Dass der Horster Petzi, ich hörte den Namen im Gespräch, in Kassel einen Großonkel – oder Urgroßonkel, bei Halbgöttern sind Verwandtschaftsverhältnisse nicht immer ganz übersichtlich – hat, ist allgemein bekannt.
Bei einem Ausflug nach Schleswig-Holstein erfuhr ich etwas von der Existenz eines weiteren deutschstämmigen Herkules.
In Schloss Gottorf, das liegt dicht bei der Stadt Schleswig, ließ ab 1637 Herzog Friedrich III. einen großen Terrassengarten anlegen. Er wurde Neuwerk genannt und war der erste derartige Park nördlich der Alpen.
Neuwerk verfiel nach etwa hundert Jahren, als das Herzogtum mit dem Schloss an Dänemark kam und wurde erst vor einiger Zeit im Rahmen einer Landesgartenschau rekonstruiert. Die Attraktion von Neuwerk war ein riesiger Globus, der außen die damals bekannte Welt zeigte und in dessen Inneres mehrere Personen sich versammeln und in einen gemalten Sternenhimmel blicken konnten.
Das ist jetzt modern rekonstruiert worden. Doch der Blickpunkt des Parks ist eine Herkules-Figur. Der Neuwerker Herkules steht in einem Teich, einem „Spiegelweiher“, so kann man ihn und Teile des Parks doppelt sehen.
Die aktuelle Figur ist auch eine Rekonstruktion. Vom steinernen Original wurden 1994 Teile im Teich gefunden; sie sind jetzt im Schlossmuseum ausgestellt.
Der Kasseler Herkules auf der Wilhelmshöhe ist deutlich jünger. Die sehr umfangreiche Anlage mit Wasserspielen wurde 1701 begonnen. Die Figur, die 8,25 m hoch ist, wurde 1711 aufgesetzt.
Unser Petzi ist somit der jüngste, aber mit seinen 18 m Höhe der größte. Da sieht man, was moderne Ernährung ausmacht….
Der „Vater“ der Figur, Friedrich III. von Schleswig-Holstein-Gottorf, war von herkulischer Gestalt