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Ich habe gestern „aus Gründen“ 8 Stunden auf der Straße, vor meiner Haustür werkeln müssen, nein, dürfen. Dabei wurde ich von vielen Leuten angesprochen, nicht alle, aber die meisten, waren Ü65. Trauer, Wehmut, Resignation kam rüber. Über den freien Fall der Stadt, die Stadtgesellschaft. Als Emotionssprenksel und Bestätigung, irrte ein nicht einmal mehr 50 Kilo Wiegender, komplett verwirrter, barfuß laufender Mann in verdrecktem Trainingsdress, brabbelnd an uns vorbei.
Später schmorte sich ein Crack-Freak sein Mittags-Drogen-Schmaus in der Bankfiliale nebenan gar und verschreckte die Kunden.
Vorgestern hatte ein von mir sehr geschätzter und geachteter Obdachloser, vor meiner Haustür einen kompletten Kontrollverlust, er schrie die Umgebung in Angst und Panik.
Ist das .. der Mondwechsel?
Oder ein Zeichen dafür, dass wir vom Ponyhof in Richtung Schlachthaus traben??
Die Obdachlosigkeit hat im Stadtbild erkennbar zugenommen, die Alki-Szene ist gewachsen, Bettler an jeder zweiten, dritten Ecke, wer damit aufgewachsen ist, nimmt es als „Normalität“ wahr.
Wer andere Zeiten kennt, nein, früher war nicht alles besser, weiß, dass die Zeiten der heilen Welt endgültig vorbei sind und wir Treibgut der Weltgeschichte sind.
Ohne Plan, ohne Debatte, wie wir die Gesellschaft entwickeln wollen.
Aber viel „Doppelwumms“ und noch viel mehr neue „Gute Dies&Das Gesetze“ und „Sondervermögen“ und Putin Gas&Öl überteuert über Drittländer gekauft.
Gestern habe ich von drei Passanten gehört, dass sie froh sind, schon so alt zu sein und das, was noch kommt, nicht mehr erleben müssen.
Kann man als das übliche „Alte Leute Gejammer“ abtun.
Kann man aber auch einmal darüber nachdenken, ob nicht doch etwas dran ist.

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Von Heinz Niski

Handwerker, nach 47 Jahren lohnabhängiger Arbeit nun Rentner. Meine Helden: Buster Keaton, Harpo Marx, Leonard Zelig.

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Eu.f.GE

Leider, täglich an unserem Büro zu sehen. Wir sind seit 2019 am Wiehagen und beobachten ein Wandel. Es wird von Jahr zu Jahr immer trauriger.

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