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Dr. Marco Buschmann, Mitglied des Deutschen Bundestages, Berlin, 27.08.2024

Sehr geehrter Herr Matzkowski,
Sehr geehrter Herr Niski,

haben Sie vielen Dank für Ihren offenen Brief.

Der verheerende Krieg, den Russland seit mehreren Jahren in der Ukraine führt, fordert täglich unschuldige Menschenleben.
Wladimir Putin nimmt dieses unerträgliche Leid mutwillig in Kauf, um die Ukraine als demokratischen und unabhängigen Staat zu beseitigen.

Angesichts dieser Situation tragen wir die Verantwortung, die Ukraine in ihrem legitimen Abwehrkampf gegen den russischen Aggressor zu unterstützen, selbstverständlich im Rahmen des völkerrechtlich Zulässigen. Russische Truppen begehen in der Ukraine wiederholt schwerwiegende Kriegsverbrechen. Diese Taten dürfen nicht ungesühnt bleiben. Um die Verfolgung von Kriegsverbrechen noch effektiver zu gestalten, habe ich als Bundesminister der Justiz das Gesetz zur Fortentwicklung des Völkerstrafrechts auf den Weg gebracht, das der Deutsche Bundestag in diesem Jahr beschlossen hat. Darüber hinaus beteiligt sich die Bundesrepublik Deutschland an der Sammlung von Beweisen für russische Kriegsverbrechen, auch durch Ermittlungen des Generalbundesanwalts.

Es ist mir ein persönliches Anliegen, sicherzustellen, dass das Recht nicht schweigt, wenn die Waffen sprechen.

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Es wäre wünschenswert, die russische Aggression auf diplomatischem Wege zu beenden. Leider hat der systematische Bruch internationaler Vertrage durch Russland sowie die konsequente Ablehnung jeglicher diplomatischen Bemühungen in der Vergangenheit gezeigt, dass Wladimir Putin bereit ist, internationale Ubereinkünfte zu missachten, wenn sie seinem Hegemoniestreben im Wege stehen. Nichtsdestotrotz werde ich weiterhin diplomatische Bemühungen für einen Frieden auf Außenhöhe unterstützen.

Für mich steht fest: Uber ein Friedensabkommen kann allein die Ukraine entscheiden. Das westliche Wertebündnis darf und wird nicht über den Kopf Kyjiws hinweg mit Putin verhandeln. Präsident Putins mangelnde Verhandlungsbereitschaft wurde in diesem Jahr durch die Absage der russischen Teilnahme am Friedensgipfel in der Schweiz deutlich.
Deutschland hat sich lange in Fragen der nationalen und europäischen Sicherheit auf den Schutz durch die USA verlassen. Es ist an der Zeit, unsere Sicherheit in weiten Teilen starker selbst zu organisieren. Dennoch bleibt die Zusammenarbeit mit unseren Wertepartnern unerlässlich. Dazu gehört auch die Stationierung US-amerikanischer Langstreckenwaffen auf deutschem Boden.
Wahrend Russland durch die Stationierung von Atomwaffen an seiner Westgrenze große Teile des europäischen NATO-Gebiets bedroht, stärkt die NATO ihre Verteidigungsfähigkeit gegenüber potenziellen Aggressoren durch die Stationierung konventioneller Raketen.
Die Ukraine darf diesen Krieg keinesfalls verlieren. Autokraten dürfen nicht erfahren, dass sie ihr Ziel einer territorialen Erweiterung ihres Staatsgebiets über europäische Grenzen hinaus durch den Einsatz militärischer Gewalt erreichen können.
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Marco Buschmann

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Antwort 1/4 von Markus Töns (SPD) auf den offenen Brief zum Russland-Ukraine Krieg

Antwort 2/4 von Frau Dr. Irene Mihalic (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN) auf den offenen Brief zum Russland-Ukraine Krieg

Offener Brief an die Gelsenkirchener Bundestagsabgeordneten zum Thema Russlandkrieg

 

 

 

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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8 Kommentare
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The.Jörg.

Von den Politikern kommen nur noch Plattitüden. Scheinbar sind in der Politik nur noch wenige selbständig denkende Menschen. Aber auch in unserer Gesellschaft dominieren die gelangweilten saturierten Besser-Menschen die nicht in der Realität leben, sondern eine Illusion aufrecht erhalten. Wenn man es wirklich ernst mit dem Frieden meint, sollte man verhandeln. Mein Verhandlungsvorschlag wäre. Die Ukraine kommt nicht in die Nato, wird entmilitarisiert. Russland läßt im Donbass über die Zugehörigkeit abstimmen, behält aber die Krim. Dafür wird Königsberg als neutrales Gebiet unter Verwaltung der Europäischen Union gestellt, damit Balten und Polen beruhigt sind. Moldavien, das ärmste Land Europas, erhält von der Ukraine das Gebiet zurück, das Stalin nach dem 2. Weltkrieg der Ukraine zugesprochen hat und erhält dadurch wieder einen Zugang zum schwarzen Meer.

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The.Jörg.

Nur noch Farbenblinde erkennen nicht, dass Grün das neue Dunkelrot ist. Meiner Ansicht nach kann der Westen den Krieg nicht gewinnen. Russland wird nicht so dumm sein, den Westen direkt anzugreifen. Damit würden sie wahrscheinlich den Rückhalt der Chinesen verlieren und hätten gleichzeitig viele Gegner.Wahrscheinlich spielen die Russen auf Zeit. Auch denke ich, dass Russland die bessere Waffentechnologie hat, die sie aber aus verschiedenen Gründen nicht einsetzt.. Das Unglück in Baltimore könnte ein russischer Terrorangriff mit EMP Technik gewesen sein. dafür spricht der zweimalige Ausfall der Elekronik auf dem Schiff. Man hört auch nichts mehr vom Stand der Untersuchungen, denn sollte es so sein, würde die amerikanische Gesellschaft nervös werden und ihrer Vorstellung beraubt, die millitärisch modernste# Nation zu sein.

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Wer.Mont.

Wer hat die Abrüstungsvereinbarungen aufgekündigt: Die USA oder Russland ?

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Anomym