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Ein Thema erhitzt seit Tagen die Gelsenkirchener Gemüter.

Nein, ich meine jetzt nicht das Thema „Erotikhotel auf Schalke“. Da machen sich Politiker Sorgen um den guten Ruf der Stadt, aber für viele Bürger ist das nur Anlass für Hohn und Spott unter dem Motto: zweitklassiges Hotel passt zum demnächst zweitklassigen Verein.

Nein, der wirkliche Aufreger ist der grüne Antrag, in Gelsenkirchen den Ruf des Muezzins  zuzulassen – zumindest zum Freitagsgebet. Begründet wird diese Forderung damit, der Ruf könne dabei helfen, aus der Corona-Einsamkeit zu entkommen, weil er Gemeinschaft stiftet.

Die Hauptbegründung  für den Vorstoß der Grünen ist aber eine andere, nämlich der Verweis auf die im Grundgesetz garantierte Religionsfreiheit.

Der Verweis auf das Grundgesetz (Religionsfreiheit) taugt als Begründung für die Zulassung des Muezzin-Rufs allerdings kaum. Die Religionsfreiheit – gleich welcher Religion – findet ihre Grenzen im rechtlich Unzulässigen, z.B. im Verbot der Vielehe, der traditionellen Form des Schächtens, der Ungleichbehandlung der Frauen, der Genitalverstümmelung bei Mädchen usw. Oder sollen derartige Praktiken, wie sie im Islam durchaus vorkommen und mit Bezug auf den Koran von islamischen Geistlichen und „Gelehrten“ legitimiert werden,  unter das Grundrecht der Religionsfreiheit  fallen (siehe etwa den Beitrag der NZZ über Beschneidungen in Somalia) ?

Religionsfreiheit garantiert das Recht, meinen Glauben zu leben, der aber zunächst einmal eine innere, private Angelegenheit ist und auch Freiheit von Religion (!) einschließt.

Wie der grundgesetzlich garantierten Meinungsfreiheit  zu Recht (!) Grenzen gesetzt sind (etwa Leugnung des Holocaust als Straftat, was die Grünen doch sicher akzeptieren), so eben auch der Religionsfreiheit. Das Grundgesetz-Argument erweist sich als zu pauschal.

Hinzu kommt: Die Religionsfreiheit korrespondiert im nach-aufklärerischen Europa zugleich mit der Religionskritik, mit einer textkritischen und historisierenden Religionswissenschaft, und mit einer – in den einzelnen Ländern allerdings unterschiedlich stark ausgeprägten – Trennung von Kirche und Staat. Hier allerdings bleibt festzustellen, dass etwa die DITIB-Gemeinden sehr eng mit der staatlichen Religions-Behörde der Türkei  verbunden sind und unter deren Kontrolle stehen, sie also nicht nur religiös, sondern auch politisch wirken, sozusagen als „religiöse Außenstellen“ , die Einfluss nehmen im Sinne der Erdogan-Regierung.

Zuletzt aber ein Blick auf den Muezzin-Ruf selbst. Oft kommt das Argument, die Glocken der Kirchen würden ja auch läuten. Richtig! Nun ist dieses Läuten in unserem Land (wie überhaupt im christlich geprägten Europa) eine über Jahrhunderte gewachsene Tradition des Rufs zum Gottesdienst. Die Funktion der „Zeitansage“ müssen die Kirchenglocken allerdings nicht mehr erfüllen.

Entscheidend ist aber ein Unterschied zwischen dem Läuten der Glocken und dem Ruf des Muezzins. Dieser ist eben nicht nur ein Ruf zum Gebet oder ein Zeitsignal, sondern er ist Ausdruck eines Allmachtanspruchs! Und der wird mit seinem Text transportiert. Er lautet:

Allah ist groß. Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Allah. Ich bezeuge, dass Mohammed Allahs Gesandter ist. Eilt zum Gebet. Eilt zur Seligkeit (Heil/Erfolg). Das Gebet ist besser als Schlaf. Allah ist groß (größer als alles und mit nichts vergleichbar). Es gibt keine Gottheit außer Allah.

Dahinter steht die Auffassung von der Umma (der Gemeinschaft der Rechtgläubigen), der die Ungläubigen (Kafir/Kuffar) gegenüberstehen. Der Ruf ist somit ein Ruf der Spaltung der Gesellschaft in Rechtgläubige und Ungläubige, nicht aber der Ruf einer Gemeinschaft von Menschen, deren Glauben völlig nebensächlich ist. Wenn die GRÜNEN, wie im ersten Abschnitt angeführt, meinen, in Pandemie-Zeiten könne der Ruf des Muezzins Gemeinschaft stiften, eine Art emotionale Stütze sein, dann übersehen sie geflissentlich den Anspruch, den der Islam mit diesem Ruf erhebt. Und zugleich übersehen sie, dass Gemeinschaft entsteht, wenn alles Trennende, etwa religiöse Lehren, beiseitegeschoben wird zugunsten einer menschlichen Nähe, die nicht nach Glauben, Religion und anderen Dogmen fragt, sondern auf den Menschen als Menschen setzt. Dabei hilft der Ruf des Muezzins NICHT – er propagiert ein RICHTIG und FALSCH, indem er zwischen Gläubigen und Ungläubigen trennt.

 

 

siehe auch den Beitrag „Sein Maß ist voll..“

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Fra.Prez.

Ist der Ruf GEs erst ruiniert, fordert er/sie/es* sich allen Blödsinn ganz ungeniert.
(*deshalb, weil ich mir nie sicher bin ein Wesen übergangen zu haben)

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Heinz Niski

es lenkt vom Thema ab, aber der Hinweis muss möglich sein – du hast die Monaden vergessen. Warum die nicht zu den Dutzenden oder Hunderten Wesen zugezählt werden in der Geschlechterbiologie, ist mir rätselhaft. Für mich waren die Monaden immer schon das spannendste, was die Biophilosophie zu bieten hatte. Irgendwie die Vorläufer der heutigen Genderdebatte, nur eben holistisch und nicht hormon dediziert. Soll ich das schlichter ausdrücken?

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Fra.Prez.

ja bitte, bin in GE aufgewachsen und nicht im antiken Hellas

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We.Fond.

Sehr guter Kommentar…🤔

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Ro.Bie.

Das Schlimmere an der Sache, speziell in GE ist ja: Das ist eine Steilvorlage für die AFD, die mit zwei Sitzen im Integrationsrat auf so einen Antrag nur gewartet haben. Wenn man da irgendwas Positives drin erkennen möchte: Es werden wohl die Fetzen fliegen – allerdings vermutlich mit Argumenten, die am Thema vorbeigehen.

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Heinz Niski

Das Gute an solchen von den Grünen initiierten Debatten ist, dass man sich um Grundsatzfragen herum mogeln kann. Statt Laizismus und Säkularisierung, Verfestigung von Religion im öffentlichen Leben. Keusche Kopftücher auf Mädchen- und Frauenhaar wird als emanzipatorischer Akt verkauft, Gebetsräume in Schulen und Universitäten als Nonplusultra der gesellschaftlichen Gerechtigkeit etc. Wohliges Wohlgefühl ist plötzlich Inhalt der Politik, nicht das Ringen um eine bessere Gesellschaft ohne Einfluss des Klerus.

Statt sich zu bemühen, gesellschaftliche Institutionen vom Einfluss von Religionsvertretern zu befreien, erweitern die Grünen den Kreis mit Hinweis auf „Gerechtigkeit“ auch noch.

Darauf erst einmal einen Premium Wodka der Marke KALISKAYA, die bei einigen Wirrköpfen die Fata Morgana hervor ruft, dass mit dem Schriftzug eine Religion und ein Gott verhöhnt wird, weshalb sie vom REWE in Hüllen die Einstellung des Verkaufs dieses Getränkes forderten.

Auch die fühlten sich Unwohl…. Grüne: bitte übernehmen!

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Fra.Prez.

You make my day

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Ro.Bie.

Ich krieg gleich wieder schlechte Laune. Erinnert mich an 2015, als ich erstmals bei einem Mulitkulti-Frauenfrühstück eines großen Wohlfahrstverbandes zu Besuch war. Ziel: Frauen kommen ins Gespräch mit hiesigen Geschlechtsgenossinen, lernen deutsch, tauschen Kulturen aus. Fakt: Keine sprach deutsch, alle waren fröhlich unter sich. Und: Etwas abseits saßen an einem eigenen Tisch ein paar türkische Männer, die von den Frauen bewirtet wurden…Natürlich subventioniert das Ganze. Heute ist bestimmt alles besser.

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Ro.Bie.

Und noch einer: Etwa selber Zeitraum: Neuer Imam, im Gebetstraum der ehemaligen Kneipe am Ring. Frage an ihn: „Sprechen sie neben türkisch und englisch auch deutsch?“ Antwort: „Ich muss zugeben, dass habe ich bis heute nicht gebraucht.“
Wie also findet Integration heute mit den neuen Flüchtlingen, hauptsächlich muslimischer Länder in der Stadt statt? Und was passiert mit ihren Frauen – werden sie darüber aufgeklärt, dass

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So.Jo.Ti.

„- sachliche Einwände gibt es eher wenige.“
Die eigentliche Debatte ist aber eine andere. Natürlich ist ein Muezzinruf kein Kampfgesang des politischen Islam und die Lärmbelästigung wird von jedem Klüngelskerl oder Eiermann locker übertroffen.„, schreibt ein GRÜNER auf FB, der den Antrag mit seiner Meinung lang und breit unterstützt.
Nach dem hier Gesagten frage ich mich nun ernsthaft, ob nicht möglicherweise zu einem echten Vergleich besser der BO-FROST-Mann hätte herangezogen werden müssen.
Denn Bofrost verkauft ja auch eine Ideologie: „In diesem Jahr beschäftigen wir uns beim digitalen bofrost*Expertendialog deshalb gemeinsam mit unseren Experten und Ihnen, unseren Gästen, mit dem Thema Medien und Wissenschaft. Wir gehen der Frage nach: Was genau bedeutet diese Diskrepanz aus Orientierung und Unsicherheit für Meinungsbildner wie Wissenschaftler und Institutionen und für unsere Medienlandschaft?
Müssen wir umdenken, um wirksam zu kommunizieren?
Machen Sie es sich mit einem bofrost*Snack gemütlich und klicken sich am Freitag“ ein. Moderator: Ranga Yogeshwar
Wäre das nicht eine bessere Alternative? Muezzinruf aus dem Internet mit einem bofrost*Snack nach türkischer Art für das Stück Heimatgefühl, das es in diesen Tagen braucht. Immer freitagmittags.
https://www.bofrost.de/expertendialog.html

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Heinz Niski

ausgereifte Gebetsapps mit genauen Zeitangaben je nach Längengrad gibt es genügend. Ich glaube die können auch rufen. Das kann also nicht die Frage sein. Nein, man will den öffentlichen Raum besetzen. Vielleicht erst mal nicht so, wie die Eiferer vor der Moschee in der Münchener Straße, (nun geschlossen) welche die Straße und den Bürgersteig blockierten, es geht aber darum Schritt für Schritt die säkulare Ausrichtung der Gesellschaft zurückzudrängen.

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So.Jo.Ti.

das heißt, sie wollen schon auch etwas verkaufen außer dem Heimatgefühl in Corona-Zeiten!? Praktisch schon so wie Bofrost. Aber anders!
Mehr mit der anit-kapitalistischen Tendenz wie es der Wirtschaftsredakteur der NZZ im Jan. 2018 in einem Pamphlet für die Uni Luzern zum Christentum schrieb.
Jetzt verstehe ich langsam: Deswegen verstehen sich Kirche und Islam wohl auch so gut. Weil beide gegen den Kapitalismus arbeiten. Und bofrost-Männer als feindliche Ideologie des Kapitalismus ansehen, die doch mit ihrer „schöpferischen Zerstörungskraft“ viel Gutes zu tun nur dämonisch vorgaukeln.
Dr. Gerhard Schwarz
Weder gottgleich noch dämonisch: Argumente für die Vereinbarkeit des Kapitalismus mit dem Christentum
„In unzähligen offiziellen und semi-offiziellen kirchlichen Dokumenten der christlichen Kirchen, in den Fachbeiträgen von Theologen in spezialisierten Publikationen, in Texten von Pastoren, Pfarrern und Priestern in Publikumszeitungen und -zeitschriften, vor allem aber in Predigten und Fürbitten wird eines immer wieder deutlich: der Kapitalismus, und zwar in fast all seinen vielen Spielarten, stellt für viele Menschen, die in den christlichen Kirchen engagiert sind, Amtspersonen ebenso wie gewöhnliche Mitglieder, Experten ebenso wie Laien, ein Feindbild dar. Kirchliche Äußerungen zur Wirtschaft neigen immer wieder und viel zu oft zu Stereotypen und Zerrbildern. Dabei handelt es sich nicht um eine nur schwache, kaum wahrnehmbare Tendenz, sondern um eine dominante Strömung. Kirchenvertreter, die sich fast ohne Wenn und Aber hinter die freie Marktwirtschaft und die offene Gesellschaft stellen, sind eine Minderheit. Der Regelfall sind Männer und Frauen der Kirchen, die die moderne Wirtschaft einseitig als Wurzel von Problemen sehen, die am Kapitalismus im 89besten Fall nur leiden, im schlechtesten Fall aber kein gutes Haar lassen. Die historisch beispiellosen Leistungen eben dieses vorwärtsstrebenden Kapitalismus, dieser Suche nach Neuem, dieser schöpferischen Zerstörung, dieses aus dem Wettbewerb geborenen Strebens nach mehr für das Wohl der Menschen werden dagegen geringgeschätzt oder sogar ganz übersehen.“

https://www.unilu.ch/fileadmin/universitaet/unileitung/dokumente/universitaetsreden/Unireden_30.pdf

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Heinz Niski

dann machen die Grünen Systemüberwindung durch ihre Islam Affinität? Cool. Das ist ein sehr unerwarteter move.

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Cris.Leus.

WOW

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Heinz Niski

Da sollte man doch glatt noch mal Umberto Eccos im Namen der Rose lesen, bevor man laut lacht. Und sich in Demut daran erinnern, dass auch das Christentum Furcht vor der subversiven Kraft des Humors, der Ironie hatte…. hat nur einiger Jahrhunderte gebraucht, bis das überwunden wurde…. keine Ahnung wie lange die Moslems für eine Emanzipation brauchen werden, in Gelsenkirchen wird diese Geistes-Revolte sicher nicht ihren Ursprung haben.

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Ja.Ph.Sch.

das islaminstitut als “seriöse” Quelle hier anzuführen finde ich mind. Problematisch. Die ev. Allianz ist nicht unbedingt für weltanschauliche Neutralität bekannt sondern eher für knallharten Evangelikalismus ala Trump.

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Ro.Bie.

Meine Güte…lauter Experten…😉.

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Ja.Ph.Sch.

Naja mit einem AdHominem zu antworten anstatt die eigenen Quellen und deren Motivation zu hinterfragen find ich aber auch schwierig, oder Bernd?

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Heinz Niski

@Ja.Ph.Sch. völlig korrekt! Ich habe gehört, dass die AfD gegen Mädchenbeschneidung ist. Ich hoffe, dass die Grünen ihre Position zu dem Thema nun überdenken.

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Ja.Ph.Sch.

Vorausgesetzt ihre Info stimmt, dann ist die AfD wohl nicht aus reinem Humanismus gegen die Beschneidung von Mädchen sondern um zu verdeutlichen, dass diese Praktik vorallem von zurückgebliebenen, islamistischen Buschmännern durchgeführt wird. Dass die Beschneidung auch unter christlichen Stämmen in „Sub-Sahara“ Afrika durchgeführt wird, wird hier leider geflissentlich übersehen. Ich vermute, dass die Grüne Position sich auf universelle Menschenrechte bezieht und mit diesen hat die AfD dann wohl doch so ihre Schwierigkeiten. 🙃

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Heinz Niski

was nun? Soll ich über Rabulisten schimpfen? Selbstüberhöhungen betrauern? Den Hang der Grünen zum Kulturrelativismus beklagen? Nachfragen, wie sich der mit universellen Menschenrechten verträgt? Immerhin durchbrechen Sie die Omerta ihres Kreisverbandes… das ist schon ungewöhnlich und bemerkenswert. 😎

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Ja.Ph.Sch.

Hä?

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Heinz Niski

worauf genau bezieht sich das „hä“?

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Cle.Gedö.

schimpf über Rabulisten, dat is nie verkehrt

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Heinz Niski

aber sind es nicht gerade die Zungendrescher, die unser Leben so bunt machen? Wie langweilig wäre es ohne Hysteriker (allerlei Geschlechts) wie öde wäre eine Welt ohne die Münchhausens oder Felix Krulls… ach… wie sollte ich die beschimpfen?

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Cle.Gedö.

das sagst du nur, weil wir selber einer sind… aber es gipst ja auch die Unkonstruktivisten

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Heinz Niski

@Cle.Gedö. dann erklär mal deinen Dadaismus nächsten Freitag vom Minarett – nimm aber einen Gleitschirm mit (so… jetzt muss ich aus Gründen wieder seriös werden)

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So.Jo.Ti.

Laut Ratsinformationssystem wurde dem Antrag im Integrationsrat zugestimmt, so dass es jetzt so weitergeht: „Für den Fall einer politischen Mehrheitsbildung innerhalb des Integrationsrates wird vorgeschlagen, einen Empfehlungsbeschluss für die entsprechende Antragstellung im Rat der Stadt Gelsenkirchen und die federführende Vorberatung im Ausschuss für Bildung zu fassen.“ TOP 2.2

https://ratsinfo.gelsenkirchen.de/ratsinfo/gelsenkirchen/Meeting.html;jsessionid=0DFFA5A50517674151220A0443BFC61B?year=2021&month=0&mid=9712#current

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Heinz Niski

Das akustische Band der „Solidarität“ muss aber dann sehr laut sein, damit es alle MoslemInnen heilend-therapierend in der Stadt erreicht. Da scheinen diejenigen im Vorteil zu sein, die ein Minarett in Hörweite haben. Nachdem ich nun den kompletten Antragstext gelesen habe, bin ich schnell zum Lachen in den Keller gegangen (man weiß heutzutage ja nie..) diese Nummer hat Potenzial für die „Heute Show“ – für gutes Kabarett reicht es leider nicht. https://ratsinfo.gelsenkirchen.de/ratsinfo/gelsenkirchen/18312/MjAtMjUuMzk2/14/n/120429.doc

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So.Jo.Ti.

Interessant an dem Antrag ist, dass er nicht die Integration der Abrahamsreligionen in Krisenzeiten als Rahmen setzt, wie das in Dortmund postuliert wird:
„Der Dialogkreis der Abrahamsreligionen, in dem die katholische Stadtkirche und der evangelische Kirchenkreis, der Rat der muslimischen Gemeinden Dortmund und die Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten, ruft dazu auf, dass die Gläubigen aller Abrahamsreligionen, also Christen, Muslime und Juden, sich gemeinsam an der Aktion „Licht der Hoffnung“ beteiligen mit Gebeten zur gleichen Zeit täglich um 19:30 Uhr.
Bereits seit dem 19. März läuten täglich um 19:30 Uhr die Glocken der Dortmunder Kirchen. Sie rufen die Christen dazu auf, für einige Minuten eine Kerze ins Fenster als „Licht der Hoffnung“ zu stellen und ein Gebet angesichts der Pandemie zu sprechen. Die Dortmunder Kirchen nehmen damit teil an einer überregionalen Aktion der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK).“ Quelle: stadt dortmund corona 02.04.20
Vermeintlich liegt den GE-GRÜNEN der kapitalismuskritische Ansatz näher als ein Zusammenstehen mit der Gemeinde der Gläubigen: „Coronakrise ein „Zeichen Gottes“. Die „konsumorientierte, umweltverschmutzende Weise zu leben darf so nicht weitergehen“, sagte Prof. Karimi im Dlf.“. Karimi ist Professor für islamische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Bei Münster könnte es klingeln, wenn man noch einmal in die Vorlage schaut: „Einholen der Expertise von renommierten Fachleuten vom Zentrum für Islamische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität“. Prof. Karimi ist der stv. Leiter und derzeit der mediale Kopf des Instituts.
https://www.uni-muenster.de/ZIT/

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So.Jo.Ti.

https://de.qantara.de/inhalt/interview-mit-dem-islamwissenschaftler-und-rechtsprofessor-mathias-rohe-muezzin-ruf-in-corona

„Schaut man sich die muslimischen Reaktionen im Internet auf den ersten Gebetsruf vom Minarett in der Duisburger Zentralmoschee an, dann triumphieren dort zahlreiche Menschen, dass sich nun der Islam in Deutschland verbreite?
Rohe: Für manche Leute ist das bestimmt eine Machtdemonstration. Sie leiten aus der Religionsfreiheit ab, dass sie jetzt mit der Erlaubnis zum Gebetsruf „gewonnen“ haben. Aus meiner Sicht liegen sie allerdings völlig falsch. Der Rechtsstaat ist stärker, als sie vielleicht denken. Er ist stark genug, um auch einer Minderheit ihre Rechte einzuräumen.
Das ist leider in vielen islamisch geprägten Staaten im Umgang mit anderen Religionen nicht der Fall. Aus meiner Sicht ist es gerade ein Zeichen der Stärke des Rechtsstaates, auch Minderheiten wie den Muslimen ihre Rechte zu gewähren – auch wenn es parallel dazu eine intensive gesellschaftliche Diskussion über den lautsprecherverstärkten Gebetsruf braucht.“

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So.Jo.Ti.
Ro.Bie.

gute Idee! Schick denen das 😉!
Aber fasse dich kurz!

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So.Jo.Ti.

Ausblick: Treten die Grünen in GE als nächstes für die Geltung der Scharia ein mit der Begründung: „Die religiösen Vorschriften der Scharia genießen den Schutz des Grundgesetzes nach Artikel 4.“ ? Oder ist das schon längst geschehen?

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Ro.Bie.

Ohgottograus😱! Kann das mal jemand übersetzen??? – also was der Muezzin da schallert???

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Heinz Niski

ich lerne also, dass der Gebetsruf nicht zwingend notwendig ist, wenn er in Gemeinden umgesetzt wird, sehen viele Moslems das als Sieg über die Ungläubigen. Der Rechtsstaat solle das alles aushalten können müssen. Nun bin zwar nicht der Rechtsstaat, aber auch nicht bereit, den neutralen öffentlichen Raum durch Signale, Botschaften von fragwürdigen Ideologen dominieren zu lassen. Es ist schon schwer genug, die schreienden Konsumbotschaften zu ertragen. Zur Frage der Scharia: ich vermute, dass die Grünen zunächst das Blasphemiegesetz verschärfen und auf konsequente Anwendung dringen werden. Vielleicht kann man da auch noch Vorschriften über Gendersprache einpflegen. Weil alles schon gut ist: bald wird alles noch besser!

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Ro.Bie.

Ich hab von diesem ganzen Zeug ja keinen Schimmer, aber soweit ich weiss, gibts ja eine Heerschar an muslimischen Gebetshäuser in GE verschiedenster Glaubensrichtungen und NAtionalitäten. sollen die jetzt alle -oder was? die werden doch sonst diskrimiert – entweder alle – oder keiner! Fangt mit Mili Görüs an, dann weiter mit der Annour Moscheee…rüber zur….!

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Ro.Bie.

Was bleibt? Aufstand der Ungläubigen und Humanisten – mir reichts! Fangen wir damit an, dass der Staat aufhört, die (nicht mehr meine) Kirchensteuern einzutreiben!

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Heinz Niski

Ich fürchte, dass der Zug abgefahren ist. In Deutschland gab es nie den ernsthaften Willen, Religion und Staat tatsächlich zu trennen. Die Vernetzungen von Politik, Gewerkschaft, Kirche, auch über Tendenzbetriebe (Krankenhäuser, Kindergärten, Schulen, Pflegeheime, betreute Einrichtungen etc.) ist einfach zu groß. Dass sich da nun auch Erdogans und Saudi Arabiens Vertreter reinzwängen, ist logische Schlussfolgerung.

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Heinz Niski

70 Jahre nach Gründung der BRD lässt sich der Staat immer noch von der Kirche an der Nase herum führen, schafft es einfach nicht, Missbrauchsvorfälle zu klären, zu verhindern, geschweige denn zu heilen oder zu bestrafen.
Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, wo hinter vorgehaltener Hand Witzchen über merkwürdige Kaplane gemacht wurden…. demnächst wird es ganz anders zur Sache gehen. Neues Spiel, neues Glück…
Die Wegbereiter wurden ja schon recht gut persifliert, vielleicht lesen die Grünen mal ihre Beschreibung selber nach? https://de.wikipedia.org/wiki/Unterwerfung_(Roman)

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Ro.Bie.

Dazu gibts wieder einen hässlichen Artikel. Also, wenn die so weitermachen, schaffen die sich zumindestens hier selber ab:

https://www.tagesspiegel.de/berlin/gutachten-zur-katholischen-kirche-mindestens-120-opfer-sexuellen-missbrauchs-in-berlin/26865908.html

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Clint

Jedenfalls habe ich mir schon einmal einen zukunftsfähigen Namen für „Gelsenkirchen“ überlegt.

Was haltet ihr von „Emscherlabad“ ?

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pfeifen bläser

alle mal genau hinsehen. außer einem grünling, der zu allem und jedem heute diese und morgen jene überzeugung hat, blamiert sich keiner der funktionsträger mit fanposts für erdowahn sendetürme. die kacke dampft in der partei. gut so.

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