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Redaktionelle Anmerkung:

Die HerrKules-Redaktion stellt diesen Aufruf hier ein, um die Debatte des in Buer aufgekommenen Vorschlags eines Lichtkunstwerks auf dem Dom nicht nur zu begleiten, sondern auch um unterschiedlichen Standpunkten Raum zu geben.

H. Tersgelund und L. Leuchtentrager sind keine Mitglieder der Redaktion, sondern haben gelegentlich Beiträge im HerrKules veröffentlicht oder sind von uns mit ihrer (künstlerischen) Arbeit und ihren Positionen vorgestellt worden. Obwohl sie keine Gelsenkirchener sind (Tersgelund lebt zurzeit in Andorra, Leuchtentrager hat seinen Hauptwohnsitz in Amsterdam) sind sie der Stadt verbunden.

Die Initiative in Buer wird u.a. von Propst Pottbäcker unterstützt, der für das Lichtobjekt auf dem Dom wirbt. Es gibt in der buerschen Einwohnerschaft aber auch ablehnende Haltungen der Idee gegenüber. Einige Mitglieder drohen sogar mit Austritt aus der Kirche, wenn die Idee umgesetzt werden sollte.


Licht ist Bewegung. Bewegen wir das Licht!

Aufruf zur Gründung der Bürgerinitiative: BUER AID!

 

Liebe Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener!

Lange galt Gelsenkirchen, der südliche Teil der Gesamtstadt, als ärmer, verkommener und hässlicher als Buer, der Stadtnorden, mit seinen Schlössern am Berger See und in Horst. Die Bueraner rümpften arrogant die Nase über die Gelsenkirchener, sahen die Emscher und den Kanal als Grenze an, die nicht zu überschreiten war. Sie meinten, sie hätten die schöneren Häuser, die schöneren Geschäfte, die schöneren Menschen und die schöneren Mäntel mit Pelzkragen. Das war einmal!

Die Buersche Innenstadt ist tot, nach Ladenschluss sind dort kaum Menschen auf den Straßen anzutreffen.

Das ist in Gelsenkirchen anders! Gelsenkirchen ist voller Leben, oft bis spät in die Nacht hinein. Hier muss man keine Sorge davor haben, dass man in den Häuserschluchten allein ist. Im Grunde ist Gelsenkirchen „a city that never sleeps“, wie sie schon Frank Sinatra in seinem Evergreen besungen hat.

In ihrer Verzweiflung über das sterbende Buer sind jetzt Einwohner des Stadtteils auf die Idee gekommen, eine Kunstinstallation (Kirchturmspitze als Lichtobjekt) auf den Dom (St. Urbanus) zu pflanzen, der bekanntlich seit der Zerstörung im II. Weltkrieg keinen Kirchturm mehr hat, wogegen, nur nebenbei erwähnt, die Propsteikirche St. Augustinus in Gelsenkirchen natürlich einen Kirchturm hat. Die Bürger in Buer wollen den Niedergang der Innenstadt aufhalten und versprechen sich von dem Lichtobjekt auf dem Dom eine Attraktion für Besucher von auswärts, die dann auch in Buer die Geschäfte und Cafés aufsuchen!

Ein größeres Armutszeugnis können sich die Bueraner nicht ausstellen. Nach Gelsenkirchen kommen nicht nur tausende Besucher aus der ganzen Welt, viele von ihnen bleiben auch dauerhaft in der Stadt, weil sie so viel zu bieten hat. Etwa Kunst!

Gelsenkirchen wird überstrahlt von dem fantastischen Gebäude des Musiktheaters, hat das markante Hans-Sachs-Haus und hat an fast jeder freien Wand kleine Malkunstwerke, angebracht von Mitgliedern der regen Szene der freien Kulturschaffenden.

Und wir haben die Plastik „Licht“ von LIT Fischer auf dem Neumarkt (vor dem Eingang zur Sparkasse).

Die Bürgerinitiative BUER AID will nun den Bueranern hilfreich zur Seite stehen und schlägt vor, die Fischer-Stele vom Neumarkt in Gelsenkirchen nach Buer zu verpflanzen, um dort die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen.

Gelsenkirchen hat – Gelsenkirchen kann auch geben.

Wir helfen Buer gerne!

Deshalb rufen wir zur Gründung der Bürgerinitiative BUER AID auf unter dem Motto

Licht ist Bewegung. Bewegen wir das Licht!

 

Hraven Tersgelund/Lucius Leuchtentrager (Initiatoren)


 

WAZ Bericht:

https://www.waz.de/staedte/gelsenkirchen/dieses-mega-vorhaben-wuerde-buers-skyline-fuer-immer-veraendern-id241327184.html?fbclid=IwAR0huqgXhjXzK24s8bjuEYB6_zuKxJ4ZxBwrlK4HlqZOgIl19zZ3QwgVPbw

 

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buerexit

Ihr unterbelichteten GE-Südstädtler solltet erst einmal lernen, dass man AIDA mit A am Ende schreibt, nicht AID.
Abgesehen davon würdet ihr eh nicht durch die Boarding-Kontrolle kommen.
Die kaputte Lichtnadel an eurer Spardose könnt ihr behalten. Brauchen wir nicht.

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Bernd Matzkowski

Es hat bereits erste Meinungsäußerung zur Bürgerinitiative und dem Beitrag im HerrKules gegeben. Hier einige Stellungnahmen:

Gottfried G.
So weit kommt das noch, dass ein Andorra-Künstler und ein wahrscheinlich häufig bekiffter Amsterdamer darüber mitentscheiden dürfen, ob das Kunstwerk hier bleibt oder nach Buer wandert!

Gernot W.
Ab nach Buer damit. Das Dingen ist doch sowieso andauernd kaputt.

Friederike S.
Wenn was auf den Turm gehört, dann doch ein Kreuz! Noch ist aus dem Dom kein Eventschuppen gemacht worden und auch kein Warenhaus. Der Propst soll sich um das Seelenheil seiner Gemeinde kümmern. Stadtmarketing sollen andere machen.

Der 466er
Was habt ihr Afterphilosophen von jenseits des Kanals euch überhaupt in die Angelegenheiten der „Freiheit Buer“ einzumischen.

Udo L.
Die Herde von Propst Pottbäcker wird immer kleiner. Jetzt will er es aber auf die Spitze treiben!

Susanne B.
Gute Idee! Bin dabei!

Friedhelm F.
Bullshit!

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Last edited 3 Monate zuvor by Heinz Niski
Fra.Prez.

Als alter weißer Bueraner werde ich blaß. Zum einen blaß vor Schreck ob der stählernen Konstruktion einer Turmspitze mit LED. Glauben die Initatoren tatsächlich daran fremde Besucher damit nach Buer zu ziehen? Zum anderen werde ich blaß vor Neid, weil Gelsen-Süd ein bis in die Nacht lebendiger und interkultureller Ort geworden ist, wo doch hier um 18 Uhr Totenstille herrscht. Selbst die „Gangsta-Jugend“ findet des Nachts keinen Fußgänger mehr, den man ausrauben könnte. Ich spiele mit dem Gedanken das Ufer zu wechseln. Natürlich geografisch gemeint….

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Heinz Niski

ich glaube wir haben Aufnahmestopp für Bueraner… aber wenn du uns pekuniär entgegen kämst, könnten wir was drehen…

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Fra.Prez.

Die ganze Welt weiß doch, dass ich pleite bin. Was soll ich denn geben? Ich werde einfach Asyl beantragen und dann habt Ihr mich zu finanzieren

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Mar.Kol.

du hast ja auch schon mal im Süden gewohnt …

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Bernd Matzkowski

Fortsetzung: Zuschriften

Casper F.

Buer hat am Eingang zur Hochstraße bereits das Kunstwerk „Toter Kommunalpolitiker hängt schlaff über einem Gartenzaun“(offizielle Bezeichnung „Blobster“), also ist es konsequent, wenn zum Ende der Hochstraße hin auch ein Kunstwerk installiert wird. Und natürlich eignet sich der Turm des Doms als freie Fläche ganz besonders gut als Platz für ein Kunstwerk. Allerdings erst für die Zeit nach der Fußball-Euro, während der die Dom-Turm-Fläche als Hubschrauberlandeplatz für Prominente genutzt werden soll.

Jana L.
Propst Pottbäcker hat einfach immer wieder gute Ideen. Er ist so knuddelig, nicht so staubtrocken wie sein Vorgänger im Amt. Ich sage als Frau ganz bewusst: Weg mit dem Zölibat!

Hubert H.

Ich war Soldat im Zweiten Weltkrieg und habe mehrere Jahre Kriegsgefangenschaft hinter mir. Ich finde den Turm ohne eine Spitze oder irgendetwas anderes darauf gut – als Mahnung und Warnung. Ich bin ziemlich enttäuscht darüber, dass unser Propst auf eine solche Idee gekommen ist oder sie mitträgt.

INFLUENCER 2024
Die beiden Initiatoren des Aufrufs sollten nicht über das MiR-Gebäude labern, sondern mal genau hinschauen, was da los ist. War neulich im Theater und wollte eine Strauß-Operette sehen und hören. Bekommen habe ich politische Flachwitze, die Reklame für ein italienisches Restaurant und die klischeehafte Reduzierung der italienischen Küche auf Makkaroni. Also: die Stele kann von mir aus weg. Dann kann man auf dem Platz lieber schattenspendende Bäume anpflanzen, einige Sitzbänke aufstellen und dort einen Raum zu Verweilen schaffen – ohne Verzehrzwang.

Die Gaby

Ich wusste nicht, dass das ein Kunstwerk ist auf dem Neumarkt. Weil da immer so viele Kinder dran herumspringen und es auch nicht immer richtig funktioniert, habe ich gedacht, das ist von einer Schülergruppe während einer Projektwoche gemacht . Wie man sich täuschen kann!

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Dir.Niew.

Durch den Bau der JVA direkt vor dem „Dom“ ist der Blick ohnehin nachhaltig ruiniert. Die Genehmigung zum Bau war eine Niederträchtigkeit des Südens gegen Buer. Erst ruinieren wir die Optik, dachten die Neidhammel. Später nehmen wir ihnen Ämter und Behörden um sie alle zu Knechten. Mordor gegen Auenland. Aber wir wissen ja, wie das ausgeht.

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