Nicht wirklich ganz hoher Besuch, aber immerhin: Sohn des serbischen Präsidenten schaut ´mal kurz in der Arminstraße vorbei
Unter der Überschrift „Sohn von Serbiens Präsident will auf England-Fans losgehen“ schreibt t-online: „Bei einer Prügelei zwischen englischen und serbischen Hooligans in Gelsenkirchen war auch der Sohn des serbischen Präsidenten vor Ort. Er konnte nur mit Mühe zurückgehalten werden.“ ***Als Beleg wird ein Videofilmchen eingestellt, das (nach t-online) den Präsidentensohn zeigt, der von Männern davon zurückgehalten wird, sich in ein Getümmel zu werfen.**** Danilo V. soll angeblich der gewalttätigen und kriminellen Hooligan-Szene im Umfeld von „Partizan Belgrad“ angehören und schon bei der WM in Russland (2018) entsprechend unterwegs gewesen sein.
Das allerdings bestreitet der Papa Aleksandar Vučić, im Hauptberuf serbischer Präsident: “Mein Sohn Danilo ist ein ehrlicher und anständiger junger Mann“, schrieb Aleksandar Vučić 2020 zu einem Foto seines Sohnes bei Instagram. (Quelle: ***) Und so einem Papa, der noch dazu Präsident ist, muss man wohl mehr Glauben schenken als den Journalisten einer Telefongesellschaft, die sich Magenta als Konzern-Farbe ausgedacht hat und auch nicht immer alle Versprechungen gegenüber den Kunden hält und als Quelle bosnische und kroatische Medien nennt. Also Pressorgane von zwei Staaten, die – seit dem Bürgerkrieg – wie die Albaner und Kosovaren nicht unbedingt die größten Freunde Serbiens sind.
Also: es kann auch ganz anders gewesen sein. Vielleicht wollte der ehrliche und anständige Danilo lediglich ein Steak bei „Hirt“ essen, um sich vor dem Spiel gegen die „Three Lions“ zu stärken. Die Traditionsgaststätte nennt sich jetzt „Steakhaus“ mit den Zusätzen „Bar“ und Lounge“ und dem Hinweis „Premium Steakhaus Ambiente“. Und für den wichtigen Tag hatte Inhaber Miroslav Vuckovic auch extra eine große Serbien-Fahne an die Fassade seines Lokals gehängt. Und man kann sich gut vorstellen, dass, wenn auf einmal eine Horde Engländer ins Lokal stürmt, um angeblich ebenfalls Steak zu essen, dann schon einmal kurzfristig Unruhe entsteht, weil der Gedanke aufkommen könnte, der Danilo solle nach England entführt werden. Und das ist bei dem Wetter, das in England herrscht, unzumutbar.
Jedenfalls ist es schade, dass der Danilo nicht in Ruhe essen und vielleicht anschließend eine Pressekonferenz geben konnte, um zu sagen, wie toll doch die Steaks in Gelsenkirchen schmecken.
Aber die frohe Botschaft ist, dass zumindest die Engländer vielleicht wiederkommen, was durchaus sein kann, wenn sie das Achtelfinale erreichen und dann erneut in der Arena auflaufen müssen. Mal sehen, welche Flagge Miroslav Vuckovic vom „Hirt“ zum Achtelfinale aufhängt! Vielleicht noch einmal die Flagge Serbiens, dann sicher mit dem Schriftzug: Danilo was here to fight the Tommys!
Und die Engländer? Sie werden lernen, unser „Gelsenkörki“ zu lieben. Denn es gibt auch, wie der Titel eines englischen Spielfilms aus dem Jahre 2008 in deutscher Übersetzung heißt, „Liebe auf den zweiten Blick!“ *****
**** angeblich soll es sich bei den Männern um Angehörige der serbischen Militär-Spezialgruppe COBRA gehandelt haben, nicht zu verwechseln mit der österreichischen EKO COBRA-Polizeieinheit (Einsatzkommando Cobra)! Österreich ist ein eigenständiges Land, das nicht mehr zum Deutschen Reich gehört!
***** https://de.wikipedia.org/wiki/Liebe_auf_den_zweiten_Blick_(2008)
Hier mal eine Stimme (Fan-Zeitschrift), die die Position benennt, dass es nicht Engländer waren, die die Serben attackierten, sondern Albaner:
Die Polizei hatte die kurze Auseinandersetzung schnell unter Kontrolle und nach ein paar Minuten kamen dann auch die ersten Kamerateams und Fotografen zum Ort des Geschehens. Innerhalb kürzester Zeit wurden Überschriften wie „Englische Hooligans greifen Serben an“ in die Welt posaunt und das obwohl zu diesem Zeitpunkt gar nicht klar war wer hinter der Attacke stand. Ein Spiel mit englischer Beteiligung, ganz klar das müssen Hools aus England sein.
Dabei reicht eigentlich ein Blick auf den Stadtplan von Gelsenkirchen, um zu erkennen, dass dieser Angriff eigentlich nur mit etwas Ortskenntnis durchgeführt werden konnte. Gewartet bis die Polizei sich entfernt hatte und dann den Angriff gestartet. In verschiedenen sozialen Netzwerken ist dann auch von Anhängern aus Albanien die Rede. Albanien spielte am Vortag in Dortmund gegen Italien und so könnte es durchaus sein, dass ein paar Kilometer weiter koordiniert von lokal ansässigen Albanern eine entsprechende Aktion durchgeführt wurde. Aber natürlich können sich die Engländer auch intensiv die Gegend genau angeschaut haben, um dann effektiv los zu schlagen. Aber genaues wissen wir nicht. Jedenfalls gab es auch von der Seite der Polizei dazu keine weiteren Informationen (Stand 17.06.2024 / 10 Uhr). Deswegen enthalten wir uns den Spekulationen.
(Quelle: https://www.turus.net/sport/fussball/11795-england-gegen-serbien-vs-albanien-stimmung-action-impressionen)