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Eine verbale Grätsche von BE.EM

Da hat er ´mal wieder so richtig einen rausgehauen, der Uhu aus dem „Schloss Schöne Aussicht“, der Bundesobersalbaderer, der unversiegbare Quell von  1-Euro- Politpoesie. Er stilisiert sich zum Leuchtfeuer, zum leuchtenden Pfad – und entpuppt sich doch als Irrlicht!

Diesmal geht es ihm um die vielen Corona-Toten, denen wir unsere Trauer widmen sollen. Durch ein Lichtfenster (#lichtfenster), und das bedeutet: Wir sollen eine Kerze ins Fenster stellen, um der Corona-Toten zu gedenken. Steinmeier gegenüber ntv.de:  „Wir zeigen unser Mitgefühl mit denen, die einsam sterben und denen, die um sie trauern. Wir trauern mit ihnen und wollen zeigen, wir stehen zusammen – gerade in diesen dunklen Zeiten. Dafür steht das Licht, das uns den Weg in hellere Tage weist.“ (Quelle: siehe unten). „Steinmeier selbst wird eine Kerze in das Fenster über dem Eingangsportal von Schloss Bellevue stellen – für jeden sichtbar im dunklen Berliner Winter. “(Quelle: ntv.de)

Ist das nicht wunderbar, diese Lichtmetaphorik – wunderbar ausgelutscht nämlich. Das Helle und das Dunkle – die Trauer über die Gegenwart und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft? Und wie lange soll die Aktion laufen? ntv. sagt es uns unter Berufung auf Steinmeier:  „Für so einen traurigen Anlass gibt es keine Blaupause, auf die das Protokoll zurückgreifen kann. Auch ein genaues Datum steht noch nicht fest. Nach Ostern soll es sein, wenn die Tage wieder heller sind und die dunkelste Zeit überstanden ist.“ (Quelle: https://www.n-tv.de/politik/Steinmeier-startet-Aktion-lichtfenster-article22309142.html)

Nur nebenbei: Was die „dunkelste Zeit“ in Deutschland angeht. Waren das nicht eher die Jahre 1933-1945? Und trotz der vielen Corona-Toten nicht die Gegenwart?

Aber was die Gegenwart und das Helle angeht:

Nach Ostern also! Ob das ein Zufall ist? Kaum haben die Christen in aller Welt das Fest der Auferstehung Jesu gefeiert, kaum ist der Frühling erwacht (und die Corona-Zahlen sind – wahrscheinlich – gesunken), können wir die Trauer einstellen! Das Helle hat über das Dunkle gesiegt!

Das Lichtlein, das Steinmeier in sein Fenster stellt, ist  nichts anderes als eine Nebelkerze. Diese Nebelkerze soll vom eklatanten Versagen in der Corona-Krise ablenken – vom Versagen Merkels, Spahns, ihrer Haus- und Hofvirologen, der Ministerpräsidenten, der Kommissionspräsidentin von de Leyen und all der anderen Verantwortlichen, die nun für nichts verantwortlich sein sollen und wollen.

Es ist doch kein Zufall, das Steinmeier just in jener Zeit mit seiner Idee hausieren geht und uns mit seiner von Gefühlsduselei geschwängerten Rhetorik belästigt, in der tagtäglich immer noch die Alten- und Pflegeeinrichtungen die Orte sind, in denen hunderte Bewohnerinnen und Bewohner sterben und die sich als „Hot-Spots“ erweisen. In einer Zeit, in der immer noch die Alten zugleich die Ungeschütztesten sind – so wie schon zu Beginn der Corona-Zeit. Und in einer Zeit, in der sich die Impfstoffbeschaffung, mit einem propagandistischen Feuerwerk seit Wochen als Erlösungsstrategie angekündigt, als das größte Beschaffungs-Desaster der gesamten Corona-Politik erweist.

Von den Toten, die Steinmeier nun mit einem Lichtlein betrauern will, sind viele wegen des Missmanagements dieser (Un-)Verantwortlichen gestorben, die ihrer Verantwortung schon seit Monaten nicht gerecht werden. Die ein ganzen Volk einsperren und Existenzen vernichten, die die Volkswirtschaft zerstören und körperliche und seelische Folgeschäden in Kauf nehmen und Bildungskarrieren zerstören, aber nicht in der Lage sind, die Orte zu sichern, an denen die Corona-Zahlen explodieren.

Davon spricht der Uhu nicht, wenn er uns sagt, dass es wieder hell werden wird. Wobei er sicher auch daran denkt, dass ab Mitte März, wenn es draußen tagsüber tatsächlich schon heller ist, eine Reihe von Landtagswahlen ansteht und im September, wenn es immer noch hell ist, auch die Bundestagswahl. Also lieber jetzt ein Lichtlein entzünden, damit nicht noch dem einen oder anderen ein Lichtlein aufgeht!

Aber der Bundesuhu ist nicht nur ein Nebelkerzenwerfer, sondern auch ein praktisch veranlagter Mensch, der seinem Volk, das Kerzen ins Fenster stellen soll, auch noch einen wichtigen (nein, doch eher banalen) Rat mit auf den Weg gibt, was die Sicherheit bei der Lichtfenster-Aktion angeht:

Hinweis: Bitte lassen Sie offenes Feuer nicht unbeaufsichtigt. Auch elektrisch beleuchtete #lichtfenster bringen Licht in die Dunkelheit.

 

 

 

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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Heinz Niski

Gibt es schon Erkenntnisse, wie viel Feinstaub dadurch emittiert wird bzw. wie viel Atomstrom aus den Nachbarländern zugekauft werden muss?

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Clint

Für die in den Corona-Schutzbestimmungen festgeschriebenen Einschränken der Bewegungsfreiheit für die Menschen und den somit erzielten „Klimaschutz“ haben die Verantwortlichen wohlmöglich Verschmutzungszertifikate erhalten, die diese Licht-Symbolik auch aus ökologischen Gesichtspunkten gerechtfertigen.

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Fra.Prez.

Herzlichen Dank für die Reaktivierung dieser ebenso altmodischen, wie aussdrucksstarken Vokabel „Salbader“.

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