbst liebt und dies auch dokumentiert, kann der geschundenen Stadt Identität, Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein geben. Jedes Selfie von Bergmann Darstellern mit Ruß im Gesicht oder Grinsekatzengesichtern in Nubuk Stiefeln, ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer kompromisslosen neuen Identität der Stadt als Kreativlab, als Innovation City, Event-Hot-Spot.

Das ist gut so!

Danke dafür!

0
0

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Das könnte Sie auch interessieren:

Lernen mit HerrKules

HEUTE: Von Stan zu Loretta oder Der Hahn, der ein Recht darauf hat, Eier zu…

Lesen Sie mehr:

Sigi geht. Und was bleibt?

Nun hat Sigi also fertig. Oder anders: die Radautüte Nahles hat ihn fertig gemacht, hat…

Lesen Sie mehr:

Tote Hose statt Rock ´n Roll oder Ein Wahlkampf findet nicht statt

Enttäuscht, schwer enttäuscht bin ich von der Kandidatin der SPD und dem Kandidaten  der CDU,…

Lesen Sie mehr:

Burkaverbot? Nicht in meiner Küche!

Burkaverbot? Nicht in meiner Küche!

Lesen Sie mehr: