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Die Dienstleistungsgewerkschaft  Gewerkschaft Verdi hat den Einzelhändlern mit Streiks während der Weihnachtszeit gedroht. Hintergrund ist nicht lediglich die Verdi-Forderung nach einer Erhöhung des Stundenlohns um mindestens 2,50 Euro, sondern der Vorschlag des Handelsverbandes, den Tarifstreit nur noch auf Bundesebene, nicht mehr in regionalen Verhandlungen führen und deshalb diese aussetzen zu wollen. ***

Dies hat in verschiedenen Sektionen der Gewerkschaft sowie in mit Verdi kooperierenden Interessenverbänden für großen Unmut gesorgt. Die Streikbereitschaft wächst! HerrKules liegt EXKLUSIV die Rede des Vorsitzenden der GEWW (Gewerkschaft der Engel,Wichtel und Weihnachtsmänner) vor, gehalten am 5.11.23 im Kongress-Saal der himmlischen Heerscharen, Himmel

Kongress der GEWW (Gewerkschaft der Engel , Wichtel und Weihnachtsmänner) zum Thema: Die Globalisierung macht auch vor dem Himmel nicht halt

 Rede des Vorsitzenden Gabriel (Erzengel)

Liebe Mitengel und Wichtel! Liebe Weihnachtsmänner!

Liebe Gewerkschaftskollegen! Und Kolleginnen! Und liebe Kolleginnen und Kollegen der heute hier als Gäste anwesenden Delegation der Osterhasen-Gewerkschaft!

Ich freue mich, dass so viele von euch heute zu unserer ersten Gewerkschaftsversammlung in der Vorweihnachtszeit gekommen sind. Ich darf mit Fug und Recht sagen, dass unsere Gewerkschaft, die GEWW, die Gewerkschaft für Engel,Wichtel und Weihnachtsmänner, ein erfolgreiches Jahr hinter sich hat.

Wir konnten zahlreiche Neueintritte verzeichnen. Der Organisationsgrad bei den Wichteln und Weihnachtsmännern liegt mittlerweile bei über 90 %. Der Organisationsgrad bei den Engeln hat die 70 %-Marke überschritten. Immer mehr Engeln wird klar, dass eine rein standesorientierte Organisation, wie sie der mit uns konkurrierende KEB, der Klerikale Engelsbund, betreibt, nicht mehr zeitgemäß ist angesichts der Herausforderungen der Globalisierung. Der Standesdünkel, mit dem einige Engel, besonders unter den Cherubim und Seraphen, auf unsere Wichtel-Kollegen herabschauen, ist Ausdruck eines geradezu alttestamentarisch-reaktionär zu nennenden Bewusstseins, das auf den Müllhaufen der biblischen Geschichten gehört!

 Die zahlreichen Neueintritte sind aber auch ein Zeichen dafür, dass vielen Engeln, Wichteln und Weihnachtsmännern mittlerweile klar geworden ist, dass nur gemeinsames Handeln Erfolg verspricht im Kampf gegen die sich verschärfenden Arbeitsbedingungen für uns himmlische Heerscharen, Weihnachtsmänner  und die Wichtel in allen Produktions- und Dienstleistungsbereichen. Dies hat das Weihnachtsgeschäft des vergangenen Jahres einmal mehr deutlich gemacht. Die Arbeitsbelastungen verschärfen sich, der Arbeitsdruck erhöht sich – und gleichzeitig verzeichnen wir ständige Leistungskürzungen seitens der Himmelsleitung!

Dieser soziale Kahlschlag ist auf Dauer nicht hinnehmbar. Der Katalog der Grausamkeiten wird immer länger. Hierfür nur einige Beispiele:

  • die Ausdehnung der Vorweihnachtszeit in den November hinein
  • der Wegfall des Futtermittelzuschusses für Rentiere
  • die Kürzung der Reparaturpauschale für Engelsflügel bei gleichzeitigem Wegfall der Bonus-Meilen
  • die tarifliche Herabstufung von Wichteln in den Eingangsgehaltsgruppen, sog. Jungwichteltarif, von WT 12 nach WT 11
  • die Kürzung des Zuschusses für himmlisches Manna bei der Kantinenpauschale
  • die Privatisierung von Verpackungsleistungen (Abteilungen Geschenkpapier und Schleifen)
  • die Verlagerung von Produktionslinien für Lametta in islamisch dominierte Billig-Lohn-Sektoren; dass unser himmlischer Vater aus Kostengründen Aufträge an Heiden und Moslems vergibt, ist ein Skandal erster Güte
  • die Kürzung der Kuttenpauschale bei Lieferung durch Kamine.

Im Klartext gesprochen: Unsere Kollegen Wichtel und Weihnachtsmänner sehen doch nach Kaminlieferungen aus wie Sau. Dass sie jetzt auch noch für die Reinigung ihrer Dienstkleidung selbst aufkommen sollen, ist eine schreiende Ungerechtigkeit! Dem muss Einhalt geboten werden!

   Zwei Punkte liegen mir als Kulturbeauftragtem unserer Gewerkschaft ganz besonders am Herzen: während in den letzten drei Jahren immer mehr Planstellen bei den himmlischen Chören gestrichen worden sind, erfolgt in der Himmelskantine eine ständige Berieselung mit Weihnachtsmusik des angeblichen Walzerkönigs André Rieux. Unsere Gewerkschaft strengt deshalb einen Musterprozess wegen akustischer Himmelsverschmutzung vor dem Himmlischen Gerichtshof an. Ich fordere euch hiermit auf, euren Protest durch zahlreichen Einzelschreiben zum Ausdruck zu bringen und unsere Klage damit zu unterstützen!

  Nach jahrtausendelanger guter Zusammenarbeit mit der Himmelsleitung scheint ein schärferer Wind zu wehen, der auf Dauer Kampfmaßnahmen erfordern wird, da sich die Himmelsleitung uneinsichtig zeigt. Eine Delegation von Wichteln und Engeln, an ihrer Spitze mein Vorstandskollege Erzengel Michael, wurde von Gott-Vater gar nicht erst vorgelassen, weil er angeblich damit beschäftigt war, über Reparaturmaßnahmen an der Welt nachzudenken. Der Heilige Geist hält sich sowieso aus allen Konflikten heraus. Und Jesus? Unser Personalvertreter auf der Himmelsleitungsebene!? Der Gekreuzigte lächelte unsere Delegation an und sagte: Mir sind die Hände gebunden!

   Richtet euch also auf verschärfte Auseinandersetzungen ein – die auf breiter Front geführt werden müssen! Unsere Gewerkschaft hat deshalb bereits Kontakte mit der GDO, der Gewerkschaft der Osterhasen, aufgenommen, um über gemeinsame Aktionen beim kommenden Osterfest zu beraten!

Ich danke euch für eure Aufmerksamkeit und rufe euch zu:

Kein Rückfall in alttestamentarische Zeiten, wo Gott-Vater machen konnte was er wollte!

Für die Einheitsfront von Weihnachtsmännern, Wichteln, Engeln und Osterhasen!

Der Himmel gehört uns allen, denn ohne uns alle ist der Himmel nichts!

Protokollvermerk: langanhaltender Beifall, stehende Ovationen einer Gruppe von Wichtel-Aktivisten aus dem Erzgebirge sowie einer Gastdelegation von Osterhasen

***https://www.merkur.de/wirtschaft/verdi-droht-einzelhaendlern-mit-streiks-im-weihnachtsgeschaeft-zr-92657559.html (Stand: 6.11.23)

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Von Bernd Matzkowski

geb. 1952, lebt in GE, nach seiner Pensionierung weiter in anderen Bereichen als Lehrer aktiv

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