Während ich mich noch mit der Frage plage, ob ich ein schlechter, gewissenloser Mensch, ein Anti-Demokrat bin, dem die Staatsbürgerschaft entzogen werden müsste, weil ich nicht an der Demonstration gegen die AfD am heutigen Tage vor dem Hans Sachs Haus teilnehme, trudelt ein verblüffender Newsletter des Isso-Magazins in mein Postfach.
Siehe da, es scheint doch noch ein paar wenige Menschen zu geben, die nicht die Straßenseite wechseln werden, weil ich mich als schwarzes Schaf kenntlich gemacht habe, das keinen Zufall darin sieht, dass die AfD den anderen Parteien zu viele (Protest)Stimmen absaugt und plötzlich “skandalöse Geheimtreffen” öffentlich werden, von dessen Inhalten angeblich niemand zuvor wusste.
Protest ja, gerne. Ja bitte.
Aber dann gegen die Unterlassungssünden der Regierungen, nicht gegen das obskure Sammelbecken der Proteststimmen, nicht gegen die Protestwähler, die Denkzettel verteilen.
Ändert eure erratische Politik, dann schrumpft die AfD auf wenige Prozent.
Es ist einfach.
https://mailchi.mp/409c1afac4bf/gastro-in-der-krise-9312577?e=143740fad3
Wenigstens!
wo wir – H-N. und ich schon bei der zurückliegenden Diskussion der unterschiedlichen Begriffe zwischen “glutäugig, kartoffelig und öläugig” wären – und wer von den Aussprechenden darauf die wertigeren Rechte des “Rechts” aufs Ausgesprochene auf seine und ihre Seite hat, wer gut (den Plan, wie es geht) und wer schlecht (rassistisch) ist.
Seitdem die Isso als Newsletter kommt, sind die Inhalte wunderbar unverbogen. Da es letzte Woche hier und anderswo in den Kommentaren Thema war, Michael Voregger schreibt:
“Die Probleme sind unübersehbar und jedem, der sehen will, bekannt: Armut, Arbeitslosigkeit, Armutszuwanderung, Bürgerbeteiligung, Bildungsarmut, dysfunktionale Verwaltung, soziale Brennpunkte, Kriminalität, Leerstand, Lehrermangel, Müll, Politik mit der Abrissbirne, Schrottimmobilien, Sanierungsstau, Schulabbrecher, Verschuldung und Verelendung.
Die Politik ist ein Teil des Problems. Also Bürger: Bildet Banden und sucht euch ein Thema, für das es sich zu streiten lohnt – natürlich im Sinne des Gemeinwohls.”
Dem stimme ich zu. Will in die Bande von Denise und Michael. Vielleicht suchen sie noch einen Schriftführer. Oder wie geht das jetzt weiter?
Gegen Hass und Hetze…. lautet das Motto der Demonstration.
Auszug aus dem Live-Blog der WAZ:
18.28 Uhr: Der SPD-Landtagsabgeordnete Sebastian Watermeier spricht für die Arbeiterwohlfahrt und legt zunächst Wert auf den Gedenktag. Dann aber sagt er auch: „Wir werden keinen Menschen hergeben für die Deportationsfantasien der neuen Rechten.“ Es brauche den Aufstand der Anständigen: „Er ist endlich da!“ Das Gift, das die AfD säe, sei aber längst am Abendbrottisch angekommen. In Richtung Zuhörer: „Da müsst ihr immer widersprechen, auch wenn es anstrengend ist.“ Deutlich spricht Watermeier sich für ein AfD-Verbot aus: „Wir brauchen es jetzt!“ Immer wieder wird skandiert: „Ganz Gelsen hasst die AfD“ und „Nazis raus“.
Genauso!
Ein paar Gedanken über Ablenkungs-Veranstaltungen:
https://www.streifzuege.org/2024/rechtsaussen-als-rechtsinnen/
Jetzt gehen die Deutschen endlich alle auf die Straßen und dann is auch nich gut…
Zitat aus dem Text: “Die nachvollziehbare Ansage „Die wollen wir nicht!“, ist ohne die Frage „Warum gibt es die?“, ziemlich einfallslos. Hingegen wären Stimmungen und Lagen zu erkunden, die diese Entwicklung ermöglichen und begünstigen. Solche Fragen werden tabuisiert, wenn nicht sogleich denunziert. Derlei gilt inzwischen als Rationalisierung und daher wohl als „rechtsoffen“. Das Aufbegehren der Zivilgesellschaft ist blind gegenüber seinem Gegenstand wie auch gegen sich selbst.” – Ich habe nur Moral & Affekt von der Demo mitbekommen, keine Frage nach dem “Warum”
Warum auch? Wer keine Lösungen bieten kann, freut sich über Sündenböcke und innen.