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Ik heb er nu echt schoon genoeg van.

So sagen wir Niederländer, wenn uns etwas auf die Nerven geht. Meine deutschen Freunde übersetzen das wohl mit „Ich habe die Schnauze voll davon“.

Wovon ich die Schnauze voll habe? Von diesem Geschlechtergerechtigkeitsfimmel, den ihr in Deutschland kultiviert. Vielleicht nicht überall. Aber in Gelsenkirchen mit seinem schönen Theater. Da musste ich jetzt in einem online-Artikel lesen, dass eure Grünen (bei uns vergleichbar mit GROEN LINKS) fordern, „ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis im Stadtbild herzustellen“. **

Was soll das sein? Wie wird das kontrolliert? Wer stellt fest, wann das Geschlechterverhältnis ausgewogen ist? Ich wusste erst wirklich nicht, was das soll. Doch eine andere Forderung hat das klar gemacht.

Es geht um Straßennamen: mehr Straßennamen sollen nach Frauen benannt werden. Ihr habt eine Bismarckstraße. Dann soll es jetzt wohl auch eine Johanna-von-Puttkammer-Straße geben, benannt nach Bismarcks Ehefrau.

Einfach Lösung!

Aber wie ist das bei Adenauer? Die erste Ehefrau verstarb (Emma Weyer), nehmt ihr dann den Namen der zweiten Ehefrau (Auguste Zinsser)?

Oder sollen jetzt Männerstraßen einfach in die entsprechenden Frauennamenstraßen umbenannt werden (statt Kennedy also Jacqueline Lee Bouvier)?

Da’s zware kloten! (übersetze ich lieber nicht!).

Was soll das mit den Frauennamen? Ausgerechnet auf Straßenschildern! Ist euch nicht klar in Gelsenkirchen bei den Grünen, dass ihr damit heteronormative soziale Kontexte perpetuiert und die Vorstellung von bipolaren Geschlechtsidentitäten an die nachfolgenden Generationen weitergebt.

Lesbische, schwule, queere Menschen und ihre Namen sind bei euren Grünen auf Straßenschildern also unerwünscht?

Und deshalb rekonstruiert ihr eine bipolare Ausrichtung, die ihr an die folgenden Generationen weitergebt?

Da fällt mir nichts mehr ein außer:  Krijg het lazarus!

Thijs

** Grüne fordern mehr weibliche Straßennamen in Gelsenkirchen

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/gruene-fordern-mehr-weibliche-strassennamen-in-gelsenkirchen-id232574185.html

*Der Autor studierte an der Uni Duisburg/Essen und in Leiden, lebt und arbeitet in der Nähe von Amsterdam, ist Mitglied der Travestiegruppe „Met onbekende bestemming“ und regelmäßig Gast im MiR ,

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Fra.Prez.

Mit den Bündnis 90/Die Grünen Gelsenkirchen verbinde ich mehr und mehr den Eindruck von Unausgegorenheit

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Ro.Bie.

Ach was. Die sind jung und brauchen das Geld. Und fangen in der Provinz damit an.

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