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Hallo Frau Mihalic, Herr Töns, Herr Buschmann, Herr Schneider,
ich schicke Ihnen diese “Sammelmail”, da Herr Matzkowski und ich einen offenen Brief an die Gelsenkirchener Bundestagsabgeordneten geschrieben haben. Thema ist der Ukraine-Russlandkrieg und Ihre Positionierung dazu, vor allem natürlich auch zu den neuen Stationierungen der Tomahawk Raketen.
Wir würden uns sehr über eine Rückmeldung freuen, die wir mit Ihrem Einverständnis auf www.herrkules.de und auf Facebook veröffentlichen würden.
Der Brief ist als PDF hier zu finden: https://magazin-herrkules.de/wp-content/uploads/2024/07/OffenerBriefUkrainekrieg.pdf
Der entsprechende Beitrag auf Herrkules hier: https://magazin-herrkules.de/2024/07/31/offener-brief/
Ich möchte noch ergänzend erwähnen, dass mich sehr überrascht hat, dass viele eine Mitunterzeichnung des Briefes aus Angst (!) vor sozialen und/oder finanziellen Nachteilen abgelehnt haben. Ich persönlich finde es besorgniserregend, wenn Bürger nicht einmal mehr wagen, eine öffentliche Debatte zu einem Thema zu unterstützen.
Wie auch immer, mit der Hoffnung auf mehr Dialog, Debatte zu einem existenziellen Thema verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
Heinz Niski
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Offener Brief zum Ukraine-Russlandkrieg mit Fragen an die Gelsenkirchener Bundestagsabgeordneten Irene Mihalic (Grüne), Markus Töns (SPD), Marco Buschmann (FDP), Jörg Schneider (AfD)
Der Ukraine-Krieg
Nach dem allgemeinen Verständnis hat der Krieg in der Ukraine im Februar 2022 mit den ersten russischen Angriffen auf ukrainisches Staatsgebiet begonnen. Tatsächlich gehen dieser Zeitmarke aber bereits Jahre militärischer Auseinandersetzungen voraus, nämlich mit der Besetzung der Krim durch Russland und dem Krieg im Donbas (2014). Im Grunde währt der militärische Konflikt nunmehr also bereits 10 Jahre, ohne dass tragfähige Lösungen politischer Art auch nur in ersten Umrissen in Sicht wären.
Vielmehr ist es so, dass sich der Krieg ab 2022 ausgeweitet und verschärft hat, weil die russische Seite seitdem offensiv versucht, das ukrainische Staatsgebiet vollständig oder zumindest in wesentlichen Teilen zu erobern und die Ukraine als selbstständigen Staat zu zerstören. Das ist in Bezug auf weite Teile der Infrastruktur und in einigen Grenzregionen durch Gebietseroberungen der russischen Truppen gelungen.
Dass dies nicht vollständig erfolgt ist, liegt wesentlich daran, dass – auf der anderen Seite – die Allianz westlicher Staaten, der EU, der NATO-Staaten und der USA, anders als 2014 auf der Krim und im Donbas, nun mit massiver finanzieller, logistischer, kommunikationstechnischer und besonders militärischer Unterstützung der Ukraine zur Partei im Krieg geworden ist, auch wenn dies nicht offiziell als Eintritt in den Krieg auf Seiten der Ukraine deklariert wird.
Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass – bis auf die Entsendung von Bodentruppen und bestimmtem Kriegsgerät, EU- und NATO-Staaten faktisch Kriegspartei sind, ohne deren Unterstützung die Ukraine wohl bald keinen Widerstand mehr leisten könnte.
Liefert „der Westen“ immer mehr und immer stärkeres Kriegsgerät, oft nach einer Phase des Zauderns und Zögerns, stehen dem nicht gleichzeitig wachsende diplomatische Versuche zu einer Beendigung des Krieges gegenüber.
Vielmehr haben die westlichen Staaten sich politisch nahezu eingemauert mit dem Argument, die russische Seite sei nicht zu Verhandlungen bereit, Russland sei ein Aggressor, dem nicht zu trauen sei und der vielmehr in der Eroberung der Ukraine nur den ersten Schritt sieht zu einer Ausdehnung des eigenen Machtbereichs, etwa in Richtung der baltischen Staaten.
Initiativen zu Verhandlungsansätzen kommen, wenn überhaupt von Einzelpersonen (Schwarzer/Wagenknecht), von ehemaligen Militärs oder ehemaligen Politikern, vor allem aus dem Lager der Sozialdemokraten bzw. der sozialdemokratisch geführten vormaligen sozialliberalen Koalitionen (Verheugen u.a.).
Die neue Aufrüstung
Durch den vor kurzem bekannt gewordenen Beschluss, neue Waffensysteme in der Bundesrepublik aufzustellen, die in kürzester Zeit russisches Territorium erreichen könnten, hat die Debatte über die Notwendigkeit von Verhandlungen, über Auf- und Abrüstung im Kontext des Ukraine-Krieges von einer ganz anderen Seite her Fahrt aufgenommen. In der Bundesrepublik sind öffentlich bzw. aus dem politischen Raum (SPD) doch Zweifel an dieser Aufrüstung laut geworden, wogegen aus den Reihen der CDU, FDP und den GRÜNEN eher Zustimmung zu diesen neuen militärischen Systemen kommt.
Vor gut 40 Jahren, in den ausgehenden 70er und beginnenden 80er Jahren, hat sich gegen die Installierung von Pershing-Raketen die „Friedensbewegung“ formiert, die die bis dahin größten Demonstrationen mit hunderttausenden von Teilnehmern in Deutschland (und Westeuropa) durchgeführt hat.
Damals war die Ankündigung der Raketenaufstellung aber gleichzeitig mit diplomatischen Angeboten verbunden (sog. NATO-Doppelbeschluss). Die zweite Komponente, die Bereitschaft zur Diplomatie, fehlt aber heute völlig.
Hier seien, um an die vielfältigen diplomatischen Bemühungen der vergangenen Jahrzehnte zu erinnern, die diplomatischen Gespräche Adenauers in Moskau zur Rückholung von Kriegsgefangenen, die Verhandlungen über Reiseerleichterungen mit der damaligen DDR-Führung und die Besuchsreglungen nach dem Bau der Mauer, die „Ostverträge“, vorangetrieben von Brandt und Egon Bahr, die Pendeldiplomatie (Genscher, Kissinger) und die „Osloer Verträge“(Arafat) als Beispiele erwähnt. All diese diplomatischen Lösungen und politischen Verträge waren möglich in Zeiten des „Kalten Krieges“ oder bestehender und auflodernder Konflikte, waren möglich mit Diktatoren und kommunistischen Ein-Parteien-Systemen.
Die Frage nach Alternativen zum Krieg
Ein „Paket“, das den Ukraine-Krieg beendet und gleichzeitig die Sicherheit in EUROPA stabilisiert (einschließlich der Sicherheit der Ukraine und Russlands), gibt es im Moment nicht. Die Positionen sind erstarrt, scheinen unverrückbar.
Dabei ist zu bedenken, dass nun schon seit Jahren Menschen (Ukrainer und Russen, Soldaten und Zivilisten) im Ukrainekrieg sterben, große Teile der ukrainischen Infrastruktur zerstört worden sind, Millionen Menschen aus dem Land geflohen sind und ihr Hab und Gut verloren haben. Und zu bedenken ist ebenfalls, dass die Aufstellung neuer Waffensysteme in Deutschland dazu führen wird, dass auch die „andere Seite“ massiv aufrüsten wird und wir wieder im System einer Rüstungsspirale gefangen sind!
Angesichts der Opfer des Krieges und der wachsenden Gefahr militärischer Auseinandersetzungen, möchten wir, jenseits eigener politischer Präferenzen, Parteizugehörigkeiten oder weltanschaulichen Differenzen, die Notwendigkeit der Suche nach Lösungen jenseits militärischer Optionen betonen und voranbringen.
Deshalb möchten wir die Gelsenkirchener Bundestagsabgeordneten mit diesem Offenen Brief bitten zu erläutern,
*wie sie persönlich die Situation im Ukraine Krieg einschätzen (Ursachen, Perspektive)
*wie sie zu einer Wiederaufnahme von Abrüstungsverhandlungen stehen und in diesem Zusammenhang die Aufstellung neuer Waffensysteme in Deutschland bewerten
*wie sie persönlich Wege einer friedlichen Lösung des Krieges in der Ukraine einschätzen und welche Schritte sie zu einer friedlichen Lösung beitragen wollen und können.
Wir betrachten die Beantwortung der Fragen als einen Einstieg in eine offene Debatte über ein Thema, das uns alle angeht, nämlich das Thema Krieg und Frieden.
Das bedeutet, dass wir, unabhängig von der jeweiligen eigenen politischen Haltung zu den Kriegsparteien, in einen Dialog eintreten wollen, der nach Wegen zum Frieden sucht und in Menschen mit einer anderen Position als der eigenen nicht den Feind sieht.
Bernd Matzkowski & Heinz Niski Gelsenkirchen, 30.07.2024
Mitunterzeichner:
Antonio Horta, Gelsenkirchen, Industriemeister, Betriebsleiter
Peter Teutenberg, Gelsenkirchen Rentner (Aussenhandel, parteilos)
Ben Janz, Gelsenkirchen, Bürokaufmann, keine Parteienzugehörigkeit
Thorsten Berger, Gelsenkirchen
Uwe Jesiorkowski, Dortmund, Fotojournalist
Reimar Menne, Herne, Arzt, Psychotherapeut
Werner Montel, Sprockhövel (früher Gelsenkirchen) ehemals Stadtverordneter der Freien Wählerinitiative im Rat der Stadt Hattingen,
Dipl.Sozialpädagoge,z.Zt. Rentner
Michael Robionek, Gelsenkirchen, Bürger
Jonas Seiler, Gelsenkirchen, nun Delft / Holland
Michael Liedtke, Gelsenkirchen
Dr. Svjetlana Vrebac, Gelsenkirchen
Heinz Hackstein, Gelsenkirchen-Buer, Elektrotechniker, Rentner, keine Parteizugehörigkeit
Thomas Bernau, Gelsenkirchen
Barbara Bienert, Bochum geb. in Gelsenkirchen, Fachjournalistin f. Presse- Öffenlichkeitsarbeit (Dipl.-Soz.Päd.)
Veronika Liebenow, Gelsenkirchen, Diplom Sozialarbeiterin, Rentnerin, selbstständig, SPD
Dennis Zitzewitz, Gelsenkirchen, SPD
https://magazin-herrkules.de/wp-content/uploads/2024/07/OffenerBriefUkrainekrieg.pdf
Antwort 1/4 von Markus Töns (SPD) auf den offenen Brief zum Russland-Ukraine Krieg
Bin gespannt…
Nachtrag:
Rund 50 Bürger haben wir angeschrieben.
18 wollten den Text lesen.
14 haben die Nachricht bisher noch nicht abgerufen.
Einer hat unterschrieben, obwohl er mit den meisten Aussagen nicht konform geht.
Einer hat nicht unterschrieben, weil er nicht zu 100 % mit den Aussagen konform geht.
Einer hat unterschrieben, obwohl er einige Aussagen falsch findet, er aber gegen eine weitere Drohkulisse gegenüber Russland ist.
Einige haben nicht unterschrieben, weil sie Angst vor Repressionen haben.
Einige ghosten Herrkules, löschen uns aber nicht aus der “Freundesliste”.
Wir hoffen dennoch einen Gedankenaustausch in dieser wichtigen Frage anzuregen.
Wichtige Gedanken ohne vorzeitige Parteinahme, gute Idee und gut umgesetzt. Und ich finde, das musste mal so gesagt werden und genau darüber muss geredet werden. Ob das mit Lokalpolitikern, die für eine Lösung nicht zuständig sind, im ersten Schritt so sinnvoll ist, weiß ich nicht, aber die können die Diskussion innerhalb ihrer Parteien weitertragen.
Ich hätte auch unterzeichnet, wurde aber nicht gefragt.
Die Auswahl war teilweise zufällig, teilweise gezielt. Gezielt wurden einige Künstler angesprochen, einige Ratsmitglieder, Politiker. Natürlich auch Leute, die sich schon in den sozialen Medien gegen den Krieg ausgesprochen haben. Es gab keine Rückmeldungen und eine Absage.
Ich auch. Unter der Bedingung, an einer möglichen Podiumsdiskussion teilzunehmen.
Für alle, die einen schnellen Überblick über das Thema Wettrüsten, Rüstungsspirale, Gleichgewicht des Schreckens, Abrüstungsverträge etc. haben möchten, empfiehlt sich dieser Artikel von Jürgen Hübschen:
https://overton-magazin.de/hintergrund/politik/die-geplante-stationierung-von-tomahawk-marschflugkoerpern-in-deutschland/
Jürgen Hübschen, Jahrgang 1945, einstmals bei der Luftwaffe als Oberst im Generalstabsdienst. War u.a. Militärattaché in Bagdad und Leiter einer OSZE Mission in Lettland. Seit seiner Pensionierung verfasst er sicherheitspolitische Beiträge, hält Vorträge und unterstützt NGOs in Sicherheitsfragen. Seit 54 Jahren mit derselben Frau verheiratet, hat 4 Kinder und 9 Enkelkinder. Er schreibt Unterhaltungs- und Kinderbücher und ritt gerne, bis ihm das Pferd zu hoch wurde.
Liebe Verfasser, ich bin in der Analyse nicht Ihrer Meinung, sondern gehe von Bemühungen im Verborgenen aus, die an konkreten Verhandlungen zB zum Gefangenenaustausch arbeiten und bei entsprechender Gelegenheit ausgeweitet werden können. Grund für meine Mitunterzeichnung ist die Tomahawk-Nachrüstung, deren Nutzen für eine Verhandlungslösung als Drohkulisse meiner Meinung nach das Risiko nicht rechtfertigt.
Sie schreiben: Vielmehr haben die westlichen Staaten sich politisch nahezu eingemauert…Initiativen zu Verhandlungsansätzen kommen, wenn überhaupt von Einzelpersonen
(Schwarzer/Wagenknecht), von ehemaligen Militärs oder ehemaligen Politikern, vor
allem aus dem Lager der Sozialdemokraten bzw. der sozialdemokratisch geführten
vormaligen sozialliberalen Koalitionen (Verheugen u.a.)
Die Putinsche Klugheit – so etwas las ich in der Ankündigung des EBooks Kein Frieden-keine Zukunft – kann ich nur als rationalisierende Begründung für ein autoritäres Politik- und Gesellschaftsmodell lesen, das mit “allen(!)” Mitteln gegen einen Wandel des Bewusstseins und einen höheren Freiheitsbedarf der Menschen durchgesetzt und abgeschirmt werden soll (bekanntermaßen eine vielen Pessimisten im Westen angenehme Vision von Ordnung). Für dieses autoritäre Modell ist dann offenbar Rechtsbruch und kriegerische Gewalt nötig. Und das rechtfertigt m.E. die Wahrnehmung einer Gefahr und die Bemühungen um eine wirksame Verteidigung im Westen.
Ich möchte Erst/Mitunterzeichner des offenen Briefes zum Ukrainekrieg mit Fragen an die Gelsenkirchener Bundestagsabgeordneten Irene Mihalic, Markus Töns, Marco Buschmann, Jörg Schneider werden, weil ich die Nachrüstung mit neuen atomwaffenfähigen Raketen ablehne.
Reimar Menne, Herne
Arzt, Psychotherapeut
Lieber Herr Menne,
während Sie von “verborgenen” Verhandlungen ausgehen, werde ich überflutet mit Meldungen in den Nachrichten, Zeitungen, Talkshows, Bundestagsreden, dass man mit Putin nicht verhandeln kann. In der Ukraine ist es sogar per Dekret und bei Strafe verboten, mit Putin zu verhandeln.
Wenn Sie sagen, dass man bei “entsprechender” Gelegenheit Verhandlungen ausweiten könnte, sollten Sie schon definieren, was und wann diese “entsprechende” Gelegenheit ist, kommt. Nach weiteren 50 000 Toten? Nach dem militärischen Zusammenbruch der Ukraine? Nach weiterer Eskalation des Krieges? Bevor es zu sozialen Unruhen in Europa kommt?
Wenn denn so klandestin verhandelt wird, warum hat man die Vorschläge des Vatikans verächtlich gemacht? Warum wurde Schröder zur Witzfigur heruntergeschrieben? Warum werden Orbans Bemühungen als Verrat gesehen???
Fragen über Fragen, sehr konkrete und keine auf Vermutungen und gefühlten Annahmen basierende.
Lieber Herr Menne (Teil2),
etwas wolkig argumentieren Sie, dass es den Kampf gäbe zwischen dem weißen Ritter (= der Westen mit Optimismus, Freiheit, Entwicklung des Bewusstseins) und dem schwarzen Ritter (= der Osten Putin / Xi Jinping – Pessimismus, Autoritarismus, Unfreiheit, Verengung des Bewusstseins).
Statt der Plattitüden wie “Alle Wege führen nach Moskau” oder Bedenkenträger sind die “fünfte Kolonne Moskaus”, sind “Putins Stiefellecker” und von Putin bezahlt, argumentieren Sie feingeistiger, aber dennoch mit der klassischen Verengung und Methode aus den Zeiten des kalten Krieges. Ich persönlich finde Gespräche, wie sie tausendfach in den sozialen Medien stattfinden, wo Menschen sich überhöhen (ich stehe für die Freiheit) und ihr Gegenüber abwerten (Du willst Ketten für die Menschen), sehr anstrengend.
Ein Nebenaspekt dieser Argumentationsfigur könnte sogar unterschwelliger Rassismus und neokoloniales Denken sein (Slawen können mit Freiheit nichts anfangen, leben lieber als Sklaven, westliche Lebensmodelle, Philosophie, sind östlichen überlegen).
Ihr Freiheitsmodell ist untrennbar verknüpft mit einem entgrenzten Kapitalismus, mit seinen Verheißungen, Versprechen, aber auch mit seinen mörderischen Seiten. Sie betrachten selektiv, einseitig Rechtsbrüche und Gewalt auf Seiten der Russen. Millionen von Toten durch Regimechange-Politik der US-Amerikaner, durch Kriege, Tote durch Wirtschaftssanktionen, zehntausende von Drohnentoten durch ein System, das Kläger, Richter und Henker in einem ist, sind der Preis für die “Freiheit,” für die “Entwicklung des Bewusstseins”.
Ich möchte weder in Russland, China, noch in den USA leben, gestatte aber deren Bürgern, sich ihr System, ihre Politiker selber zu wählen. Wenn sie Nepotismus, Oligarchie oder ein Wahlsystem wie in den USA bevorzugen, dass für Superreiche bzw. Großgrundbesitzer geschaffen wurde, dann ist das deren Problem.
Zu meinem Problem wird es aber, wenn die USA ohne uns Bürger zu fragen, Waffensysteme in Deutschland aufstellen, die uns nicht schützen, dafür aber die Erstschlagsfähigkeit erhöhen und vorgaukeln, dass man einen Atomkrieg auf Europa beschränken könne.
Brauche ich nicht, will ich nicht, kann weg.
Soeben habe ich mir ein Interview mit Carlo Masala angeschaut, der ja neben Anton Hofreiter, Marie-Agnes Strack-Zimmermann und weiteren die Debatte dadurch vergiftete, dass man Bedenkenträgern und Kritikern niedere Instinkte, fehlende moralische Integrität, Lumpenpazifismus vorwarf und sie mit Engeln, die aus der Hölle aufsteigen (Olaf Scholz), verglich.
Diese aus ihren sicheren Fernsehstudios mehr “Waffen Waffen Waffen” Rufer, tasten sich aus der von ihnen mitverschuldeten Situation nun vorsichtig heraus und deuten an, dass Friedensgespräche nun doch folgen müssten. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, hört auch, dass Selenskyj Gefangener seiner ultranationalistischen, militaristischen Mit-Demokratischen Kräfte ist und er bei Zugeständnissen an Russland, um sein Leben fürchten muss.
Dafür gibt es die Formel “Selenskyj erwägt Gebietsabtretung, aber nur mit Zustimmung des Volkes.”
Mehrere Hunderttausend aus der Ukraine geflohene junge Männer, Kriegsdienstverweigerer, Deserteure, wussten es von Anfang an besser als die deutschen Kriegsdienstverweigerer, die plötzlich Clausewitz aufsagen konnten und bereuten, in jungen Jahren Zivildienst, statt Militärdienst geleistet zu haben. Wolfgang Niedecken, Campino, Olfaf Scholz, Robert Habeck usw.
Klar, im Alter wird man weiser, vor allem, wenn man nicht selber in den Schützengraben muss.
https://youtu.be/gpVkNKCVOvI?si=M58ik4fndcsxVR50
Kleiner Exkurs über die Hilflosigkeit der Bundestagsabgeordneten. Sie wissen nichts über die Stationierung der Tomahawks, sie können nicht darüber diskutieren, sie können nichts beschließen oder ablehnen, sie können nichts dagegen unternehmen.
Aber: sie machen es mit.
Küppersbusch TV Ab Minute 4:45
https://youtu.be/GynQ_ahNUEA?si=jVG5Xg-WmQaH0m04
Ein großer Teil der Deutschen ist gegen den Nato-Beitritt der Ukraine und plädiert für mehr diplomatische Maßnahmen. Das ergab eine Umfrage von FOCUS online. Das Stimmungsbild wird für die Bundesregierung mehr und mehr zum Problem.
https://youtu.be/GIj3xisHHbU?si=kE_TcsANYaB_WqVr
Meine Erfahrung. Offene Briefe versanden genauso wie an intern gehaltene ausgesuchte Adressaten.
Richtig. Das meiste von dem, was wir alle sagen, schreiben, versandet, verhallt im Nirwana. “Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Einige Erkenntnisse habe ich bisher gewonnen. Die Grünen sind und bleiben im festen Glauben, dass ihre Strategie auf Militär, auf Eskalation zu setzen und Diplomatie auf Null zu fahren, erfolgreich sein wird. Die sogenannte “Szene” hält die Füße still, einige schaffen immerhin einen Eiertanz und argumentieren sinnfrei, warum sie den Brief nicht unterstützen können. Manche wollen sich nicht der Gefahr aussetzen, aus ihren Seilschaften ausgeschlossen zu werden. Anderen ist das Thema zwar wichtig, aber von den falschen Menschen, vom falschen Magazin angesprochen. Die haben Angst vor “Kontaktschuld.” Wieder andere wagen sich nicht aus der Deckung, weil sie in ihrer / ihren Parteien (außer die Grünen) vorsichtig und nicht öffentlich Neupositionierungen bereden. Also irgendwie versandet es und doch nicht.
Stichwort: Eiertanz…. so werden ggf. die Antworten ausfallen wenn überhaupt welche kommen. Wir werden es hier lesen.
Den gewählten Bundestagsabgeordneten sollte es (eigentlich) eine Ehre sein, ernsthafte politische Rückfragen aus ihrem Wahlkreis mindestens aufrichtig zu rezipieren und nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten…
2021 beschlossen die USA, bis 2026 Tomahawk Raketen auf deutschem Staatsgebiet zu stationieren.
2024 beklagt Siegmar Gabriel (SPD), dass es keine gesellschaftliche Debatte darüber gegeben hat.
2024 beklagt Ricarda Lang (Grüne) dass Olaf Scholz (Bundeskanzler SPD) nicht transparent seine Beweggründe für die Stationierung offengelegt hätte.
2024 lobt Annalena Bearbock (Grüne) die Stationierung weitreichender US-Waffensysteme, weil uns das Prinzip Hoffnung nicht schützen würde.
Alle verschweigen, wer die Rüstungskontrollverträge einseitig gekündigt hat, alle verschweigen, dass Deutschland nicht um Erlaubnis für die Stationierung gefragt wurde, niemand stößt eine Debatte darüber an, wie man wieder zu Abrüstungs- und Kontrollverträgen kommen kann.
Alle sehen im Wettrüsten die einzige Chance, Frieden zu wahren.
Wir hatten früher ein anderes Erfolgsmodell. Wir koppelten die Aufrüstung an gegenseitige Abrüstungsangebote. Das hat geklappt.
Die heutige Politikergeneration scheint klüger und weiser zu sein. Sie haben anscheinend verstecktes Herrschaftswissen. Welches sie bisher aber nicht mit den Bürgern teilen.
Könnte sein…
Bundestagsabgeordnete an die Front!
US-Raketen in Deutschland: “Die Welt wird eher gefährlicher”
20. August 2024 Dietmar Ringel
SPD und Grüne loben Stationierung von US-Waffen, Experten warnen. Keine Debatte im Bundestag. Welche Folgen die Entscheidung haben kann.
https://www.telepolis.de/features/US-Raketen-in-Deutschland-Die-Welt-wird-eher-gefaehrlicher-9840429.html
Antikriegstag 1. September
Gedanken zur Rückbesinnung auf Entspannungspolitik und Abrüstung
https://www.telepolis.de/features/Rueckbesinnung-auf-Entspannungspolitik-und-Abruestung-9851420.html