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Parteitag auf den Spuren von Dr. Hannibal Lecter

Die letzten Wochen waren für die GRÜNEN nicht arm an Peinlichkeiten. Ständige Korrekturen des Lebenslaufs der auf der heutigen Krönungsmesse zur Kanzlerkandidatin ausgerufenen A. Baerbock! Niederlage bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt! Und politische Abstürze in der Wählergunst, nicht nur bei den Meinungsumfragen für die Partei, sondern besonders auch bei den Umfragewerten  für A. Baerbock. An diese letzten Wochen knüpft der (digitale) Parteitag der GRÜNEN nahtlos an.
Er steht unter dem Motto: Bereit, weil ihr es seid. Das Motto prangt prominent auf der Bühne und auf der digitalen Parteitagsseite. Woran aber erinnert dieses Motto?
Natürlich an den gleichermaßen abscheulichen wie genialen Serienmörder Dr. Hannibal Lecter, die Figur aus den Thrillern von Thomas Harris (Roter Drache, Das Schweigen der Lämmer, Hannibal, Hannibal Rising). Harris lässt in „Das Schweigen der Lämmer“ den inhaftierten Lecter, der aus seiner improvisierten Zelle in ein anderes Gefängnis überführt werden soll, zum Polizeioffizier Pembry sagen „Ready when you are“, kurz bevor Lecter Pembry und seinen Kollegen Boyle massakriert und teilweise kannibalisiert (in der Verfilmung eindrücklich in Szene gesetzt)!
Ready when you are: Bereit, wenn Sie es sind. Diesen Killer- und Menschenfresser-Satz anverwandeln sich die GRÜNEN. Einerseits durch das abgeschmackte ewige Duzen (vom Sie zum du, hier im Plural zum ihr), andererseits durch die Verschiebung der Konjunktionen vom  „wenn“ bei Harris zum  „weil“.
Das auf den ersten Blick vielleicht „locker“ oder „modern“ im Sinne aktueller Werbestrategien (elliptische Verkürzung des Hauptsatzes vom „Wir sind bereit“ zum „bereit“) klingende Motto des Parteitags erweist sich also bei genauerem Hinsehen als sprachliche Kannibalisierung eines Weltbestsellers, bei dem man sich dreist bedient, um „hip“ zu wirken –  jedenfalls für die eigene Zielgruppe!
Zu vermuten ist allerdings, dass die meisten Delegierten und die allermeisten (jungen) Parteimitglieder und auch Wähler überhaupt nicht wissen, wen und was ihre Parteiführung da zu Werbezwecken herbeizitiert und politisch missbraucht. Und besser ist das für ihr Seelenheil allemal! Denn Lecter genießt nicht nur Fleisch überhaupt, sondern gerne auch mal ein leckeres Stück vom Menschen.
Oder den ganzen Menschen:
„Übrigens, Signor Pazzi, ich habe Ihnen ein Geständnis zu machen: Ich denke ernsthaft darüber nach, Ihre Frau zu verspeisen.“
(aus. T. Harris, Hannibal, Hamburg 1999, S.220)

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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